Ich sehe keinen meiner Freunde als ich von dem Mann, dessen Namen ich noch nicht kenne, in einen Raum geführt werde. Ich bin mir sicher, dass er der Anführer der Candor ist. Schließlich hat er gesagt, dass er den Ferox Unterschlupft gewährt hat. Tessa muss vor dem Raum warten. Ich weiß jetzt schon, was kommen wird. Schließlich habe ich das alles schon einmal gemacht.
Ich setze mich auf einen Stuhl, der in der Mitte steht. Er ist auch silbern, wie der Stuhl, der in Max Büro stand. Aber er hat keine Fesseln. Das beruhigt mich schon einmal ein wenig. Wenigstens denkt man nicht von mir, dass ich gleich aufstehe und alle über den Haufen schieße.
Wie als hätte der Mann meine Gedanken gelesen, bittet er mich, ihm meine Waffen auszuhändigen. Ich zögere kurz, doch dann tue ich es.
Ich setze mich auf den Stuhl. Er ist kalt. Eine andere Candor betritt den Raum. Ich kenne sie. Es ist dieselbe Frau, die schon in Max Büro gewesen ist. Als sie mich sieht, erkennt auch sie mich wieder. Ich sehe es an ihrem Gesicht. Sie kommt näher und stellt sich neben mich. Dann spritzt sie mir das Serum.
Der Candormann setzt sich mir gegenüber und wartet einen Moment. Er weiß - genau wie ich - das es eine Weile dauert, bis das Serum wirkt. Ich mache mich schon einmal bereit, seine erste Frage zu beantworten. Wie ich bereits ahne, fragt er mich schließlich wie ich heiße, danach wie meine Eltern heißen und dann, welcher Fraktion ich angehöre. Ich antworte wahrheitsgemäß. Das war noch nicht wirklich schwer oder unangenehm.
Der Candormann setzt sich nun etwas aufrechter hin und ich weiß, das nun die wirklich unangenehmen Fragen kommen. Ich mache mich darauf gefasst. Wenigstens ist diesmal kein Max hier.
" Wussten Sie von Max Plan, die Altruan anzugreifen und deren Regierung zu stürzen? ", fragt er mich nun.
Das ist es also, was Max wollte. Die Regierung stürzen? Warum sollte er das wollen? Er? Sollen etwa die Ferox die Kontrolle übernehmen? Ein Militärstaat?
" Nein, ich wusste nichts davon. ", gebe ich ehrlich zurück. Ich bin erstaunt, wie ruhig ich noch bin.
Der Mann nickt. Ich sehe ein Stück nach oben und sehe ein Kamera, die direkt auf mich zeigt. Ich frage mich wozu die Candor so etwas brauchen. Sie sind doch immer so ehrlich, dass sie generell nie etwas verheimlichen würden. Wieso ist also eine Überwachung nötig?
" Was wussten Sie über das Kontrollserum, dass allen Ferox - bis auf wenige Ausnahmen - gegeben wurde? ", will er nun wissen. Ich muss schlucken.
" Ich kannte das Serum. Aber nicht dessen Wirkungsweise. Laut Eric sollte es nur ein verbessertes Serum für die gewöhnlichen Simulationen sein. ", erkläre ich ihm. Er nickt wieder.
" Sind Sie hergekommen um den Candor und den hier befindlichen Ferox zu schaden? ", fragt er nun. Ich sehe ihn empört an. Wie kann man mir so etwas vorwerfen? Und dann fällt mir ein, wie Tai betont hat, dass ich Erics Frau bin. Das hat er nicht einfach so gesagt. Er wollte damit etwas andeuten und der Candormann hat den Köder geschluckt. Er denkt, dass ich auf Erics Seite stehe und auch in seinem Auftrag hier bin.
" Nein. Ich kam her, weil ich nicht mehr in Erics Nähe sein konnte. Nicht nachdem er mich so belogen und verraten hat. ", gebe ich zurück. Der Candormann sieht mich nun mitleidig an. Ich hasse es, dass er mich so ansieht. Ich muss nicht mitleidig angesehen werden.
" Wie stehen Sie zu Max und Erics Aktionen? ", will er wissen. Ich weiß erst gar nicht, was ich darauf antworten soll. Aber mein Mund ist schneller.
" Ich heiße nichts davon gut. Allerdings wusste vieles und habe es einfach ignoriert. Aus Liebe zu Eric. ", sage ich. Ich bin schockiert über das, was ich gerade zugegeben habe. Er legt den Kopf schief und sieht mich an. Ich bleibe gefasst.
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Einmal Fraktionslos, Immer Fraktionslos - Die Bestimmung
FanfictionMarla Parker ist 20 Jahre alt und sie führt ein Leben auf der Straße. Nie gehörte sie einer Fraktion an, denn schon ihre Eltern waren fraktionslos. Doch ein Satz soll ihr ganzes Leben verändern. Wenn sie es zulässt. ( So wird allen Kindern Fraktions...