But all I want is you

10 // Wir haben uns geküsst!

Spencers pov:

Er drückt mich mit seinem gesamten Gewicht gegen die Tür und presst seine Lippen auf meine. Ohne auch nur ein klein wenig Abstand zwischen uns zu bringen, nimmt er mir die blaue, mit Glitzersteinchen beschmückte Maske vom Gesicht. Auch ich ziehe ihm seine Sturmhaube, in der nur Schlitze für Augen und Mund sind, vom Kopf. Wir lösen uns kurz voneinander, um Luft zu holen und das Gesicht des jeweils anderen zu sehen.

Und fuck. Was ich dort sehe, sollte definitiv nicht sein.

Vor mir steht JJ. Außer Atem starrt er mich ungläubig an und sieht dabei wohl genauso erschrocken aus wie ich.

Wie konnte ich das nicht merken, schließlich wusste er ganz genau, in welches Zimmer er geht, außerdem hatte er den Schlüssel in der Hosentasche. Das war doch total offensichtlich und ich habe es einfach verdrängt, weil sich diese verdammten Küsse zu gut angefühlt haben.

„Wie kann man nur so dumm sein?“, überlegt er laut.

„Das frage ich mich auch“, murmel ich vor mich hin, während ich mein Kostüm wieder richte.

JJ lässt sich auf sein Bett fallen und rauft sich fassungslos die hellbraunen Haare.

„Fuck!“, flucht er vor sich hin.

Kurz schließe ich meine Augen, versuche einfach zu vergessen, was passiert ist, aber dieses Gefühl in meiner Magengegend will einfach nicht verschwinden.

Es ist ein aufregendes Ziehen. Gleichzeitig ist mir unfassbar heiß und mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Meine Lippen kribbeln immer noch von seinen Berührungen und ich kann nicht aufhören daran zu denken.

Ich schüttel' den Kopf. Es war nicht schön. Ich kann das nicht gut gefunden haben, ich meine, es war JJ, den ich geküsst habe.

Mit einem tiefen Atemzug öffne ich meine Augen wieder, nur um zu sehen, wie er mich anschaut. Er scheint meinen Blick nicht bemerkt zu haben, doch ich sehe es sehr wohl und es lässt mein Herz noch höher schlagen.

Verdammt, ich muss hier raus!

Hektisch drehe ich mich um und laufe schnellen Schrittes aus dem Zimmer, den Flur entlang und die Treppen nach unten bis ins Wohnzimmer der Familie McGrace.

Ich schaue mich um, suche den Raum nach meinen Freunden ab.

Zendaya ist mit Luca am Tanzen, Pia kann ich nirgends finden, Lissy jedoch sitzt auf der Couch mit ein paar Mädchen aus ihrem Cheerleaderteam und natürlich sind auch wieder einige Jungs dabei.

„Lissy, wir müssen reden!“, sage ich außer Atem, als ich bei ihr ankomme.

„Okay?“ Sie rutscht ein Stück zur Seite, um mir Platz zu machen, doch ich schüttel' nur den Kopf und ziehe sie hoch.

Wir gehen in die Küche, wo ich mir erstmal ein Glas Sekt einschenke.

Ich habe heute noch nichts getrunken und hatte es auch nicht vor, aber nach dem, was eben passiert ist, muss es einfach sein.

„Was ist denn los?“, will das rothaarige Mädchen neugierig wissen.

„JJ und ich haben uns geküsst!“, rücke ich mit der Sprache raus.

Kaum habe ich es laut ausgesprochen, kippe ich mir auch schon den Alkohol in den Mund, um die Gedanken daran zu verdrängen. Das Zeug brennt und schmeckt unfassbar eklig, aber es ist mir egal.

Ich kann schon verstehen, warum mein Vater sich betrinkt. Je mehr Alkohol man in sich hat, desto freier fühlt man sich. Deshalb ist es auch so gefährlich. Man hat seine Handlungen nicht mehr unter Kontrolle.