Kapitel 42

5.9K 216 11
                                    


»Omg Gülcan ist alles okey?« schrieb Ömer.

Genervt und zugleich belustigt tippte ich »Ja, wollte gerade schreiben, Abicim« und sendete es ab.

Er meint es ernst mit jede fünfzehn Minuten. Seit zwei Stunden sitze ich im Zug mit meiner Tochter und wenn ich eine Sekunde später schreibe macht er so ein Drama.

Ein Lächeln erschien auf mein Gesicht. Ich fand es süß, dass er so sich so um mich sorgte, wie es meine Mutter tat.

Mein Lächeln wurde sofort erloschen, als mir der Gedanke hoch kam, dass er niemals die Möglichkeit haben wird meine Mutter - nein, unsere Mutter kennenzulernen.

"Bababa", spielte meine Tochter in ihr Wagen mit ihren Spielzeugen. Dadurch das sie so plötzlich sprach schreckte ich auf.

"Keca diya xwe", lächelte ich sie an, sie schenkte mir ein süßes und echtes kichern. [Tochter von ihrer Mutter]

Ich drückte ihr ein Kuss auf die Wange. Sie hob ihre Arme, was mir signaliesierte, dass sie getragen werden will.

Ich hob sie hoch und legte sie auf mein Schoss. Während ich sie mit einer Hand fest hielt, nahm ich die andere und kniff ihr locker in die Wange.

"Ich lasse dich nicht mehr allein, tamam Keca min", sagte ich lächelnd. Dies würde ich auch einhalten. [Meine Tochter]

Ich nannte sie beswusst 'Keca min', da ich auch so genannt wurde. 'Keca min', meine Mutter's Stimme hallte die ganze Zeit in mein Kopf.

Mein Handy fing an zu klingeln. Ich hob direkt ab. "Noch halbe Stunde, dann bist du mich los", lachte Ömer.

Ich fing an zu lachen. "Gucke Keca min, Xalo passt immer auf dich und Mama auch", sagte ich mit einer kindischen Stimme und tätschelte ihre Wange. So voller Lebensfreude war dieses Baby.
[Xalo; Onkel. Mütterlicherseits]

Wir redeten noch bis ich, nachdem ich meine Diskussion erfolgreich beendete, auflegte.

Er sollte schlafen, denn mittlerweile war es schon fast vier Uhr morgens.

In der letzen halbe Stunde, wo ich im Zug saß passierte nichts spannendes. Ilayda schlief ein und ich guckte müde durch die Gegend.

Als ich schließlich ankam stieg ich aus den Zug und schaute mit welchen Bus ich fahren konnte.

Die kalte Luft machte sich auf meiner Haut breit und eine Müdigkeit überkam mich. Weil mir so kalt war, nahm ich eine zweite Decke und legte diese vorsichtig auf meine warm bekleidete Tochter.

Mit schnellen Schritten lief ich auf die Haltestelle zu, da mir der Plan gezeigt hat, dass mein Bus jede Minute kommen müsste.

Erleichtert atmete ich aus, als mir ein etwas älterer Mann sagte, dass der Bus Verspätung hatte.

Ich zückte mein Handy raus und schrie Ömer kurz, dass mein Bus gleich kommen würde und der direkt vor mein Apartment hielt.

Obwohl er wahrscheinlich schon schlief fühlte ich mich dazu verpflichtet, damit er wusste, ich bin zuhause.

Ich stieg aus dem Bus und lief ins Apartment.

"Da bist du ja wieder", kam mir mein lächelnder Nachbar- Liam entgegen.

"Ja, war bei mein Bruder paar Tage", sagte ich. "Ganz spontan".

"Wir reden später muss zur Arbeit", sagte er müde. "Warte wer ist das?", fragte er verwirrt. "Meine Tochter- Ilayda", sagte ich stolz.

"Du erzählst mir und Asli später alles?", fragte er lachend, aber auch verwirrt.
Er und Asli waren beste Freunde, dass wusste ich. Über ihre Vergangenheit sprach Asli nicht sehr gerne.

Ich nickte. "Soll ich dir hoch helfen?", fragte er etwas im Tiefschlaf. Nachteile, wenn man um fünf Uhr sachen erledigen muss.

"Jetzt geh", gab ich lachend von mir.

Er war seit fast drei Jahren Polizist, mit seinen fünfundzwanig Jahren.

Ich legte das Kinderwagen an der an der Wand ab, wo es niemanden stören dürfte.

Ich hängte mir meine Tasche um, und nahm anschließend vorsichtig meine Tochter auf die Armen. Sie sah mehr mein Vater und Ömer ähnlich, statt meiner Mutter und mir.

Leise lief ich die Treppen hoch und nahm meine Schlüsseln raus, die ich damals in meiner Tasche hatte als Can mich einfach raus gezogen hatte. Ich schloss auf und betrat meine Wohnung, die mir Sicherheit und Zuflucht gab.

Ich legte Ilayda auf mein riesen Bett, ging ins Bad, wo ich mich bettfertig machte und legte mich schlafen.

Nervös klingelte ich. Acar, was für ein schöner Nachname.

"Ich will dich nicht sehen", nahm ich ihre montone Stimme wahr. Ein Blick in ihr Gesicht zeigte ihre Enttäuschung. Und als wäre das nicht genug erschienen ihre Eltern und ihre große Schwester hinter ihr und schauten genau so enttäuscht.

Du wirst das durchziehen, redete ich mir immer wieder ein.
___

Diese Geschichte will ich nicht unnötig in die länge Ziehen. ich werde sie zuende schreiben, was nurnoch fünf bis zehn Kapiteln sein werden.

Gülcan & Can - Wird das lange halten?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt