Kapitel 46

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"Yade", murmelte ich mit verheulten Gesicht. "Ich weiß nicht wir oft ich mich endschuldigen soll", schluchzte ich.

"Gülcan", sagte meine beste Freundin und legte ihre Hand auf mein Rücken.

"Noch fünf Minuten, tamam Cane?", flüsterte sie und ich sah kurz in ihren glasigen Augen, die all ihre Flüssigkeit frei ließen.

"Nein", schüttelte ich mein Kopf. Wie in den letzten Tagen, hatte ich das Gefühl zu ersticken. Ich schlief hier sogar.

"Yade, ez te hezdikim", hauchte ich und spürte wie ein schwaches Lächeln auf mein Gesicht erschien. [Ich liebe dich]

"Ich werde für dich kämpfen. Und das einzigste für was ich sterbe, ist für meinen ", murmelte ich. "Ich will auch so eine Mutter für meine Kinder sein, wie du es für mich bist. Aber so wie du kann man nicht sein", lauwarme Tränen flossen wie ein Wasserfall meine Wange entlang. "Du bist einzigartig, das Beste", murmelte ich und der Wind preitschte gegen mein Körper, und ich zitterte stärker.

"Gül", murmelte Songül. "Unser Taxi ist da".

Ich nickte und schickte sie vor. Sie drückte mir ein Kuss auf die Wange und aufs Grabstein meiner Mutter.

"Beeil dich bitte, ja?", fragte sie leise und verschwand.

"Tschüss Yade", sagte ich und strich über die Gravur. "Rojin Açar" stand da ganz groß drauf. "23.11.2013", stand etwas Kleiner drunter.

Ich küsste ihr kaltes Grabstein und lehnte meine Stirn drauf. Ich schloss meine Augen.
"Bis bald", hauchte ich. "Ez te hezdikim".
Ich tippte zwei drei mal mit mrinen Fingern ihr Grabstein an, in der Hoffnung, sie würde aufstehen, damit ich ihr was sagen kann. Jedoch passierte nichts.

"Yade", murmelte ich, als würde ich keine Luft mehr bekommen,

Was ich fühle war unbeschreiblich. Mein Herz was sich zusammen zog und schmerzvoll schlug, mein Gewissen was mich umbrachte. Meinr Seele, die glaube ich nicht mehr existierte, das Ziehen in mir was mich slles umbrachte und das Schlimmste war meine zu geschnürte Lunge, die kein Sauerstoff aufnehmen wollte. Meine brennden Augen, spürte ich dadurch, nicht mehr.

"Du sagst kämpf, ich tue es für dich, für Ilayda", flüsterte ich. "DOCH WIE SOLL ICH DIESE VERDAMMTE LEERE FÜLLEN?", schrie ich hysterisch. "Niemand kann das", fing ich an zu schluchzen. Ich erhob mein Kopf, öffnete meine Augen und stand schwankend auf.

"Meinetwegen bist du gestorben, ich weiß. Es tut mir so schrecklich leid", sagte ich mit brennenden Herz und Schuldgefühlen.

"Ich würde bleiben wirklich, aber Ilayda wird in zwei Tagen ein Jahr alt. Ez te hezdikim", das letzte mal ging ich schwankend zum Grabstein. Ich drückte ein langen Kuss auf das kalte Stein, wo mein Mutters Name eingraviert wurde.

Ich lief dann Richtung Ausgang, blieb stehen als ich die kleinen Jungs sah, die sich um diese Gräber sorgten.

"Were", rief ich den blondhaarigen Jungen mit blauen Augen zu mir. [Komm]

Ich beauftragte ihn auf das Grab meiner Mutter aufzupassen und er nickte. "Pass auf dich auch auf", sagte ich noch und drückte Geld und Süßigkeiten in seine Hand.

"Tschüss Abla", rief er noch, als ich ging.

Ich wischte meine Tränen mit mein Handrücken weg und lief schwer atment ins Taxi. Alles in mir tat weh, wirklich alles.

Ich steckte mir meine Kopfhörer im Flugzeug in meine Ohren und hörte Musik.

"Ev che dinya ye, dinya xayine", sang ich.

"Wer ser tirba min..", sang ich nach einer Zeit leise weiter, sodass es niemand hörte und ließ meine Tränen freien lauf. "Hisra birjine"

"Gülcan", rüttelte jemand an mir, so das ich meine Augen öffnete.

"Steh auf wir müssen aussteigen", hörte ich Songül sagen.

Ich stand langsam auf und watschele Songül hinter her.

"Soll ich dich fahren?", fragte ich leise als wir vor Bahnhof standen. "Azad müsste gleich kommen", lächelte sie. So fuhren wir mit den Bus zu mir Nachhause und warteten nachdem wir was tranken und aßen unten.

Vor ein und halb Monaten haben sie geheiratet. Eine Traumhochzeit kann man das nennen. Verträumt schaute ich sie an.

"Du musst dich umziehen und duschen", wies sie mich hin. "Ich warte noch aus Azad", murmelte ich.

Als er angefahren kam, grinste meine Schwester bis über beide Ohren. Schmunzelnd beobachtete ich wie Azad auf sie zu kam sie in seinen muskulösen Armen schloss und ihr ein langen Kuss auf die Stirn drückte. "Ich habe dich vermisst", murmelt er in ihre Halsbeuge.

Wie sehr ich wünschte, dass Can jetzt hier wäre. Seine Lippen auf meine liegen würden und er mir seine Liebe - die nicht vorhanden ist - gestehen würde.

"Hey Gülcan", sagte Azad lächelnd und umarmte mich kurz. Wir verabschiedeten uns und schon waren sie weg.

Bewusst war mir, dass Ilayda einen Vater braucht und ich die Liebe meines Lebens, also Can.
Ich werde zu ihn gehen in drei Tagen, wo UNSERE Tochter ein Jahr alt wird.

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Wird es ein Happy End geben?

Gülcan & Can - Wird das lange halten?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt