JJs pov:
Mein Kopf schmerzt so, als hätte ich ihn die ganze Nacht gegen eine Wand geschlagen. Dazu kommt noch, dass mir unfassbar schlecht ist und ich mich definitiv nicht in meinem Bett befinde.
Der Untergrund ist zwar warm und weich, fühlt sich allerdings nicht nach meiner Matratze an.
Verschlafen öffne ich die Augen und hebe mühsam den Kopf, nur um festzustellen, dass ich die paar Stunden, vom Ende der Party bis jetzt, auf dem Bauch eines nackten Mädchens geschlafen habe. Oder vielleicht haben wir auch miteinander geschlafen.
Beides ist schlimm, denn es ist nicht irgendein Mädchen, sondern das schlimmste aller Zeiten. Spencer Price.
Wie konnte ich mit ihr in einem Bett landen?
Verdammt, ich muss unbedingt wissen, was zwischen uns passiert ist.
Mein Blick wandert über ihren Körper. Ihre dunklen Haare sind ziemlich durcheinander, das Make-up ein wenig verschmiert, der Kopf zur Seite gedreht und die Augen geschlossen, was darauf deuten lässt, dass sie noch friedlich schläft. Der eine Arm liegt noch an meinem Rücken, der andere neben ihrem Körper. Obenrum ist sie nackt, sodass ich die wohlgeformten Brüste sehen kann, ihren schwarzen Spitzentanga hat sie noch an.
Auch ich trage meinen Boxer noch, was ziemlich komisch ist, denn wenn wir Sex gehabt hätten, würden wir jetzt nichts anhaben.
Ich rolle mich von ihr runter, wobei mir wieder schlecht wird, weshalb ich eine Weile an die weiße Decke meines Zimmers starre und versuche, die Übelkeit zu verdrängen.
Spencer neben mir dreht sich, sodass ihr Atem mir ins Gesicht bläst. Ich schaue sie an, mustere sie erneut und frage mich, wie ich mich auf sie einlassen konnte.
Plötzlich öffnet sie ihre Augen und blinzelt mich verschlafen an.
Sie dreht sich auf den Rücken und reibt sich die Augen. Ein Gähnen verlässt ihren Mund, bevor sie geschockt wieder zu mir schaut.
Spencer mustert meinen fast nackten Körper, schaut an sich runter und zieht schließlich die Decke über ihre Brüste.
„Was hast du mit mir gemacht?", will sie verärgert wissen.
„Fahr mal runter, Mädchen! Ich hab doch selbst keine Ahnung, was passiert ist. Als ich aufgewacht bin, lag ich auf deinem Bauch und du hattest deine Hände auf mir liegen. Also das ging nicht nur von mir aus", verteidige ich mich.
Daraufhin sagt Spencer nichts mehr, fährt sich stattdessen durch ihr Gesicht und stöhnt leise auf.
„Fuck, wir haben zu viel getrunken, oder?"
„Ich auf jeden Fall. Das letzte, an das ich mich erinnern kann, ist der Kuss in meinem Zimmer. Wir haben uns die Masken abgezogen und dann bist du gegangen. Ich schätze, ich habs ein bisschen mit dem Alkohol übertrieben."
„Wie konnte mir das passieren? Ich trinke nie wirklich viel und jetzt das. Gott, ich bin so dämlich!"
Immer noch mit der Decke vorm Körper setzt sie sich auf und schaut sich um.
„Warum haben wir unsere Unterwäsche noch an?", fragt sie schließlich nach.
„Keine Ahnung, ich weiß nichts mehr."
Spencer schweigt, scheint sich an gestern Abend zu erinnern oder es zumindest zu versuchen.
„Wie auch immer, ändern können wir es sowieso nicht. Ich mache uns was zu Essen", teile ich ihr mit und stehe auf.
„Falls du duschen willst, das Bad ist gegenüber. Handtücher sind auch da, such dir einfach eins aus", füge ich noch hinzu, bevor ich endgültig das Zimmer verlasse.
Unten angekommen, betrachte ich das Chaos von gestern Abend. Im Wohnzimmer stehen und liegen überall Pappbecher, außerdem ein paar Luftballons, die irgendwelche Jungs aus Spaß mitgebracht haben.
Ich beschließe, das alles später aufzuräumen und mir erstmal einen Kaffee zu machen, um wach zu werden und die grässlichen Kopfschmerzen irgendwie wegzubekommen.
In der Küche sieht es allerdings nicht wirklich besser aus. Auf der Kücheninsel stehen leere, angefangene und volle Flaschen. Einige Becher stehen noch herum, andere liegen auf dem Boden. Eine kleine Pfütze hat sich neben einer der Sektflaschen gebildet und überall sind Chips oder Salzstangen verteilt.
Damit keine Flecken bleiben, wische ich die Flüssigkeit von der Arbeitsplatte weg, stelle dann die Becher wieder hin und mache schließlich die Kaffeemaschine an.
Während sie läuft, decke ich den Tisch, stelle Toast, Nutella, Marmelade und Butter hin, sowie Teller, Gläser und Besteck.
Gerade als mein Kaffee durchgelaufen ist, kommt Spencer in die Küche.
Sie hat den schwarzen Einteiler von gestern an und ihre dunklen Haare hängen nass über ihre Schultern.
Zugegeben, sie sieht heiß aus, aber das könnte mich nicht weniger interessieren.
„Kaffee?", frage ich nach.
Sie nickt, weshalb ich eine Tasse aus dem Schrank hole und ihr ebenfalls einen Kaffee mache.
Wir setzen uns gemeinsam an den Esstisch und frühstücken.
„Ich denke nicht, dass wir miteinander geschlafen haben", teilt Spencer mir nach einer kurzen Weile des Schweigens mit.
Weil ich nicht antworte, spricht sie weiter: „Nachdem ich gewusst hatte, dass du es warst, den ich geküsst habe, fing ich an zu trinken. Irgendwann wollte ich aufs Klo und dann nach Hause, aber du hast mich abgefangen und wir haben uns wieder geküsst. Wir sind in deinem Zimmer gelandet und wollten miteinander schlafen, haben es dann aber doch nicht getan, weil wir betrunken waren."
Ich lasse mir ihre Worte durch den Kopf gehen, versuche mir den gestrigen Abend nochmal ins Gedächtnis zu rufen, aber meine Erinnerungen bleiben verschwunden.
Alles, was mir in den Kopf kommt, endet mit unserem Kuss, beziehungsweise meiner Trinkaktion danach. Ich kann mich daran erinnern, dass ich bei einem Spiel mitgemacht habe und wie ich Jacob von Spencer und mir erzählt habe. Zwischendurch habe ich immer mal wieder Alkohol in mich gekippt. Verschwommen sehe ich auch noch die Bilder vom Anstoßen vor meinem inneren Auge und wie mir alle gratulieren, mehr ist da allerdings nicht.
„Woher weißt du das jetzt?", frage ich.
„Ist mir beim Duschen eingefallen", teilt sie mir mit.
Dann hat sie wohl weniger getrunken, als ich.
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But all I want is you
RomanceEr drückt mich mit seinem gesamten Gewicht gegen die Tür und presst seine Lippen auf meine. Ohne auch nur ein klein wenig Abstand zwischen uns zu bringen, nimmt er mir die blaue, mit Glitzersteinchen beschmückte Maske vom Gesicht. Auch ich ziehe ihm...