9 // happy birthday

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JJs pov:

Um kurz nach acht kommen die ersten Leute.

Miles Kumpel Brandon bringt nicht nur seinen Laptop für das DJ Pult mit, sondern auch die gesamte Freundesgruppe von meinem Bruder und ihm.

Kurze Zeit später trudeln auch Ashleys Freundinnen ein.

So füllt sich langsam das Haus und niemand weiß mehr, wer überhaupt wer ist.

Bei manchen kann man es noch leicht erkennen. Elina, ein Mädchen aus dem Cheerleaderteam, beispielsweise trägt ein schwarzes Kleid, einen schicken Hut und eine große Sonnenbrille. Da sie das Kleid und die Sonnenbrille jedoch schon öfters in der Schule anhatte und ihre blond gefärbten Haare unverkennbar sind, ist es nicht schwer zu erahnen, dass sie es ist.

Einige haben allerdings wirklich gute Verkleidungen. Ich kann Piraten, Feen, Disneyprinzessinen und andere Filmcharaktere erkennen, ein Mädchen trägt ein weißes Kleid und Katzenohren, ein Junge soll eine Discokugel darstellen, indem er sich silber glitzernde Kleidung, sowie einen Hut und eine Maske angezogen hat.

Gegen neun ist das Haus voll und die Party im Gange. Ich habe die meiste Zeit mit meinen Kumpels verbracht, von denen man ein paar ziemlich leicht erkannt hat. Ab und zu war ich in der Küche, um mir den ein oder anderen Drink zu holen, sodass ich mit der Zeit einiges an Alkohol intus habe.

Glücklicherweise haben meine Eltern Miles und mich vorher gezwungen, viel zu essen, weil sie vermutlich wussten, dass wir nicht gerade wenig trinken werden. Zwar ist es in Amerika erst ab einundzwanzig erlaubt, Alkohol zu sich zu nehmen, aber wer hält sich schon daran? Außerdem wird hier ja niemand dazu gezwungen.

„Okay Leute, wir spielen jetzt mal ein kleines Spiel!“, ertönt Brandons Stimme durch die Lautsprecher.

Das war aber nicht so abgesprochen.

„Alle, die schon einen Tanzpartner haben, stellen sich mal auf die rechte Seite, die Singles bitte nach links“, gibt er die Anweisungen.

Da ich niemanden habe und auch wissen will, worauf das Spiel hinauslaufen wird, gehe ich nach links und warte ab bis es weiter geht.

Als jeder sich einer Seite zugeordnet hat, spricht Brandon weiter: „Die Paare können erstmal zur Seite, alle anderen dürfen sich gerne mal umschauen, mit wem sie tanzen wollen. Wenn ihr jemanden findet, geht ihr auch weg, wenn da niemand ist, bleibt ihr stehen.“

Ich verschränke die Arme vor der Brust und beobachte die Leute, wie sie zur Seite weichen oder sich mit anderen unterhalten. Nach ein paar Minuten stehen nur noch wenige in der Mitte unseres Wohnzimmers und warten gespannt ab, wie es weiter geht.

„Sehr schön, den Rest teile ich jetzt zu“, verkündet er grinsend, wobei er sich seine schulterlangen blonden Haare hinters Ohr streicht und das orange Stirnband richtet.

Er hat sich als Hippie gekleidet, trägt eine pinke Hose, dazu ein weißes Tanktop und ein grünes Netzhemd. Seine Augen werden von einer Sonnenbrille verdeckt, wobei man ihn trotzdem leicht erkennen kann.

„Fangen wir mal mit der Prinzessin hier vorne an“, Brandon deutet auf Ashley, die sich genauso wie ich zu den Singles gesellt hat.

„Hinten sehe ich ein Prinz. Ich denke, da brauche ich gar nicht groß überlegen, das passt doch perfekt. Ihr zwei dürft auf den nächsten Song gemeinsam tanzen.“

Der Junge im blauen Anzug läuft zu meiner besten Freundin, nimmt ihre Hand und die beiden verschwinden von der Tanzfläche.

Brandon bringt noch weitere Menschen zusammen, egal ob es zwei Jungs, zwei Mädchen oder Junge und Mädchen sind, er lässt alles durchgehen.

Schließlich bin ich der Letzte, der noch dort steht, weshalb ich mich schon freue, dass ich mit niemandem tanzen muss.

Ich habe es nicht so mit Romantik und dem ganzen Scheiß. Wenn ich was von einem Mädchen will, unterhalte ich mich ein wenig mit ihr und komme dann direkt zur Sache. Heute allerdings will ich einfach nur Spaß haben. Ich möchte den Abend mit meinen Freunden verbringen und feiern, so wie man es an seinem achtzehnten macht.

„Ich schätze, das nennt man Schicksal“, kommt es von Brandon, als ich mich gerade zurückziehen will. „Eine heiße Polizistin und der mysteriöse Gangster.“

War ich doch nicht der einzige?

Ich blicke mich um und tatsächlich steht auf der anderen Seite ein Mädchen, etwas kleiner als ich und, so weit ich es sehen kann, dunkle Haare. Sie trägt schwarze Stiefel, die bis über ihre Knie reichen, einen genauso schwarzen Jumpsuit, der unten ziemlich kurz ist, an den Armen jedoch lang. Dadurch, dass er eng anliegt, werden ihre Kurven gut betont, außerdem hat sie den Reißverschluss an ihrer Brust so weit aufgezogen, dass man gut in ihren Ausschnitt blicken kann, jedoch nicht zu viel sieht. Um ihre Hüfte wurde ein Gürtel gebunden, an dem sich Handschellen befinden und auf ihrem Kopf sitzt eine Mütze, welche typisch für Polizisten ist. Damit man ihr Gesicht nicht erkennt, hat sie sich eine dunkelblaue Maske über die Augen gezogen, die das meiste bedeckt.

Ich laufe zu ihr rüber, muss dabei an einigen Leute vorbei, die sich schon wieder in der Mitte des Raumes verteilt haben.

Als ich bei ihr ankomme, setzt die Musik wieder ein, weshalb wir nicht groß sprechen. Ich platziere einfach meine Hände an ihrer Taille und sie legt ihre Arme um meinen Nacken.

„Du hast eine gute Verkleidung“, meint sie plötzlich.

„Danke, deine ist aber auch nicht schlecht“, erwidere ich und lasse meinen Blick erneut über ihren Körper wandern.

Auch sie bedankt sich bei mir und wir tanzen stumm weiter.

Auf einmal stolpere ich über meine eigenen Füße und verlier das Gleichgewicht. Ich kann mich gerade noch so fangen, hätte dafür aber fast meine Tanzpartnerin umgeworfen, wenn ich sie nicht an meine Brust gezogen hätte.

„Sorry, ich bin nicht gut in so was“, entschuldige ich mich bei ihr.

„Macht nichts", winkt sie ab. „Vielleicht sollte wir einfach was anderes tun.“

Sie lächelt mich an, wobei ihre grünen Augen strahlen. Die Farbe ist wirklich atemberaubend schön. Dieses grün erinnert mich an einen Urlaub vor sieben Jahren. Miles, Eddie und ich kamen gerade zu unserer neuen Familie und machten mit dem Ehepaar, das von nun an unsere Eltern sein sollten, Urlaub in Island. Am vorletzten Abend sahen wir dann die Polarlichter, welche in einem ähnlichen grün erstrahlten, wie die Augen des Mädchens vor mir.

„Ja, vielleicht“, murmel ich und wende meinen Blick von ihren Augen ab, um ihre Lippen anzuschauen.

Ich dränge sie nach hinten, bis wir an der Wand ankommen und drücke sie dagegen. Sie keucht leise auf, zieht meinen Kopf jedoch sofort zu sich runter und schließt die Lücke zwischen uns.

Beim Aufeinandertreffen unserer Lippen zieht sich etwas in meinem Bauch zusammen, gleichzeitig wird mir unfassbar heiß und die Lust in mir steigert sich.

Ihr Mund ist leicht geöffnet, weshalb ich mit meiner Zunge eindringe. Sie drückt mir ihren Körper entgegen und stöhnt auf, vermutlich um mir zu zeigen, dass es ihr gefällt.

„Lass uns woanders hingehen“, bringe ich keuchend hervor.

Sie nickt und lässt sich von mir aus dem Wohnzimmer, die steinernen Treppen nach oben und bis vor mein Zimmer ziehen.

Aus meiner Hosentasche hole ich den Schlüssel und schließe die Tür auf. Kurz darauf schiebe ich sie auch schon hinein und presse sie an die Wand, um die Türe zu schließen. Und wieder lege ich meine Lippen auf ihre, denn dieses Gefühl ist einfach anders.

But all I want is youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt