Kapitel 6

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Es verging fast eine Woche, wo nichts passierte.

Mit mein Vater redete ich kaum bis garnicht mehr und mit meiner Mutter halt das nötigste.

Ich kann ihr einfach nicht verzeihen.
Es tut einfach nur weh, denn sowas habe ich nie erwartet. Naja.
Ist sie nicht meine Mutter? Ich muss ihr doch eigentlich sofort verzeihen, wer hat mich den großgezogen?
Ohne sie wäre ich wahrscheinlich niemals soweit gekommen.

Ich zog mir meine Klamotten an, die ich rausgesucht hatte, nachdem ich mich geduscht habe. Anschließend schminkte ich mich dezent und ließ meine Haare offen.

Heute würden Can's Familie kommen, da die Hochzeit in paar Tagen statt finden sollte.
Wir haben uns vor paar Tagen schon entschieden nur Standesamtlich und islamisch zu heiraten. Anschließend mit den engsten Verwandten im garten.

Gerade als ich fertig war, hörte ich das Klingeln. Ich öffnete die Tür, nachdem ich nach unten gelaufen war.

"Selamu Aleykum", begrüßte ich sie und küsste die Hand der ältesten. Devran schloss mich in eine herzliche Umarmung, die ich zögernd erwiderte. Asli gab ich ein Kuss auf die Wange und Can ignorierte ich wie immer.

Ich verstand mich mit Devran und Asli sehr gut, sie waren Menschen, die man ins Herz schließen musste.

Ich füllte noch schnell die Gläser mit schwarzen Tee, während die anderen sich ins Wohnzimmer setzten und ging anschließend nach.

Ich setzte mich zu Asli, als ich nichts zu tun hatte.

"Yenge können wir hoch?", fragte sie und ich bejahte.

"Anne, wir gehen hoch ins Zimmer", sagte ich Bescheid, was sie mit einen Nicken erwiederte.

So gingen wir beide hoch in mein Zimmer.

"Yenge..", sprach sie schüchtern, was meine Neugier weckte.
"i-i-ich", sie brach ab.
"du was", hackte ich neugierig nach.
"Ich habe einen Jungen kennengelernt", schoss es aus ihr Mund. Dann schaute sie mich mit offenen Mund und weiten Augen an.

"Ist das was gutes?", fragte ich sie, da ich nicht wusste was ich sagen soll.
"Nein Yenge, Can Abi wird mich umbringen, Devran Abi ebenso", sagte sie empört.
"Mhmm", erwiederte ich nur.

"Alsi ihr seid doch nicht zusammen, oder?", fragte ich sie streng.

Ich finde sie ist zu jung. Und außerdem kannte garkeiner diesen Jungen.

"N-ein", stotterte sie. "Aber Yenge, er will das ich mit ihn..", ich unterbrach sie:" Wie lange kennt ihr euch und woher?".

"Mhm seit ein halbes Jahr?", sagte, fragte sie eher schüchtern, als wüsste ich es besser.

"Von Freunden kenne ich ihn", sprach sie schneller weiter.

"Mhm", gab ich nachdenklich von mir, was sie ausnutzte, um weiter zu reden.

"Aufjedenfall meint er, ich soll mit ihn entweder ins Kino oder in die Eisdiele", erklärte sie. "Ich will dahin, Yenge aber..", sie seufzte. "Ich kann nicht alleine, ich schäme mich".

"Außerdem hat er nicht mal gefragt ob ich will. Es ist eher ein Befehl gewesen", plapperte sie einfach weiter, wobei ich ihr gespannt zuhörte.

"Wie ist sein Name?", fragte ich.

"Azad.. Hmm.. Nachname kenne ich nicht, aufjedenfall wohnt er nur zwei Straßen von hier", antwortete sie.

Ich überlegt, ob der Name Azad mir was sagte, was es aber nicht tat.

"Kennen Can oder Devran Abi ihn?", fragte ich mit ein Hauch von Hoffnung. Es ist immer besser, wenn ihn jemand kennt.

"Ich weiß nicht, aber ich glaube die sind mit seinen großen Bruder Ferhat befreundet", sprach sie nachdenklich.

"Hat er eine Schwester Namens Hilal?", fragte ich, mit der Hoffnung es sei ihr Bruder.

"Ja, Yenge, Ja", sagte sie.

Ich atmete erleichtert aus. Ich hoffte das Azad wie seine Schwester Hilal oder sein Bruder Ferhat ist. Die sind so anständig, nahe zu Perfekt. Hilal ist in meiner Klasse und Ferhat geht in unserer Parallelklasse.
Sie sind so anständige, liebenswürdige Menschen.

"Aber Asli, was soll ich tun? ich kann dir doch nicht hinter deine Brüders Rücken erlauben eine Beziehung einzugehen, mit einen Typen, den ich nicht kenne", sagte ich enttäuscht.

"Außerdem bin ich auch dagegen das du eine Beziehung bist", sprach ich weiter als sie mich traurig anguckte.

"Yenge", sprach sie beleidigt.

"Wenn du ihn wirklich liebst stehe ich hinter dir, aber erst, nachdem ich ihn kennengelernt habe und ihn akzeptiere", erklärte ich ihr aufmunternd.

Sie lächelte mich erleichtert an, bis meine Mutter die Stille brach.

"Gülcan Were", schrie sie von unten. (Gülcan Komm)

Gülcan & Can - Wird das lange halten?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt