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"Darf ich- darf ich zu Songül", fragte ich nach fast einer Woche, wo ich nichts tat. Ich saß hier, wurde gezwungen, wenigstens etwas zu trinken. Reden tat ich garnicht mehr, seit er bei meiner Arbeit anruef und kündigte.
Er kündigte einfach. Überrascht schaute er zu mir. "Klar", sagte er sanft. Diese Zärtlichkeit in seiner Stimme, die mich überzeugen wollte zu reden.
Nachdem er einfach so kündigte ihne mich zu fragen, rastete ich aus. Ich kochte vor Wut, ich brauchte diesen Job. Er kam mir mit 'sie verkaufen Alkohol und Shisha' und denkt, es sei vorbei.
Ich brüllte, fluchte und beleidigte, bis er mit seiner ganzer Kraft seine Handfläche gegen meine Wange schlug. Weil es so unerwartet kam fiel ich zur Seite und ich wusste, er war es nicht wert.
Er war keiner meiner Tränen wert und auch nicht, dass ich leide.
Songül und meine Mutter waren es wert, meine Tochter war es wert, mein Bruder war es wert, er nicht."Jetzt", fragte er und holte mich somit aus meinen Gedanken, wie es er öfter tat und ich zusammenzuckte. Jedoch erwiderte ich nicht, diesmal schon.
"Ja", hauchte ich leise. Meine Tränen fanden ihr weg, sollte ich sie nicht doch inruhe lassen?
"Askim, komm wir waschen dir erst dein Gesicht und dann ziehst du dir was frisches an", flüsterte er.
Ich schüttelte mein Kopf. Es war mir egal wie ich aussah.
Er hob mich vorsichtig hoch und trug mich ins Bad. "Ich will nicht", flüsterte ich wütend.
Er wusch mein Gesicht und trocknete es anschließend mit einen Handtuch. Er nahm ein Kamm in die Hand und kämmte meine krausigen, ungewaschenen Haare durch.
Er drehte mich zu sich und schaute mir traurig in die Augen, ich guckte nach paar Sekunden auf den Boden.
"Ich ertrag das nicht- es tut mir leid Cana min", sagte er leise und wollte mit seinen Finger meine Wange entlang streichen, jedoch ließ ich es nicht zu.
Ich ging langsam die Treppen runter und spürte, dass er dicht hinter mir war, als würde ich die Treppen runterfallen.
Ich öffnete die Haustür und wartete vor seinen Auto. Eine Gänsehaut bildete sich auf mein gesammten Körper, es war kalt.
Er öffnete die Türen und ich stieg ein. Er fuhr die Straße entlang, es war dunkel. Ein Blick auf sein Handgelenk zeigte mir das es fast 22 Uhr war.
Er parkte vor Songül's Haus und guckte mich abwartend an. "Fahr zurück", sagte ich, ich wollte nicht.
Streng schaute er zu mir. "Sie wird sich freuen", sagte er und lächelte ermutigend. Sein Lächeln ließ mein Herz schneller schlagen.
Nach gefühlten Stunden öffnete ich mit zittriger Hand die Tür, um auszusteigen. Mein ganzer Körper zitterte, als ich ein Fuß nach draussen setzte.
"Canim", sagte er und legte eine Hand auf meine Schulter. "Warte kurz", flüsterte er und zog seine Jacke aus. Er legte seine Jacke über meine Schultern. Ich schüttelte mein Kopf "Nein", hauchte ich.
"Doch, jetzt geh, ich warte hier", sagte er streng. Ich verließ mit zittrigen Füßen das Auto und ging im Schneckentempo zur Haustür von meiner besseren Hälfte.
Ding dong- ich hatte geklingelt nach sehr langen Zögern. Mein Herz raste, als sich die Tür öffnete.
"Gülcan?", fragte sie, als würde sie sich das einbilden.
Ich sagte nicht und starrte sie wie in einer Trance an."Omg", holte sie mich aus meiner Trance, erst jetzt sah ich ihre Tränen, die ihre Wange entlang liefen.
Sie legte ihre Arme um mich und umarmte mich fest, was ich erwiderte. Ich schloss automatisch meine Augen und zog ihr Duft in meine Nase.
"Du lebst noch", schluchzte sie. Sie löste sich von mir. Sie hielt ihre Hand vor ihr Mund, um nicht laut los zu heulen. Ich ließ alles raus. Ich schluchzte und meine Tränen fanden kein Stop.
Ich dachte alles sei okey, doch das war es nicht.
Sie wischte sich ihre Tränen weg und schaute mich sauer und enttäuscht an.
"Geh", rief sie im nächsten Moment. Ich schaute sie mit offenen Mund an.
"So-Songül?", schluchzte ich.
"Würde ich dir nur ein Stückchen wichtig sein, würdest du dich melden", schrie sie sauer.
"Ich dachte, du bist gestorben", schrie sie. "Meine Schwester verlässt mich und ich muss zusehen wie, ich eine Beerdigung hinkriege", schrie sie mich weiter an.
"Das schlimmere ist, was du ihr angetan hast, nicht mir", rief sie aufgebracht.
"Alle waren auf der Beerdigung", murmelte sie. "Außer ihre Tochter, die sie liebt. Von der sie geliebt wird", hauchte sie.Mein Inneres zerbrach wieder und ich rang nach Luft. Es war so, als sei ich eingesperrt wurden in ein dunkeles Loch, wo es garkein Sauerstoff gab.
Sie schüttelte ihr Kopf, erneut fing sie an zu weinen.
"Du solltest da sein, nicht deine Ehemann! Du solltest mit mir bei deiner Mutter sein", schrie sie mich an.
Das was ich mir in den letzten acht Monaten aufgebaut hatte, wurde zerstört. Sie riss meine - nicht mal im Traum geheilten Wunden auf, und streute Salz drauf, als wäre das nicht genug.
Verbittert fing ich an zu weinen. Du hast mein Schwachpunkt getroffen, Schwesterherz. Du hast mich wieder ins schwarze Loch gezogen, ohne das ich je raus kam.
"Warum sagst du das jetzt", schrie ich entsetzt, während ich heulte. Mir fehlte die Luft zum Atem.
"Statt, dass du irgendeine Nachricht schickst in diesen ganzen acht Monaten, dass du überhaupt noch am Leben bist", schrie sie.
"Machst du das Handy deiner Mutter aus und lässt mich vor Sorgen und Wut platzen", schrie sie verstörend.
"Ich dachte, ich bin deine Schwester", flüsterte sie mit zittriger Stimme.
Mein inneres brannte, mein Herz schlug förmlich schmerzvoll gegen mein Brust. Ich fühlte mich so leblos und leer.
"Ich dachte wir seien ein Herz und eine Seele, wie wir immer gesagt haben", redete sie weiter und das Ziehen in meiner Brust wurde stärker.
"Songül", hauchte ich schmerzvoll. Die brach in Tränen aus.
Ich hatte es verdient. "Weine nicht", sagte ich und näherte meine zittrige Hand ihre Wange, um ihre Tränen weg zu wischen, doch sie ging paar Schritte zurück.
"Verzeih mir", flüsterte ich und drehte mich um, um zu Can zu gehen.
"Warte", rief sie herzzereissend, als ich die Türklinke runter ziehen wollte.
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Kann jemand die Wut von Songül nachvollziehen? Oder übertreibt sie? Ist das das Ende von deren Freundschaft? :o
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Gülcan & Can - Wird das lange halten?
Teen Fiction"NEIN,das könnt ihr nicht tun", schrie ich. "Gülcan, du bist Neunzehn, es wird Zeit", sagte die vertraute Stimme meiner Mutter. "Meine Eltern würden mich niemals zwingen", sagte ich leise und eine Träne fiel meine Wange entlang. "Zeiten ändern sich...