Kapitel 16

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"Du weißt nicht was passiert ist", sagte meine beste Freundin überrascht am Telefon.

"Was denn?", fragte ich direkt neugierig.

Sie lachte kurz und sagte: "Du kennst doch Azad aus der Parallelklasse, oder?"

"Der der dich hasst?", fragte ich. "Und das vom tiefsten Herzen?", sprach ich schnell weiter bevor sie was erwiedern konnte.

"Ohaa, warum so direkt", fragte sie gespielt traurig.

Azad ist ein Junge, der Songül garnicht leiden kann. Songül mag ihn genauso wenig.
Sobald sie sich sahen, kamen seiner Seite fiese und verletztende Kommentare. Und seine dummen Freunde lachten immer drüber und machten auch oft mit.
Natürlich hatte er nichts gegen mich. Aber hey, er hatte nichts gegen mich. Ich beschützte Songül logischerweise, und sie fingen auch an mich fertig zu machen, nur nicht so übertrieben wie sie es bei Songül tun. Ich verabscheue die. Aufjedenfall geht das-

"Gülcan?", holte mich Songül aus meinen Gedanken. "Noch da?".

"De, was ist passiert?", fragte ich direkt.

"Er hat mir ein Bein gestellt, wobei ich fast hinfiel. Ich konnte mich gerade noch retten. Ich hatte einen Herzinfakt alter, ich war kurz davor Tod umzufallen", übertreibte meine beste Freundin eine kleine Sache, die oft geschieht. "Aber der Punkt ist Gülcan, er hat sich endschuldigt", sprach sie schnell und unglaubwürdig.

Ich kicherte. "Da hat sich jemand verliebt", sagte ich direkt andeutend, aber mit einen spielerischen und provozierenden Ton.

"Güleee, übertreib mal nicht alter. Wie du direkt reinscheisst", meckerte sie beleidigt.

Ich lachte nur leise, was sie mehr aufregte.
Nach gefühlten Stunden beendete sie ihre rum meckerei.

"Und außerdem hassen wir uns", fügte sie noch hinzu. Ich konnte mein Grinsen nicht verkneifen, warum aber auch? Ich war sowieso alleine.

"Was sich neckt, das liebt sich", lachte ich sofort.

"Ich lege gleich auf", drohte sie mir. "Ja, dann gehst du zu Azad, nh."

Und im nächsten Moment hörte ich, wie sie auflegte. Ich lachte und versuchte mich zu beruhigen.

Nachdem ich mich beruhigt habe nahm ich mein Handy und schrieb ihr eine Sms. »Ich liebe dich auch, Songül. -Azad. Spaß -Gülcan hahahaha«

Ich legte leicht lachend mein Handy wieder auf den Tisch und nahm meine Gabel zu Hand.

Ich wollte gerade essen, als sich jemand räusperte und ich meine Gabel fallen ließ.

Can. Was macht er hier? Er wohnt hier.

Ausdrucklos schaute ich ihn an. Er kam paar Schritte in die Küche und ich widmete mich wieder mein Essen zu.

"Gülcan", hörte ich die laute Stimme von Can. Ich ignorierte es.

Er legte seine Hand unter mein Kinn und richtete es so, dass ich ihn anschauen musste und das sehr unsanft.

Wütend schaute ich ihn an. "Mach mir was zu essen", verlangte er. Was denkt er sich eigentlich?

Ich schüttelte nur wütend mein Kopf.

Im nächsten Moment spürte ich, wie ein Schmerz meine Wange durchzog.

Weil ich keine Lust hatte weiter zu streiten, stand ich auf und ging aus der Küche. Er jedoch war ganz anderer Meinung und zog mich am Arm zurück.

"Lass mich, Verdammt", schrie ich, voller Zorn.

Was war nur los mit ihn?

"Du..", er tippte mit sein Zeigefinger auf mich, "machst mir jetzt essen, Verstanden?"

"Nein", schrie ich ihn an.

"Ich bin dein Mann und du machst das was ich sage", schrie er mich an. Im nächsten Moment schubste er mich Richtung Herd.

Denkt er echt ich mache ihn was?

"Du bist nichts von mir", fauchte ich ihn an.

Er kam und erhob seine Hand um mir noch eine Klatsche zu geben.

"Wehe", sagte ich.

"Wehe was", ertönte seine agressive Stimme. Und ich spürte seine Hand gegen meine Wange, erneut.

"Du bist Ehrenlos und Respektlos zu gleich! Mach dir deine Scheiß selber und lass mich ihn Ruhe", schrie ich wütend.

Er lachte ironisch auf und sagte ernst: "Du machst mir mein Essen, sehe ich in 10 Minuten nichts, wirst du's bereuen."

So verschwand er aus der Küche, die Treppen hoch. Sobald ich hörte, dass die Tür zu geschlagen wurde nahm ich mein Handy und meine Schlüsseln. Ich zog mir meine Schuhe noch an und verschwand leise aus dem Haus.

Ich stieg ins Auto und fuhr zum See, wo ich immer bin, wenn ich Ruhe brauche, weil da niemand ist.

Wegen Essen machen wir so'n Drama. Aber kommt es nicht auf's Prinzip an?

Angekommt stieg ich aus, setzte mich auf den Boden und lehnte mich etwas zurück.

Ich dachte über alles nach und meine Augen füllten sich.

Mein Vater hat mich verkauft für Geld, er will mich nicht mehr sehen und behandelt mich wie sein grösster Feind, wenn ich in seiner Nähe bin. Was ist schlimmer, als von den Mann den man als erstes liebt - der uns seid klein auf beschüzt und vieles mehr - so behandelt zu werden?

Ich bin Zwangverheiratet wurden mit einen Ehrenlosen. Einen der denkt, ich sei seine Sklavin.

Ich habe meine Unschuld an den Ehrenlosen verloren, der sich mein Mann nennt.

Ich habe mich öfter mit meiner Mutter gestritten. Bin jetzt aber Gott sei Dank mit ihr jetzt vertragen, kann aber nicht immer zu ihr, wegen mein Vater.

So wenig, aber es macht mich fertig. Eine Träne fand ihren Weg meine Wange entlang.

Die anderen hielt ich schwer zurück.

Ich weiß nicht wie lange ich hier saß, aber es war schon dunkel. Langsam stand ich auf und weil ich nicht aufgepasst habe, lief ich gegen jemanden, der anscheinend genau hinter mir stand. Ich drohte ins See zu fallen, wurde aber rechtzeitig gefangen.

"Tut mir leid, ich wollte das nicht", sprach die tiefe Männerstimme, die ich nicht kannte. Er ließ mich direkt los, als ich skeptisch guckte.

"Schon gut", murmelte ich. "Danke fürs Auffangen", bedankte ich mich, denn viele würden das nicht tun.

Er guckte mich komisch an und ich ging an ihn vorbei. "Tschüss", rief ich noch, als er ebenso "Tschüss" rief.

Er war ein Kopf größer als ich, hatte dunkele Augen, die in der Nacht leuchteten. Seine Haare hatte er zu einen Undercut geschnitten und sein Bart war ebenso perfekt. Er hatte ein schmalen Gesicht und volle Lippen, mehr habe ich nicht sehen können oder eher erkennen.

Ich fuhr los, als ich im Auto saß. Wohin wusste ich nicht.

Gülcan & Can - Wird das lange halten?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt