Kapitel 58

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Ich liege tief schlafend im Bett, als ich leicht wach werde. Eric bewegt sich neben mir. Erst denke ich, er will nur aufs Klo gehen oder so. Doch dann macht er das große Licht an. Ich halte mir schützend die Hand vor die Augen. 

Mürrisch setze ich mich ein bisschen auf und sehe ihn an.

" Was machst du da? ", frage ich ihn, als er anfängt sich anzuziehen. 

" Taktisches Training mit den gebürtigen Initianten. ", gibt er zurück, während er meine Hose nach mir wirft. Ich fange sie auf und muss gleich meine Augen wieder zusammenkneifen. Das Licht ist immer noch zu grell.

" Das ist nich dein Ernst. ", grummel ich. Ich lege meine Hose neben mich und sehe auf die Uhr an der Wand. Es ist halb drei Uhr nachts.

" Die Ausbilder müssen dabei sein, also raus aus den Federn. ", sagt er mir. Ich denke nicht daran. Ich lege mich einfach wieder hin und ziehe die Decke hoch.

" Wieso wusst ich nichts davon? ", murmel ich unter der Decke. Ich höre ihn zu mir kommen und spüre, wie er an der Decke zieht.

" Weil du protestiert hättest, genau wie jetzt. ", gibt er zurück. Er zieht an der Decke und ich versuche sie krampfhaft festzuhalten. Aber Eric ist stärker. Er zieht sie weg und wirft sie auf den Boden. Dann greift er nach meinem Fuss und zieht mich aus dem Bett.

" Zieh dich an. Um drei holen wir Feretti. ", sagt er mir. Ich setze mich beleidigt aufs Bett.

" Heute noch! ", blafft er aufeinmal. Ich erschrecke mich so sehr, das ich hochzucke. Erschrocken sehe ich ihn an. Erst sieht er toternst aus, dann fängt er an zu schmunzeln. " Geht doch!"

Ich ziehe meine Hose zu mir und ziehe sie an. Dabei beäuge ich Eric wütend.

" Was hast du mit ihnen vor? So eine Sache wie am Zaun? ", will ich wissen, nachdem ich mich damit abgefunden habe erstmal nicht wieder schlafen gehen zu können.

" So in etwa. ", gibt er nur zurück. Ich sehe ihn stirnrunzelt an.

" Bekomm ich ein bisschen mehr Infos? ", frage ich. Er schüttelt den Kopf.

" Nein, ich will das ihr überrascht reagiert. Die gebürtigen Ferox sehen sonst viel zu schnell, das es nur ein taktisches Training und keine Ernstsituation ist. ", erklärt er mir. Das hebt meine Laune nicht sonderlich. Ich bin nicht gut im schauspielern und improvisieren kann ich schon mal gar nicht.

Eric setzt Kaffee auf. Den brauche ich auch. 

" Also, was soll ich jetzt machen? ", frage ich ihn.

" Wir laufen gleich zu den Initianten. Dann erzähle ich ihnen von einem Szenario, was angeblich vorgefallen ist. Du reagierst einfach darauf, als wäre es echt. ", sagt er mir.

" Ich kann sowas nich. Sag mir einfach was los ist. ", bitte ich ihn. Ich setze meinen besten Hundeblick auf. Er prallt an ihm ab.

" Du musst es können. ", gibt er zurück. Ich hole mir Kaffee und trinke ihn. Mein Blick ist auf die Uhr gerichtet. Noch zehn Minuten. Offensichtlich hat Eric Feretti Bescheid gegeben, denn er klopft Punkt drei Uhr. Ich rolle mit den Augen. Jetzt kann ich mich nicht mehr drücken.

Ich öffne Feretti die Tür - Eric rührt sich natürlich nicht - und begrüße ihn. Er grinst. Er grinst tatsächlich. Ich bin für eine Sekunde aus dem Konzept gebracht.

" Können wir los? ", will er wissen. Er reibt sich die Hände aneinander. Offenbar kann er es gar nicht abwarten.

Er ist doch nicht normal.

Erst müssen wir zur Waffenkammer. Eric gibt uns Betäubungswaffen, die allerdings täuschend echt aussehen. Wir packen mehrere davon in einen Rucksack, den Feretti sich umwirft. Ich schnalle mir noch eine Weste um. Auch von denen kommen mehrere in einen Rucksack, den ich tragen muss. Eric läuft nun vor. Ich frage mich, ob noch jemand von den Anderen kommt. Max vielleicht oder Four.

Einmal Fraktionslos, Immer Fraktionslos - Die BestimmungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt