Meine zweite Vermutung bestätigt sich, als wir in der Nähe des Candor Hauptquartieres aus dem Zug springen. Was auch immer Max vor hat. Er will keine friedlich Einigung. Als wäre das eine große Überraschung.
Eric bleibt vor uns stehen. Er fummelt an seinem Gewehr herum. Die Anderen tuen es ihm wie automatisiert nach. Max hat noch einige weitere Ferox mitgeschickt, die er nicht unter das Serum hat stellen lassen. Mir fällt auf, das Peter nicht hier ist. Ich frage mich kurz, wo er wohl ist. Er würde diese Sache hier sicher auch freiwillig mitmachen.
Ich brauche eine Weile um zu verstehen, dass auch ich mitmachen sollte. Ich senke meinen Blick auf mein Gewehr. Es sieht anders aus, als die Gewehre die ich sonst kenne. Aber das macht keinen großen Unterschied. Ich kenne viele verschiedene Gewehre. Über dem Abzug befindet sich ein kleiner Knopf. Ich sehe, wie Eric ihn drückt. Also tue ich es ihm nach. Ein blauer Strahl scheint aus der Öffnung über dem Lauf zu schießen. Eine Art Laser. Ich sehe auf den Boden, wo der Strahl auf den Boden auftrifft. Es ist sicher zum besseren zielen gedacht.
Lauren tritt vor mich. Sie trägt ein paar blaue Bänder bei sich, die sie mir und den anderen Ferox um den rechten Arm bindet. Erst weiß ich nicht, was das soll. Doch dann wird es mir klar. Blau, die Farbe der Ken. Sie will, dass es so aussieht, als gehören wir zu ihnen. Auch Eric bindet sich das Band um. Ich muss den Drang unterdrücken, es abzureißen. Vielleicht sollte ich einfach meine Waffe heben und Lauren hier und jetzt erschießen und dem Spuk ein Ende bereiten.
Was würde Eric dann tun? Würde er diesen Unsinn beenden und mit uns ins Feroxhauptquartier kommen? Doch die viel bessere Frage ist, was würden Carter, Tessa, Feretti und die Anderen machen? Sie werden gesteuert und das von der Zentrale der Ken aus. Würden die Ken merken was hier los ist und sie ihre Waffen auf uns richten lassen? Ziemlich wahrscheinlich. Vor mir steht eine Reihe von zwanzig Ferox, die nicht sie selbst sind. Es wäre glatter Selbstmord jetzt Lauren zu erschießen. Vielleicht könnte ich einige der Anderen unschädlich machen. Aber nie alle aufeinmal. Vorher würde ich im Kugelhagel sterben.
Ich muss warten, bis sie nicht mehr in der Überzahl sind. Erst dann, kann ich meine Tarnung aufgeben und wild um mich ballern. Ich freue mich schon darauf, wenigstens Lauren unschädlich zu machen. Was ich mit Eric mache, weiß ich noch nicht.
Wir setzen uns in Bewegung. Ich laufe nun neben den Anderen. Auch wenn es mich immer wieder automatisch zu Eric zieht, kann ich dort nicht bleiben. Es ist eh ein Wunder, das Lauren noch nicht bemerkt hat, dass etwas nicht stimmt.
Wir gehen die Treppen hinauf und auf den Haupteingang zu. Feretti neben mir, hebt sein Gewehr. Ich tue es ihm nach. Doch ich schwöre mir, niemanden zu erschießen. Wenn ich könnte, würde ich sogar Feretti davon abhalten.
Kaum das wir durch die Tür treten, geht hektisches Gerenne los. Die Candor die uns in die Eingangshalle kommen sehen, rennen sofort los. Keiner von ihnen wartet diesmal und sieht uns fragend an. Vielleicht haben sie die blauen Bänder an unseren Armen richtig gedeutet.
Ich sehe einige von ihnen zusammenbrechen, als sie von unseren Gewehren getroffen werden. Eric und Lauren laufen durch die panische Menge hindurch. Noch feuern sie nicht. Das überlassen sie uns.
Dann erinnere ich mich an etwas. Als ich getroffen und verwundet wurde - während des Angriffes auf die Altruan - schien die Körperkontrolle nicht mehr zu funktionieren. Es wäre ein Versuch wert. Doch wieder gilt das selbe Prinzip. Wenn ich jetzt auf einen von ihnen schieße, werden sie das Feuer auf mich eröffnen. Da bin ich sicher.
Ich renne also los - kaum das Lauren und die Anderen Ferox aus dem Blickfeld verschwinden - ,verschanze mich hinter einer dicken, weißen Säule und schieße dem ersten Ferox den ich sehe, ins Bein. Er bricht zusammen und bleibt regungslos liegen. Wie ging das denn? Der Schuss sollte ihn verletzen und ihn nicht völlig ausschalten.
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Einmal Fraktionslos, Immer Fraktionslos - Die Bestimmung
FanficMarla Parker ist 20 Jahre alt und sie führt ein Leben auf der Straße. Nie gehörte sie einer Fraktion an, denn schon ihre Eltern waren fraktionslos. Doch ein Satz soll ihr ganzes Leben verändern. Wenn sie es zulässt. ( So wird allen Kindern Fraktions...