𝟐𝟑 | 𝐜𝐫𝐨𝐢𝐬𝐬𝐚𝐧𝐭𝐬 𝐬𝐢𝐧𝐝 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐚𝐮𝐬 𝐟𝐫𝐚𝐧𝐤𝐫𝐞𝐢𝐜𝐡

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𝐤𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝐝𝐫𝐞𝐢𝐮𝐧𝐝𝐳𝐰𝐚𝐧𝐳𝐢𝐠
𝟏𝟐/𝟏𝟎/𝟏𝟗𝟖𝟗

Es vergingen vier weitere Tage, in denen ich nachmittags durch die Barrens spazierte. Manchmal tauchte Pennywise auf und drohte mir immer wieder an, jemanden zu töten.

Was er bis jetzt übrigens noch immer nicht getan hatte, weshalb er sehr unglaubwürdig und kindisch wirkte.

Doch manchmal gab es Tage, an denen ich ihm nicht mal begegnete.

Entweder hat er mich aus dem Schatten beobachtet oder er war damit beschäftigt, Kinder zu fressen.

Letzteres würde angesichts der steigenden Vermisstenfälle und den an Bäumen hängenden Blättern mit den Steckbriefen vermisster Kinder, noch eher zutreffen.

Und es machte mich verrückt, dass die meisten - nein, alle - dieser Kinder in die Schule meiner kleinen Schwester gingen.

Das hatte zu meiner Bestürzung nichts Gutes zu bedeuten. Gar nichts Gutes.

Aber das Schlimmste, war, dass sich niemand um diese vermissten Kinder kümmerte. Nicht einmal die Familien, die einen Verlust erlitten hatten, taten wochenlang etwas, außer zu trauern. Niemand - nicht einmal die Polizei - bemerkte, wie auffällig das Verschwinden zahlreicher, kleiner Kinder mit plötzlicher Heftigkeit gestiegen war.

Niemand, außer ich.

Und ich war allein.

Als ich einige Tage zuvor versucht hatte, Noah die Augen zu öffnen, was die Auffälligkeiten der verschwindenden Kinder betraf, lachte er nur kopfschüttelnd und machte mir ein Kompliment für meine Gabe, gute Witze zu erzählen.

Wo sollte das also hinführen, wenn Pennywise absolut perfekt in der Lage dazu war, den Menschen in Derry so sehr die Wahrheit vor den Augen zu verschleiern und ich somit als einzige zurückblieb, die sich diesem massiven Problem allein stellen musste?

Und warum funktionierte seine Gedankenkontrolle nicht mehr bei mir?

Abgesehen von meiner Verzweiflung über meine Einsamkeit in dieser Stadt, hatte ich jedoch auch einige Erfolge erzielt.

Ein Hoch auf mich.

Zum Beispiel waren meine unerwünschten Besuche in den geheimnisvollen Barrens meist nicht unnötig oder verschwendete Lebenszeit gewesen. Denn ich hatte einiges über die eigentlich ganz hübsche Gegend herausgefunden.

Der Fluss namens Kenduskeag, den man sogar vom Jahrmarkt in der Innenstadt aus bewundern konnte, floss wie ein starker Strom mitten durch die Barrens hindurch und teilte den Ort somit in zwei verschiedene Hälften, die es mir erleichterten, mir zu merken, wo ich mich gerade aufhielt.

Momentan befand ich mich auf der vorderen Hälfte der Barrens, also näher an der Straße. Die hintere Seite, die vollständig verwildert und kaum zu durchqueren war, hatte ich noch nicht erkundet, wobei ich mir sicher sein konnte, dass es bestimmt den ein oder anderen geheimen Pfad gab, den man verwenden könnte.

Außerdem befand sich direkt an der ganz westlichen Seite des Flussufers, wo das Wasser sehr flach stand, ein Tunnel, der einen der ungesicherten Eingänge in die Kanalisation darstellte.

Mit einem eiskalten Schauer aus fürchterlichem Ekel, wurde mir bewusst, dass die Funktion des Eingangs womöglich die war, den grausig stinkenden Inhalt des unnötig riesigen Kanalsystems hin und wieder in den friedlich dahinfließenden Fluss auszuleeren.

Höchstwahrscheinlich war das sogar der gleiche Eingang, aus dem Henry Bowers mitsamt all den von Pennywise angefressenen Leichen hinausgespült worden war - dennoch konnte ich mir da nicht zu hundert Prozent sicher sein, auch wenn die Wahrscheinlichkeit dazu beunruhigend hoch war.

𝐍𝐔𝐑 𝐄𝐈𝐍 𝐓𝐀𝐍𝐙 | Pennywise Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt