Kapitel 05

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Ich lasse meinen Hunden etwas von meinem Speck zukommen, stopfe mir den Rest in den Mund, küsse meine Eltern auf die Wange und fahre zur Schule. Mr. Duncan gibt mir meinen täglichen Kaffee, als ich in sein Zimmer komme, und ich trinke ihn, während ich an einer neuen Zeichnung arbeite.

"Woran arbeitest du heute Morgen?", fragt er, als er zu mir herüberkommt.

Ich zeige ihm mein Notizbuch, und er lächelt zustimmend. Diesmal habe ich Angel und Bruce gemalt, aber es ist ein Bild von letzter Nacht. Nachdem sich meine Eltern beruhigt hatten und ihr Streit beendet war, konnte ich mich endlich auf meine Hausaufgaben konzentrieren. Bruce und Angel haben sich auf mein Bett gekuschelt, und Bruce, der galante Hund, der er nun mal war, hat meine Bettdecke mit den Zähnen gepackt und sie über sich und Angel drapiert.

Das war der absolute Hammer.

Mr. Duncan schiebt mir das Notizbuch wieder zu. "Du hast eine natürliche Begabung, Reagan. Mach etwas daraus."

Die Art, wie er mich ansieht, zeigt, dass er stolz auf mich ist, und es bedeutet mir sehr viel, diese Anerkennung von ihm zu bekommen. Schließlich betrachte ich ihn als eine Art Familie.

Ich lächle ihn an und streiche mir ein paar Haare hinters Ohr, während ich den Kopf schüttle. "Danke, aber viele andere Leute haben das gleiche Naturtalent."

"Vielleicht, aber konzentriere dich auf die Tatsache, dass du es überhaupt hast. Weißt du, wie viele Leute in dieser Klasse sind und keine Ahnung haben, was sie da tun?", fragt er schmunzelnd.

Ich kichere ebenfalls und schenke ihm ein dankbares Lächeln. "Vielleicht werde ich später etwas damit machen."

Er tippt einmal auf meinen Schreibtisch und geht zurück in den Raum. "Wenn du jemals ein Stück für mehr als tausend verkaufst, will ich die Hälfte dafür, weil ich so motivierend bin.", sagt er und schickt mir ein neckisches Lächeln über seine Schulter.

Ich schüttle den Kopf über ihn, schnaube und lege mein Notizbuch zurück unter mein Pult, da die Schulglocke in wenigen Sekunden läuten wird. Der Rest meiner Klasse fängt an, sich in den fünf Minuten, die ihnen zur Verfügung stehen, zu versammeln, und ich bin geschockt, Hayden noch einmal in der Klasse zu sehen. Pünktlich.

Ich habe ihn immer für einen Faulpelz gehalten, der keinen seiner Kurse ernst nimmt. Aber er taucht tatsächlich auf, also ist er vielleicht doch nicht so schlecht, wie ich dachte? Ich schaue mich im Raum um, als er durch die Tür kommt, und frage mich, ob er vielleicht mit jemandem aus dieser Klasse zusammen ist und nur jeden Tag kommt, um sie zu sehen.

Er schaut jedoch kein bestimmtes Mädchen an. Er kommt mit einem selbstbewussten Lächeln herein und mustert die weibliche Bevölkerung der Klasse, wobei er jedem Mädchen die gleiche Zeit widmet, bevor er sich entscheidet, zu wem er sich setzt.

Könnt Ihr erraten, wer das ach so glückliche Mädchen ist?

Ich. Zum fünften Mal in dieser Woche.

Ich beschließe, dass ich, anstatt still vor mich hin zu grübeln und ihn aus dieser Nähe zu hassen, ihn auch bitten kann, umzuziehen. Welchen Schaden könnte das schon anrichten?

"Hör mal, Hayden, ich will nicht zu dreist oder unhöflich klingen, aber gibt es noch eine andere Möglichkeit..."

"Wo wir uns treffen können? Ja, ich kenne viele Orte, Cupcake.", unterbricht er mich, mit einem frechen Grinsen im Gesicht.

Ich werfe ihm einen ungläubigen Blick zu und schüttle den Kopf. "Was? Nein. Ich wollte fragen, ob du..."

"Dir eine schöne Zeit bereiten könnte. Ich weiß, und ich sage ja.", unterbricht er mich erneut, aber ich glaube, er weiß genau, was er tut.

Love, Anonymous  | deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt