Kapitel 26

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Als ich mitten in der Nacht aufwache, weiß ich erst nicht wo ich bin. Alles um mich herum ist fremd. Ich versuche, mich ein Stück zu bewegen, doch es geht nicht. Ich sehe an mir herunter und sehe zwei Männerarme, die um meinen Oberkörper geschlungen sind. Ich starre sie einige Sekunden an. Dann bemerke ich den gleichmäßigen Atem in meinem Nacken. Es fällt es mir wieder ein.

Eric. Wie er mich küsste. Wie er mich berührte. Alles fällt mir ein. Ich sehe noch einmal an mir herunter und sehe, dass ich meine Sachen noch anhabe. Erleichtert atme ich auf.

Ich liege mit ihm auf seiner Couch und es ist absolut kein Wunder, das ich nicht mehr schlafen konnte. Würde Eric mich nicht festhalten, wäre ich schon gefallen. Ich versuche die Augen wieder zu schließen und einfach weiterzuschlafen. Doch ich kann es nicht. Vor allem, weil sich nun auch noch meine Blase meldet.

Ich versuche, es zu ignorieren. Aber meine Schlaflage und nicht zu wissen, wie spät es war und wie lange ich noch so ausharren musste, machten es mir unmöglich. 

Ich sehe wieder an mir herunter und denke nach, wie ich mich aus meiner misslichen Lage befreien kann, ohne Eric zu wecken. Ich bewege mich ein bisschen und höre dann gleich ein lautes Schnarchen. Ich erstarre in der Bewegung. 

Irgendwie muss ich es hier noch rausschaffen. Vorsichtig umfasse ich Erics rechten Arm um ziehe ihn von meinem Körper. Er ist schwerer, als ich erwartet habe. Ich lege ihn vorsichtig hinter mich, auf seine Hüfte. Dann widme ich mich seinem linken Arm. Auch den nehme ich vorsichtig weg. 

Dann stehe ich schnell auf, bevor er wieder den Klammertrick anwendet.

Ohne mich nochmal umzusehen, laufe ich in sein Bad, mache das Licht an, gehe hinein und komme sofort wieder raus. 

Ich muss aufpassen, dass ich meinen Mageninhalt behalte.

Ich hatte Tessas Top völlig vergessen. Es lag immer noch auf dem Boden und der Geruch des Erbrochenen darauf hatte sich in dem ganzen Raum zentriert. 

Meine Hand vor den Mund haltend überlege ich, was ich tun kann. Ich muss das Ding da rausholen. Ich glaube nicht, dass Eric das sonderlich gut findet.

Also schleiche ich in seine Küche und beginne so leise wie möglich eine Tüte zu suchen. Ich öffne jede Schublade und jede kleine Schranktür, die ich finden kann. Dann habe ich endlich eine.

Ich laufe zurück ins Bad, nicht ohne mir vorher die Nase zuzuhalten. Dann nehme ich das Top mit zwei Fingern und verstaue es schließlich in der Tüte. Die Tüte halte ich so weit weg möglich von mir, wie es geht und verschliesse sie. 

Das wäre geschafft. 

Ich halte meine Nase weiter zu und gehe schnell auf Toilette. Dann gehe ich wieder hinaus und lasse die Badtür weit aufstehen, in der Hoffnung der Gestank verzieht sich etwas.

Schließlich lege ich mich wieder vorsichtig zu Eric. Ich nehme seinen rechten Arm und lege ihn über meine rechte Seite. Seinen linken Arm, der unter mir liegt, schlinge ich um meinen Bauch. Dann kuschle ich mich an ihn. Es funktioniert tatsächlich und er zieht mich wieder näher an sich heran. 

Seelig lächelnd schlafe ich wieder ein.

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Als ich am nächsten Morgen aufwache, höre ich Wasser rauschen. Eric liegt nicht mehr hinter mir. Ich setzte mich auf und orientiere mich erst einmal kurz. Dann suche ich nach einer Uhr.

Das Wasser hört auf zu rauschen. Etwa zwei Minuten später kommt Eric aus dem Bad. Er trägt eine Nebelwolke hinter sich her, als er die Tür öffnet.

"Schlaf ruhig noch weiter.", sagt er mir. Ich erwische mich dabei, wie ich ihn anstarre. Er hat nur ein Handtuch um die Hüfte.

"Wie spät ist es?", will ich wissen. Er sagt mir, dass es halb fünf ist. Dann geht er zu einem Schrank neben seinem Bett und sucht sich ein paar Klamotten raus. Dann zieht er einfach sein Handtuch weg und zieht sich eine Boxershorts an.

Einmal Fraktionslos, Immer Fraktionslos - Die BestimmungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt