JJs pov:
„Wie ich letzte Woche bereits erwähnt hatte, werden wir diese Stunde die Gruppen für unsere Präsentationen über den Zweiten Weltkrieg bilden“, teilt uns mein Geschichtslehrer Mr. Sandler mit.
„Es werden nicht nur Freunde in einer Gruppe sein. Und die Gruppen lassen sich auch nicht ändern! Okay, fangen wir an: Luca Scott und Max Green. Ihr Thema sind die Amerikaner im Krieg“, fügt er hinzu.
Und damit schalte ich ab. Mein Partner wird am Ende sowieso zu mir kommen, also ist es egal, ob ich zu höre oder ein wenig schlafe.
Letzte Nacht war wild.
Mein Kumpel Damian hatte Geburtstag, er wurde achtzehn. Und weil er nicht bis zum Wochenende warten wollte, lud er ein paar Freunde zu sich nach Hause ein und wir feierten eine kleine Party. Nur neun oder zehn Jungs. Keine Weiber, keine Geschwister, keine Eltern.
Sein Bruder hat uns etwas Alkohol gekauft. Da er vierundzwanzig ist, darf er das im Gegensatz zu uns schon
Wir haben viel getrunken und wenig geschlafen, deshalb bin ich jetzt auch ziemlich müde.
Aber Geschichte ist langweilig, also kann ich die Zeit nutzen und mich ein wenig ausruhen. Ich sitze sowieso nur hier, weil meine Mom das gerne wollte.
Ein bisschen Geschichte tut jedem gut, sagt sie immer und setzt dabei ihren Mutter-Blick auf, der einem sagt, es gibt keine Widerrede.
„Oh Mann, warum habe ich nie so viel Glück?“, höre ich die nervige Stimme meines Sitznachbarn Henry.
Ich hasse den blonden Typen, aber leider ist er mit ein paar meiner Kumpels befreundet, darum sind wir sozusagen dazu gezwungen miteinander klarzukommen.
Ich weiß nicht genau, weshalb ich ihn nicht ausstehen kann. Vielleicht liegt es einfach an seiner Art. Sein Charakter ist speziell. Er erinnert mich immer an mich selbst und das hasse ich. Ich weiß, dass ich sehr arrogant und eingebildet sein kann und dass ich oft egoistisch bin, aber ich möchte nicht jeden Tag durch ihn daran erinnert werden.
Vielleicht liegt es aber auch an der Art, wie er sich immer selbst als das Opfer darstellt. Eine Eigenschaft, die ich glücklicherweise nicht besitze.
Ich drehe meinen Kopf in seine Richtung und blicke ihn fragend an.
„Du bist mit Spencer“, erklärt er. „Das ist so unfair. Jemand wie ich muss mit Peter machen und du endest mit ihr, obwohl ihr euch nicht mal mögt.“
Genau das meine ich, auch wenn er diesmal recht hat.
Spencer und ich sind wie Feuer und Wasser. Wie Engel und Teufel.
Eigentlich ist sie wirklich hübsch, aber wie man so schön sagt: Aussehen ist nicht alles. Sie zickt ständig herum und denkt sie ist die Tollste auf der ganzen Welt, aber da liegt sie gewaltig falsch.
Ich frage mich wirklich, warum sie jeder mag, aber ich tue es auf jeden Fall nicht.
Ich weiß allerdings auch nicht, warum wir uns überhaupt hassen. Wir kennen uns seit der neunten Klasse und verabscheuen uns vom ersten Tag an, aber nichts ist jemals zwischen uns passiert.
Wir hassen uns einfach und das wird sich auch niemals ändern.
„Nein, bin ich nicht!“, sage ich mehr zu mir selbst, als zu jemand anderem.
„Doch das bist du“, entgegnet er.
„Mr. McGrace, Sie haben nicht zugehört, habe ich recht?“, ertönt Mr. Sandlers laute Stimme von vorne.
Ich seufze: „Nein, ich dachte, mein Partner wird am Ende zu mir kommen.“
„Das sehe ich, aber so wird es nicht sein, da Ms. Price auch nicht zu hört.“
Ich sehe, wie Spencer aufhört, mit ihrer Freundin Pia zu lachen und ihren Kopf zu unserem Lehrer dreht.
„Sie sind mit Mr. McGrace in unserem Geschichtsprojekt in einer Gruppe. Der Vortrag wird über jüdische Personen im Zweiten Weltkrieg gehen“, gibt er uns alle Informationen.
„Warum muss ich mit ihm arbeiten?“
„Ja, warum? Ich will sie nicht als meinen Partner.“
„Das ist mir egal. Ich sagte, dass ich nicht nur Freunde zusammen packen werde, also sind Sie eine Gruppe. Und ich möchte keine Komplikationen oder ähnliches. Keine Streitigkeiten oder anderweitige intime Angelegenheiten, um es mal nett auszudrücken. Verstanden?“
Die anderen aus unserer Klasse fangen leise an zu lachen, ich schaue meinen Geschichtslehrer nur ungläubig an.
Es kam schon öfters vor, dass er solche Anmerkungen gemacht hat, auch bei anderen Personen. Genau deswegen mag ich ihn auch so gerne, er ist cool. Aber wie kommt er darauf, dass ich was mit Spencer anfangen würde?
„Ich würde niemals mit ihm schlafen“, sagt Spencer nur.
„Das wäre ja auch peinlich.“
Sie dreht sich zu mir und würdigt mich eines herabschauenden Blickes: „Ja, für dich und deinen kleinen Schwanz.“
Ich verschränke die Arme vor der Brust.
„Du hast doch nur Angst, dass er zu groß für dich ist.“
„Ich sagte, keinen Streit. Seien Sie beide leise! Ich weiß, dass Sie sich nicht leiden können, aber das ist mir so ziemlich egal. Sie sollten endlich Ihren Kindergartenkram zur Seite legen und sich auf das echte Leben konzentrieren. Ich möchte gute Noten von Ihnen. Vor allem Sie Mr. McGrace sollten sich anstrengen, wenn Sie nicht sitzen bleiben möchten. Und keine Diskussionen mehr, Sie sind ein Team und das war's.“
Ich will noch etwas sagen, aber Mr. Sandler bleibt hartnäckig, also schenke ich Spencer einfach einen bösen Blick, obwohl es nicht mal ihre Schuld ist und sitze beleidigt auf meinem Stuhl hinten in der Ecke des Klassenraums.
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But all I want is you
RomanceEr drückt mich mit seinem gesamten Gewicht gegen die Tür und presst seine Lippen auf meine. Ohne auch nur ein klein wenig Abstand zwischen uns zu bringen, nimmt er mir die blaue, mit Glitzersteinchen beschmückte Maske vom Gesicht. Auch ich ziehe ihm...