JJs pov:
„Und?“, fragt Hazel neugierig nach, als ich am nächsten Morgen zum Frühstück komme.
Spencer und ich saßen gestern noch ewig am Strand, auch als die Sonne längst untergegangen war. Danach habe ich sie zu ihrem Zimmer begleitet, bevor ich selbst in mein Zimmer gegangen bin.
Außer den drei Jungs, mit denen ich mir das Zimmer teile, sind auch Jacobs Freundin und Kate an unserem Tisch und schauen mich gespannt an.
Während Hazel dicht neben Jacob sitzt, hat Kate es sich auf dem Stuhl neben mir gemütlich gemacht.
„Lief super.“ Mit einem fetten Grinsen im Gesicht lasse ich mich auf den freien Stuhl fallen, weshalb Kate zur Seite rutscht und unsicher da sitzt.
In meinem Kopf habe ich nur Spencer. Ihr Duft, ihr Aussehen, ihre Berührungen und am meisten ihre grünen Augen. Diese wunderschönen Augen.
„Du hast es ihr also erzählt?“
Ich will gerade nachfragen, was ich Spencer erzählt haben soll, als mir einfällt, weshalb ich mich eigentlich mit ihr getroffen habe.
„JJ?“ Hazel scheint meine Gedanken gelesen zu haben, denn ihre Stimme klingt verärgert, als ob sie genau wüsste, dass ich nichts gesagt habe.
„Habs vergessen. Wir haben uns geküsst und dann geredet. Ich wollte es ihr erzählen, aber es kam nicht dazu. Irgendwann hat Spencer etwas von sich erzählt und ich habe es vergessen. Aber mal ganz davon abgesehen, hätte das sowieso nicht gepasst.“
Frustriert stöhnt Hazel auf. „Willst du, dass sie es von jemand anderem erfährt?“
„Nein, natürlich nicht.“
„Dann rede mit ihr.“
„Ist ja gut.“ Etwas genervt aber vor allem frustriert, beiße ich in mein Brötchen.
So schnell kann einem die gute Stimmung also vermiesen werden.
Aber spätestens als Spencer den Essenssaal betritt und mir nach kurzem Umschauen ein Lächeln zuwirft, ist da wieder diese angenehme Wärme in meiner Magengegend.
***
„Kommst du auch mit ins Wasser?“ Spencer schaut mich erwartungsvoll an, während sie ihre hellblaue Jeans und kurz darauf das dunkelblaue Top auszieht, sodass ich den weißen Bikini zu Gesicht bekomme.
Ich beobachte ihre Bewegungen, versuche mir alles genau einzuprägen, bevor ich den Kopf schüttel' und dann in ihre Augen schaue.
„Können wir kurz reden?“, frage ich dann.
Seit gestern versuche ich immer wieder Spencer im richtigen Moment abzupassen, um ihr zu erzählen, dass ich nächstes Schuljahr nicht mehr da bin, doch bisher hat sich noch keine Situation ergeben. Jetzt, wo wir am Strand sind und alle ins Meer gegangen sind, möchte ich allerdings die Chance nutzen und mit ihr über alles sprechen.
Etwas verwirrt nickt Spencer und setzt sich vor mich wieder auf das Handtuch.
Verlegen reibe ich über meinen Nacken und richte meine Haare, obwohl sie perfekt sitzen. Ich weiß einfach nicht, wie ich anfangen soll. Eigentlich will ich überhaupt nicht mit ihr reden, aber sie hat die Wahrheit verdient.
„Du weißt, ich liebe Eishockey“, fange ich also an zu sprechen.
Spencer nickt zögerlich.
„Und na ja, da ist dieses Internat in Minnesota. Jacob und ich haben letztes Jahr eine Einladung von denen bekommen. Sie wollten, dass wir mal vorbeikommen und uns alles anschauen, weil sie sich vorstellen könnten, dass wir dort spielen. Du musst wissen, wenn man auf diesem Internat ist, hat man gute Chancen, von Profis entdeckt zu werden. Das ist das, was ich immer wollte.“
„In Minnesota?“
„Ja, die haben Kontakte zu den ganz Großen. Auch ins Ausland. Jedenfalls waren Jacob und ich da, haben uns alles angeschaut und wir waren ziemlich beeindruckt. Es ist riesig dort und alles dreht sich um Eishockey. Wir haben uns dort beworben und jetzt kam die endgültige Zusage. Nach den Sommerferien sind wir auf dem Internat.“
Spencer lächelt mich an. „Das wird bestimmt toll.“
Sie klingt weniger überzeugt, als sie es vermutlich sein wollte.
„Ich hoffe es. Aber es ist ganz schön weit weg.“
Sie nickt traurig. „Also ist das zwischen uns schon wieder vorbei?“
„Nein! Auf keinen Fall werde ich das wegwerfen.“
„Aber wie sollen wir damit weiter machen, wenn du nicht hier bist?“
„Wir finden schon eine Lösung. Ich mein, wozu gibt es Handys? Außerdem bin ich in den Ferien immer da.“
„Dann müssen wir aber mindestens einmal die Woche schreiben oder telefonieren.“
„Versprochen.“
Spencer lehnt sich lächelnd zu mir vor und drückt mir einen Kuss auf die Lippen.
Noch nie zuvor haben wir das vor den anderen gemacht. Ich wusste nicht, ob Spencer das möchte und genauso wenig wusste ich, ob ich das wollte.
Das mit Célia war schon schlimm genug, um zu wissen, dass ich kein Beziehungsmensch bin. Jedes Mal war es mir unangenehm, wenn wir uns vor anderen geküsst haben. Für mich ist das eine intime Geste, die ich nicht mit anderen Teilen möchte.
Dachte ich.
Aber diesmal ist es anders. Mit Spencer fühlt es sich nicht komisch oder unangenehm an. Es ist mir schlicht und einfach egal. Sie küsst so gut, dass ich alles andere vergesse. Sowohl unsere Lehrer, die nicht weit von uns entfernt sitzen, als auch unsere Mitschüler und vor allem Freunde, die im Meer schwimmen und von denen manche vermutlich etwas mitbekommen haben.
Spencers Lippen auf meinen fühlen sich zu gut an, als dass ich über andere Dinge nachdenken könnte.
Doch das Gefühl hält nicht lange an, denn kurz darauf löst sie sich von mir und steht auf.
„Jetzt komm, bevor wir wieder zurückmüssen.“
Ich verdrehe die Augen, muss jedoch schmunzeln und stehe ebenfalls auf, um mir das türkisfarbene T-Shirt über den Kopf zu ziehen.
„Wer zuerst drin ist?“, schlage ich vor.
Spencer schüttelt den Kopf und läuft ein paar Schritte Richtung Meer. Gerade als ich zu ihr aufholen will, fängt sie an zu laufen.
„Du bist viel zu langsam für mich!“, ruft sie über ihre Schulter.
Ich renne ebenfalls los, habe sie sogar fast eingeholt, doch Spencer kommt dennoch zuerst am Wasser an und lässt sich mit einem lauten Schrei in die Wellen fallen.
Grinsend springe ich ihr hinterher und tauche kurz darauf neben ihr wieder auf.
„Gewonnen“, meint sie grinsend und will zu unseren Freunden schwimmen, die gemeinsam Wasserball spielen, doch ich packe sie am Arm und ziehe sie zu mir zurück.
„Nur weil du einen Vorsprung hattest.“
Sie will protestieren, aber ich drücke ihr im nächsten Moment einen Kuss auf die Lippen, bevor ich mich von ihr löse, um mit einem „diesmal gewinne ich", zu den anderen zu schwimmen
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But all I want is you
RomanceEr drückt mich mit seinem gesamten Gewicht gegen die Tür und presst seine Lippen auf meine. Ohne auch nur ein klein wenig Abstand zwischen uns zu bringen, nimmt er mir die blaue, mit Glitzersteinchen beschmückte Maske vom Gesicht. Auch ich ziehe ihm...