Kapiel 1

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Ich stieg in mein Auto und fuhr direkt nach Hause. Dort öffnete ich die Tür und rief "Anne, Baba, ich bin da"

"Wir sind in der Küche", ertönte Anne's Stimme.

Ich legte meine Tasche noch schnell ab, nachdem ich meine Jacke und Schuhe ausgeogen hatte und ging in die Küche. Ich gab meine Anne und Baba ein Kuss auf die Wange und setzte mich zu ihnen.

"Gülcan, wir wollen mit dir reden", fing Anne an. "Du bist alt genug und wir wollen das du mit Can heiratest", beendete Baba die Rede.

Als ich realisierte was meine Eltern sagte sprang ich auf und schaute sie geschockt an.

"Nicht euer Ernst", rief ich empört. "Ihr macht nur Scherze, ODER?"

Die einzigsten Menschen den ich vertraut hab verletzten mich nach Neunzehn Jahren so sehr. Wie ein Stich ins Herz.

"Gülcan, lass uns ausreden", sprach sie ruhig.

"NEIN, DAS KÖNNT IHR NICHT TUN, ICH BIN EURE TOCHTER", schrie ich.

"GÜLCAN", schrie Baba jetzt.

"Bitte Baba, bitte Anne, das könnt ihr nicht tun", flüsterte ich Hoffnungsvoll.

"Gülcan wir brauchen Geld, versteh uns Keca min", versuchte sie ruhig zu sagen, was ihr nicht gelang, das sie immer lauter und wütender wurde. (Meine Tochter)

GELD? NEIN ODER? Sie verkaufen mich für Geld? Sie waren nie so gierig. Allahim.

"NEIN,das könnt ihr nicht tun", schrie ich.

"Gülcan, du bist Neunzehn, es wird Zeit", sagte die vertraute Stimme meiner Mutter.

"Meine Eltern würden mich niemals zwingen", sagte ich leise und eine Träne fiel meine Wange entlang.

"Zeiten ändern sich, es gibt kein Ausweg mehr", sprach jetzt mein Vater genervt.

"WIE KÖNNT IHR NUR?", kreischte ich. "Ich bin doch eure Tochter.."

Immer mehr Tränen fielen meine Wange entlang.

"GÜLCAN BERUHIG DICH", schrien sie fast aus ein Mund. Und im nächsten Moment spürte ich wie ein Schmerz meine Wange durchzog.

"Ihr könnt das vergessen", flüsterte ich leise, während ich meine rechte Wange mit meine rechten Hand massierte und meine Tränen ununterbrochen flossen.

"Gülcan, so haben wir dich nicht erzogen", fauchte mein Vater.

"Ich habe euch vertraut, VERDAMMT!", schrie ich und schluchzte am Ende.

Und die nächste Ohrfeige, diemals auf die linke Wange.

Ich starrte sie nur enttäuscht mit offenen Mund an, drehte mich dann um und ging in mein Zimmer. Dort schloss ich ab und lies lehnte mich mit den Rücken an die Tür und ging immer weiter nach unten bis ich auf den Boden saß.

Ich zog meine Knie an mein Oberkörper und lehnte mein Kopf nach hinten.

"Verdammt, dass können sie nicht Verlangen", murmelte ich und ein Schluchtzer entkam mir.

"Was soll ich nur tun?", fragte ich mich verzweifelt.

"Ich werd' noch verrückt", schrie ich, als mir klar wurde, dass ich Selbstgespräche führte, während Tränen erneut den Weg über meine Wangen fanden.

Ich schlang meine Arme um meine Beine und legte mein Kopf an mein Oberarm.

Was soll ich nur tun? Den Menschen denen ich mein ganzes Vertrauen geschenkt habe, haben es gerade sowas von missbraucht. Es ist wie ein Stich ins Herz, das was ich immer mied. Deshalb tat ich kaum was mit anderen. Nicht einmal meiner besten Freundin Songül, habe ich viel Vertrauen geschenkt, aus Angst.

Meine Ängste waren schon immer mich auf Menschen einzulassen.

Ich werde niemals gegen meinen Willen heiraten, dass ist einfach zu viel. Mein Leben wäre zerstört.

Verzweifelt ging ich mir durch meine langen, braunen Haare, die wellig sind.

"Gülcan, mach sofort die Tür auf!", riss mich die laute Stimme meiner Mutter aus den Schlaf.

Ich öffnete müde meine Augen und im nächsten Moment spürte ich den Schmerz in meinen Nacken und massierte die Stelle.

"GÜLCAN!", schrie sie und schlug gegen die Tür.

Ich stand auf und öffnete ihr die Tür. Meine geliebte Mutter.
"Die dich für Geld verkauft", erinnerte mich mein Inneres. Sofort änderte sich mein Blick, mit einen leichten Lächeln im Gesicht in ein montonen Blick.

Gerade als ich die Tür wieder zu schlagen wollte stellte sie ein Bein davor.

"Ich will mit dir reden", sagte sie leicht genervt.

"Nerve ich dich so sehr, bin ich dir so unwichtig?", fauchte ich sie an.

"GÜLCAN, BENIMM DICH", schrie sie mich an, als sei ich ihr Feind. Den Zorn in ihren Augen konnte man nicht übersehen.

Verdammt, war ich diese ganzen Jahre so blind. Die Realität spielt Spielchen mit mir.

"Morgen kommt Ca-", ich unterbrach sie: "Und ich gehe weg", beendete ich ihre Rede.

Und wieder fing meine Wange an zu brennen, die Frau, die mein Leben noch nie in irgendeiner Weise verletzt hat, tut es gerade, aber so richtig.

Ja, viele erleben schlimmeres und das ist nichts hingegen. Ich bin schwach, ich habe Angst vor der Welt. Ich bin es nicht gewohnt.

"Can kommt mit seine Eltern, um um deine Hand anzuhalten, ob du ja oder nein sagst ist egal, du hast keine Wahl mehr", sprach sie und verließ das Zimmer.

Und wieder fing ich an zu weinen. Ich zog mir meine Jacke über mein Oberteil, meine Schuhe an und nahm meine Autoschlüssel, so verließ ich wortlos das Haus.

Ich saß im Auto und fuhr irgendwohin, wo sich keine Menschenseelen befand.
Ich machte den Motor aus und lehne meine Stirn gegen den Lenkrad.

"Verdammt", schrie ich und haute gegen den Lenkrad. "Nein, dass sind nicht meine Eltern", schrie ich aufgebracht. "Das können sie nicht tun", schluchzte ich.

Ich brauchte jemanden zu reden, da ich nicht mit meinen Eltern mehr reden wollte, und nicht konnte.
Ich überlegte Songül anzurufen, ließ es aber sein, da ich sie nicht belasten wollte.

Mein Leben ist zerstört, könnte ich abhauen, selbstständig werden und überhaupt: Konnte ich unabhängig sein, Konnte ich auf eigenen Beinen stehen?
NEIN.

Habe ich eine Wahl Can nicht zu heiraten? Ich weiß nicht mal wer Can ist.

Ich stieg aus dem Auto und lief auf die Bank zu, dort setzte ich mich hin und guckte Gedanken verloren in den Himmel, als lege es an den Himmel, ob ich leben kann oder sterben muss.

Irgendwann wurde es dann dunkler und ich wurde müde.

Ich stieg in mein Auto und überlegte was ich tun sollte. Ich lehnte mich zurück, schloss das Auto ab und schlief direkt danach in einen tiefen Schlaf.

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15.04.2014

Gülcan & Can - Wird das lange halten?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt