Kapitel 40

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Ich will gerade meine Tür aufschließen, als Eric plötzlich hinter mir steht. Ich erschrecke mich ein wenig, als ich fühle, wer er mir seine Hände auf die Hüften legt und mir etwas ins Ohr sagt. Ich bin sogar drauf und dran, mich umzudrehen und ihm einen Haken zu verpassen. Doch dann realisiere ich, dass es Eric ist.

" Wie wäre es, wenn du mir Gesellschaft leistest? ", flüstert er. Ich muss lächeln. Ich nicke und folge ihm schließlich in seine Wohnung.

Doch ich bin distanziert. Noch immer geistert mir die Sache mit Carter durch den Kopf und ich weiß nicht, was Eric vor hat. Wie kann ich zu jemandem Gefühle haben, der womöglich versucht meinen besten Freund umzubringen?

Eric bemerkt, das etwas nicht stimmt. Erst denkt er, ich habe Angst vor meiner Arbeit als Ausbilderin. Dann denkt er, ich wäre sauer, weil er mir diesen Job besorgt hat.

Doch ich kann ihm nicht sagen, was es wirklich ist. Was, wenn sich meine Angst bestätigt und er wirklich gegen Unbestimmte vorgeht? Was halte ich wirklich davon? Kann ich mit einem solchen Menschen zusammen sein? 

Mit einem Blick in sein Gesicht weiß ich sofort, dass ich mit niemandem lieber zusammen sein möchte.

Ich unterstütze seine Ansichten nicht. Aber das heißt nicht, das ich nicht zu ihm stehe.

Vielleicht kann ich Carter auf diese Weise sogar helfen. Indem ich Eric im Auge behalte und ihm jedesmal sofort den Wind aus den Segeln nehme, wenn er jemanden verdächtigt unbestimmt zu sein.

Schließlich sage ich ihm, dass ich einfach Angst vor der neuen Aufgabe habe.

" Das schaffst du. Und ich bin auch noch da. ", sagt er auf meine Bedenken.

Ich rutschte neben ihn auf die Couch und presse mich so dicht an seinen Körper, wie es irgend möglich ist.

Ich will diese zweifelnden Gefühle für ihn verscheuchen. Und kaum das ich seinen Körpergeruch richtig wahrnehme, verfliegen sie.

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Unsere Grundausbildung ist vorbei. Zwar kann ich meine Hände nach dem Messerkampf mit Feretti im Moment kaum bewegen. Doch ich ignoriere den Schmerz, als Max jedem von uns ein Zertifikat ausstellt.

Es steht nicht viel darauf. Es ist mein Name, darunter wann ich geboren wurde und dann ein Siegel, das aussieht wie das Zeichen der Ferox.

" Glückwunsch, Parker. ", sagt er zu mir. Ich nicke glücklich. Und das bin ich auch wirklich. Ich bin glücklich. Vorallem, weil ich eine Lösung für meine moralischen Probleme mit Eric gefunden habe. 

Am Abend feiern wir wieder einmal. Hier bei den Ferox, gibt es ständig Partys. Noch mehr aber wird gefeiert, wenn man tatsächlich einen Grund dafür hat.

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Es ist soweit. Heute beginnt mein erster Tag als Ausbilderin. So richtig weiß ich gar nicht, was ich tun soll. Es klopft an meiner Tür und Four steht davor. Einen Moment befürchte ich, dass etwas passiert sein muss. Doch er beruhigt mich schnell.

" Nein, es geht um deine Ausbildung zum Kampfsporttrainer. ", sagt er. Mir entfallen sämtliche Gesichtszüge. Welche Ausbildung zum Kampfsporttrainer?

" Dir war doch klar, das du noch ein paar Wochen deine Fähigkeiten verbessern musst, damit du dich auch als Ausbildern ausweisen kannst. Sonst könntest du ja all das, was die anderen Ferox auch können. ", erklärt er mir.

Ich rolle innerlich mit den Augen. Das darf doch nicht wahr sein.

" Und du leitest die Ausbildung? ", vermute ich. Four nickt. " Wie lange geht es? "

Einmal Fraktionslos, Immer Fraktionslos - Die BestimmungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt