Kapitel 04

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Nachdem ich Chloe nach Hause gefahren habe und ihr erzählt habe, dass Noah sich aus irgendeinem Grund entschieden hat, mein Partner zu werden, fahre ich zu meinem eigenen Haus. Ich parke mein Auto hinter den beiden Autos meiner Eltern - dem Toyota Tundra 2010 meines Vaters und dem Honda Accord 2012 meiner Mutter - und gehe hinein.

Mein Haus ist nichts Besonderes. Es ist ein zweistöckiges, normales Haus für eine dreiköpfige Familie. Keine steinerne Einfahrt, kein Ziegelmauerwerk, keine goldene Türklingel, einfach ein ganz normales Haus in der Nachbarschaft. Hellbraune Seitenwand, dunkelbraune Fensterläden, himmelblaue Tür und eine schwarze Asphaltauffahrt. 

Sobald ich die Tür öffne, werde ich fast zu Boden geworfen und von meinen beiden Pitbulls Angel und Bruce zu Tode geschleckt.

"Hey! Hey, ich sehe euch! Wie geht's meinen Süßen?" frage ich, während meine Stimme höher und niedlicher wird. Meine Hundestimme, jeder hat eine. Und wenn ihr es abstreitet, müsst ihr nur auf einen Hund zugehen, und eure Lüge fliegt zum Fenster hinaus.

Ich lege meine Schlüssel auf den Tisch neben der Tür und knie mich hin, um sie zu streicheln, wobei ich immer noch von einer Reihe von Hundeküssen überfallen werde.

"Danke", sage ich, als sie mir beide ein letztes Mal über das Gesicht lecken. Sie setzen sich wieder hin und wedeln mit dem Schwanz, woraufhin ich grinse. "Na gut! Jeder von euch darf ein Leckerli haben. Aber nur eins!", sage ich streng, und ich schwöre, sie nicken mir zu.

Sie folgen mir in die Küche, und in diesem Moment steigt mir ein wunderbarer, köstlicher Duft in die Nase.

Ja, genau. Mum hat chinesisches Essen bestellt.

Volltreffer.

"Hey, Schatz." Mein Vater begrüßt mich und gibt mir eine kleine Umarmung und einen Kuss auf den Kopf, als ich die Küche betrete.

"Reagan, Schatz, wie war die Schule?", fragt Mum von ihrem Platz an unserer kleinen Essecke aus. Es ist eigentlich eine Art Frühstücksecke, aber wir essen dort jede Mahlzeit, da wir nur zu dritt sind.

"Es war schön, abgesehen davon, dass der blöde Hayden mich fast gerammt hat.", grummel ich.

Ich sehe, wie Mum kichert und mit den Augen rollt, und Dad stellt uns Pappteller auf den Tisch. Mum weiß alles über meinen Ärger mit Hayden, da wir alles miteinander teilen. Sie ist so etwas wie meine beste Freundin; ich erzähle ihr fast alles, was passiert, wenn es interessant genug ist. Ich weiß, dass manche Kinder sich anders verhalten, um ihre Eltern zu beeindrucken oder so, aber bei meinen bin ich zu 100 % ich selbst.

Ich hole ein Leckerli für Bruce und Angel heraus, die praktisch übereinander stolpern, um zuerst zu mir zu kommen. "Langsam", sage ich, während ich sie füttere.

Bruce verschlingt seinen Leckerbissen regelrecht, aber Angel frisst ihren nur etwas zarter. Dann, als sie merken, dass sie nichts mehr bekommen, huschen sie nebeneinander ins Wohnzimmer.

"Also, wer hat das Abendessen anbrennen lassen und wer hat sich für Chinesisch entschieden?" grinse ich, während ich mich hinsetze.

Meine Mutter sieht meinen Vater mit einem strengen Blick an und er seufzt. "Gut. Ich habe es verbrannt. Aber deine Mutter hatte ihre Musik so laut gehabt, dass ich nicht hören konnte, wie die Zeitschaltuhr losging.", schiebt er die Schuld auch gleich wieder zurück und sticht in das orangefarbene Hähnchen, als er es auf seinen Teller legt.

"Ich habe sie leiser gestellt, als du gefragt hast.", erwidert sie.

"Ja, nachdem das Essen bereits verbrannt war.", schnauzt er.

Mum seufzt tief und rollt erneut mit den Augen, diesmal allerdings nicht scherzhaft, und ich schaue still zu Boden. Wir verfallen in ein unangenehmes Schweigen, während jeder von uns in sein Essen greift.

Love, Anonymous  | deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt