Da bin ich nun wieder. Zurück auf der Straße. Ich kann nicht glauben was gerade passiert ist. Wieso haben sie uns ins Hauptquartier der Ken gebracht? Arbeiteten die Ferox etwa mit den Ken zusammen? Ich werde aus dieser ganzen Geschichte nicht schlau. Ich kann mir auf nichts einen Reim machen. Weder auf den Angriff der Ferox auf die Altruan. Noch wieso ich bei den Ken aufgewacht bin. Wieso war Eric bei ihnen?
Und was meinte er damit, dass nicht alle Ferox bei den Ken sind? Sondern auch noch welche bei den Candor? Haben sie sich aufgeteilt? Arbeiten sie mit mehreren anderen Fraktionen zusammen? Das kann ich mir kaum vorstellen.
Ich komme schnaufend zum stehen. Ich weiß nicht, wie lange ich gerannt bin. Aber ich weiß, das Eric mir nicht nachgerannt ist. Ich bleibe stehen und sehe mich um. Ich weiß nicht, wo ich bin.
Schnell laufe ich in eine schmale Gasse und verschanze mich dort. Ich finde einen Container, hinter dem ich ich mich verstecken kann. Hier komme ich zum sitzen. Ich atme ein paar Mal tief ein und versuche mich zu ordnen. Ich bin aus dem Hauptquartier der Ken geflohen. Wo kann ich nun hin?
Als erster Anlaufpunkt fällt mir das Hauptquartier der Ferox ein. Also entscheide ich dort hinzugehen. Vielleicht finde ich Maddie, Feretti oder Carter dort. Eine Weile bleibe ich noch hinter dem Container hocken. Ich wage nicht nach meiner Wunde zu sehen. Sicher ist sie aufgegangen. Aber darüber will ich jetzt nicht nachdenken.
Nach einer Weile steht ich auf und laufe los. Ich weiß nicht, wo ich hinsoll. Wo die Schienen sind, weiß ich auch nicht. Und selbst wenn ich sie und einen Zug finde weiß ich nicht, in welche Richtung er fahren würde. Doch darüber will ich jetzt nicht nachdenken. Ich laufe einfach drauf los. Irgendwann werde ich schon etwas erkennen oder eine Gleise finden.
Ich laufe mindestens eine Stunde, als ich an einem Fraktionslosenlager vorbeikomme. Fast will ich einfach drauf los laufen und es durchqueren. Dann fällt mir auf, welche Kleidung ich trage. Man erkennt sofort, dass ich eine Ferox bin. Die dunkle Kleidung und meine Tattoos. Ich habe zwar zwei Pistolen bei mir. Aber die Magazine sind nicht unbegrenzt und gegen eine Meute feroxhassender Fraktionsloser komme ich allein nicht an. Auch wenn ich mal eine von ihnen gewesen bin, ist das lange her.
Also mache ich kehrt und laufe einen Bogen um das Lager herum. Ich laufe an einer alten Fabrik vorbei. Sie ist marode und fällt halt zusammen. Seit dem großen Krieg wurde sie wohl nicht mehr genutzt. Ich passiere sie und gehe eine weitere kleine Gasse entlang. Eine der beiden Pistolen habe ich immer gehoben, während die Andere in meiner Hosentasche steckt.
Ich biege um eine Ecke und sehe einen Fraktionslosen an einem Zaun lehnen. Als er mich sieht, ändert sich seine Körperhaltung. Er sieht mich feindselig an, aber tut nichts. Ich gehe an ihm vorbei und beachte ihn nicht weiter. Ich hoffe einfach mal für ihn, dass er das Selbe tut. Dann höre ich aufeinmal etwas. Das Rattern eines Zuges. Ich laufe augenblicklich los. Ich weiß nicht genau woher das Geräusch kommt. Also spitze ich meine Ohren und laufe anfangs einen verwirrten Zick Zack. Dann bin ich sicher, das es von rechts kommt. Ich nehme die erste Abbiegung, die ich finde und laufe sie entlang. Das Rattern wird lauter. Ich renne gerade aus weiter und laufe einen kleinen Wall entlang nach unten. Dann bin ich wieder auf einer Straße. Kurz bleibe ich stehen und horche. Ich muss wieder nach rechts. Wieder laufe ich los und dem Geräusch hinterher. Dann sehe ich ihn. Einen silbernen Zug.
Zwischen uns liegt nur noch ein schmaler Weg und ein Stück Zaun. Der Zaun ist nicht sehr hoch. Ich renne noch schneller und ignoriere dabei das Ziehen in meiner Seite. Wenn meine Wunde bis jetzt nicht offen war, dann ist sie es jetzt. Da bin ich sicher. Ich komme auf den Zaun zu, stemme meinen Fuss zwischen den Maschendraht und klettere hinüber. Schnell komme ich auf der anderen Seite an. Ich komme auf dem Rasen auf und renne weiter.
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Einmal Fraktionslos, Immer Fraktionslos - Die Bestimmung
FanfictionMarla Parker ist 20 Jahre alt und sie führt ein Leben auf der Straße. Nie gehörte sie einer Fraktion an, denn schon ihre Eltern waren fraktionslos. Doch ein Satz soll ihr ganzes Leben verändern. Wenn sie es zulässt. ( So wird allen Kindern Fraktions...