Kapitel 23

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Weinend lag ich im Bett. Warum heule ich hier? Can klopfte wild gegen die Tür, ich hörte einfach weg. Ich schluchzte laut und schrie ins Kissen.

Ich wollte das alles nicht mehr. Ich wollte wieder das Mädchen vor fast Zwölf Monate sein. Das was kaum trauerte. Das glückliche Mädchen, was immer positiv dachte.

Ich habe mir damals geschworen mich von Can zu trennen, wenn meine Eltern nicht mehr am Leben sind. Xwode Neke, das soll nicht passieren. (Allah soll das nicht machen)

Aber ich kann das nicht. Ich kann ihn nicht leiden, ja. Aber ich werde mit ihn Leben müssen, egal was passiert. Es ist mein Schicksal und Ehebruch ist eine Sünde, oder nicht?
Allah steht über jeden, und wir leben um Allah zu dienen.

Langsam beruhigte ich mich wieder. Mühevoll stand ich suf und ging ins Bad, wo ich mein Gesicht wusch. So schlimm sah ich nicht aus, beim genaueren hin sehen konnte man nur sehen, dass ich geweint habe.

"Nie wieder weinen", murmelte ich. "Nie wieder".

So ging ich wieder ins Zimmer. Neue Regel von Can ist übrigens, dass ich nachts bei ihn schlafen muss und nur tagsüber hier sein darf. Jeden Abend schlafe ich hier ein und wenn ich wach bin, liege ich neben ihn im Zimmer. Verdammt, ich hasse ihn.

Aufgebracht ließ ich mich aufs Bett fallen und nahm mein Leptop zu Hand. Ich schaute mir paar Folgen Greys Anatomy an. Nach drei Folgen stand ich auf und ging in die Küche.

Pizza lag auf den Tisch, was wahrscheinlich Can bestellt hatte, weil ich nichts zum Essen gemacht habe. Faulheit.

Er kann kochen, sogar sehr gut. Als wir hier eingezogen sind hat er Essen gemacht, was ich heimlich aß. Er sollte sein Ego nicht erweitern. Und ich war zu Stolz um vor ihn sein Essen zu essen oder ihn zu beichten, dass es total schmeckt.

Um sicher zu sein, dass niemand da ist schaute ich mich um und nahm mir anschließend ein Stück. Genüsslich biss ich rein. "Gülcan?", ertönte Can's Stimme.

Geschockt weiteten sich meine Augen und mein Körper bewegte sich kein Stück. Mein Herz schlug gegen meine Brust. Er hatte mich so erschreckt. Sofort drehte ich mich um, und sah, dass er fast neben mir stand.

"Was willst du?", fragte ich uninteressiert und hielt die Pizza hinter mein Rücken, als würde ich das nicht essen dürfen.

"Du darfst die Pizza ruhig essen", lachte er mich aus, was ich überhaupt nicht lustig fand.

"Ich esse deine Pizza nicht", fauchte ich wütend. Als er ein Schritt näher kam ging ich direkt ein Schritt zurück. "Lass mich!", befahl ich ihn.

"Und was ist hinter dein Rücken, Gül?", fragte er mich belustigt. "G-garnichts", stotterte ich. "Gib doch zu, dass es Pizza ist", sagte er schließlich. "Nein", sagte ich. Da war mein Stolz wieder.

"Geh aus meiner Küche", sagte ich nach einer langen Stille streng. Er lachte laut und ging dann aus der Küche. Sofort drehte ich mich um und aß mein Stück Pizza auf.

Dann rannte ich hoch ins Zimmer. Ich schmiss mich ins Bett und nahm mein Handy.

Ich rufte Roya an, ich brauchte sie jetzt. Mit Songül kann ich nicht über alles reden, warum das so ist, weiß ich nicht. Vielleicht aus Angst? Angst das sie an mir Zweifelt?

"Gülcan?", holte mich Roya aus meinen Gedanken.

"Roooya", rief ich ins Telefon. "Alles Okey bei dir?", fragte ich.

"Nichts ist Okey. Dieser Junge ist ein Bastard", sagte sie wütend. Sie sprach von Mikail. Er ist eigentlich ihr Cousin, dennoch ihr Freund. "Er ist immer Online und schreibt nicht zurück. Wenn er schreibt und ich zutun habe meckert er mich an".

"Arschloch", kommentierte ich. Er war wirklich einer, das wusste Roya auch. Aber egal was Roya macht, ich stehe hinter ihr.

"Warum hast du angeruf Jani", fragte sie mich. "Du weißt doch, wie Mohammed für dich ist oder? So wie ein Bruder ist er doch für dich, seitdem ihr euch kennengelernt habt. Du liebst ihn dich brüderlich, nh?", fragte ich.

"Ja?", sagte sie, was sich wie eine Frage anhörte. "Ich habe einen Jungen kennengelernt, den ich seit der ersten Sekunde wie ein Bruder liebe. Verstehst du? Etwas verbindet uns, ich schwöre. Er ist wie ein Bruder, dabei kenne ich ihn nicht richtig", erklärte ich.

"Also verstehst du mich jetzt. Kenne ich ihn?", fragte sie direkt. "Weiß nicht", "Wie heißt er?", fragte sie weiter.

"Ömer, er ist neu in dieser Stadt", sagte ich.

"Nein, kenne ihn nicht", lachte sie.

Wir redeten noch sehr viel, bis ich mich verabschiedete und anschließend sofort einschlief.

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Und haben alle schon Ferien? Was macht ihr so schönes in den Ferien?

Gülcan & Can - Wird das lange halten?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt