Kapitel 07

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Ich schaffte es nach Hause, ohne dass mich jemand aufhielt, und kochte Abendessen für meine Eltern. Ich koche immer mindestens einen Abend in der Woche, um ihnen eine Pause zu gönnen, oder um mir Disziplin beizubringen oder so etwas in der Art. Und es hat sich gelohnt, ich weiß, wie man einen guten Auflauf macht.

Kochen ist eine Kunst. Man wirft einen Haufen völlig willkürlicher Zutaten zusammen und irgendwie wird daraus ein köstliches Gericht, manchmal zumindest.

Der heutige Abend war ein Hit. Ich habe ein einfaches Essen gekocht, denn ich hatte wahnsinnig viele Hausaufgaben auf, die darauf warteten, abgearbeitet zu werden. Ich habe einfache Tortellini mit einer selbstgemachten Fleischsauce zubereitet, die mein Vater am liebsten isst. Er hat mich beim Essen über die Schule ausgefragt, und ich fand es beruhigend, dass wir ausnahmsweise mal ein friedliches Abendessen ohne Spannungen zwischen den beiden haben konnten.

"Danke, dass du gekocht hast, Kleines.", sagt Papa, als wir alle fertig sind. Er streicht mir durch die Haare, küsst meinen Kopf und nimmt meinen Teller vom Tisch.

Er und Mum räumen auf, denn ich habe unser leckeres Essen gekocht, und ich gehe nach oben, um meine Hausaufgaben zu erledigen. Ich laufe unsere Holztreppe hinauf, wobei ich wegen meiner dünnen Socken ein paar Mal fast ausrutsche, und reiße die Tür zu meinem Zimmer auf. Ich ignoriere meinen Schreibtisch, da der Stuhl mir wahrscheinlich innerhalb einer halben Stunde Wahnsinns Rückenschmerzen bescheren würde, und setze mich stattdessen auf mein Bett.

Ich reiße mir die engen Jeans vom Leib und ziehe mir ein bequemeres Shirt an. Als ich auf mein Bett hüpfe, höre ich das Klappern von Nägeln auf der Treppe und keine Sekunde später kommen Bruce und Angel in mein Zimmer gestürmt und springen auf mein Bett. Sie legen sich auf beide Seiten von mir und kuscheln sich eng an mich, um meine Körperwärme zu genießen.

Ich krame meine Mathe-Hausaufgaben heraus, und schwöre, dass mir beim Anblick der ersten Aufgabe, fast der Kopf explodiert. Es ist ein Test, bestehend aus zehn Multiple-Choice-Fragen.

Ich schaffe ungefähr die Hälfte, bevor Bruce einen rauen Seufzer ausstößt und sich streckt. Dabei stößt er gegen mein Bein und mein Heft mit dem Test, landet mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden. Ich werfe einen Blick auf das Blatt, das nun neben einer Jeans liegt, die ich nicht weggeräumt hatte und überlege, ob ich ihn aufheben soll, aber andererseits, ist Mathe der Teufel .... Ich könnte eine schwere Migräne bekommen, ohnmächtig werden und sterben.

Das Risiko will ich nicht eingehen.

Dann eben Skizzenbuch.

"Danke, Bruce", sage ich und klopfe ihm zum Dank auf den Bauch. Ich würde ihm auch den Kopf tätscheln, aber der liegt mit dem Kopf an meinen Füßen und ich bin das Gegenteil von flexibel.

Als Antwort grunzt er und ich muss kichere.

Aus meinem Nachttisch krame ich mein Etui mit den Bleistiften heraus, wähle einen frisch gespitzten und einen stumpfen. Der neue ist für leichte Schattierungen gedacht, der stumpfe für den Fall, dass meine Zeichnung etwas rauer wirken soll. Ich habe noch keine Ahnung, was ich zeichnen werde, aber mir wird schon etwas einfallen.

Mitten in meiner neuen Skizze summt mein Handy in meinem Schoß und erschreckt Angel zu Tode. Ihr Kopf schießt vor Überraschung in die Höhe und sie sieht sich nach der Quelle des Geräuschs um. Ein Knurren bildet sich in ihrer Kehle, als mein Telefon erneut surrt, und ich lache, während ich sie streichle, um sie zu beruhigen.

"Keine Sorge, Mädchen, das ist nur mein Handy." Ich kichere und beuge mich vor, um sie auf den Kopf zu küssen.

Sie starrt ein paar Sekunden lang misstrauisch auf mein Handy und legt dann ihren Kopf wieder an meine Brust, um sich zum Schutz näher an mich zu schmiegen.

Love, Anonymous  | deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt