JJs pov:
Wir bewegen uns im gleichen Tempo, atmen beide nur schwer. Keiner von uns spricht, man hört nur immer wieder unser leises Stöhnen und Keuchen.
Ich lege meine Lippen auf ihre, küsse mich an Spencers Hals entlang und bis hin zu ihrem Dekolleté. Immer wieder hinterlasse ich Knutschflecken oder beiße leicht in ihre zarte Haut.
Spencer stöhnt laut auf, was mich anspornt, schneller und härter zu werden. Genauso, wie wir es beide mögen.
Ich will ihren Namen stöhnen, doch als ich meinen höre, öffne ich schnell meine Augen wieder.
Unter mir liegt nicht Spencer, sondern Stacy. Sie hat die Augen geschlossen und drängt sich mir entgegen.
Meine Stimmung und somit auch meine Lust sinkt in den Keller. Ich wollte mich ablenken, indem ich einen Neuanfang wage und mich auf Stacy einlasse. Stattdessen stelle ich mir vor, wie Spencer unter mir liegt.
„Ich komme gleich“, teilt Stacy mir mit.
Ihre Arme legen sich um meinen Nacken, sie vergräbt ihre Hände in meinen Haaren und zieht mich zu einem Kuss heran.
Um mir nichts anmerken zu lassen, mache ich einfach weiter.
Es ist nicht so, dass Stacy schlecht ist. Ehrlich gesagt ist sie sogar ziemlich gut. Aber es fühlt sich falsch an. Sie ist nicht Spencer.
„Oh Gott!“, stöhnt Stacy in mein Ohr, während sie kommt.
Ich dringe weiter in sie ein, hoffe, dass ich Spencer vergessen kann. Es fällt mir schwer, aber als Stacy anfängt, lauter zu stöhnen und sich mir entgegendrückt, schaffe ich es doch, Spencer aus meinem Kopf zu verbannen und mich nur noch auf den Sex zu konzentrieren.
Kurz darauf komme ich in Stacy, weshalb ich mich aus ihr ziehe und mich neben sie lege. Eine Weile kommen wir beide nur zu Luft, irgendwann fängt sie jedoch an, Herzen auf meine Brust zu malen und kuschelt sich nah an mich.
„Was ist das jetzt zwischen uns?“, fragt sie vorsichtig nach.
Ich betrachte Stacy eine Weile. Auf ihre Frage weiß ich keine Antwort. Eine Beziehung kann ich mir wirklich nicht vorstellen, allerdings wäre es unfair, sie nur auszunutzen.
Und diese Sache mit dem Neuanfang sitzt immer noch fest in meinem Kopf. Ich will einfach alles hinter mir lassen. Das mit Spencer und mir war nie etwas Richtiges und es hätte auch nichts werden können. Ich muss endlich aufhören, darüber nachzudenken und nach vorne schauen.
Bis vor kurzem hat das auch noch funktioniert. Stacy war immer eine gute Ablenkung. Vielleicht habe ich Glück und sie wird es in Zukunft auch noch sein.
„Was möchtest du denn?“, will ich im Gegenzug wissen.
„Du weißt, was ich will. Ich mag dich immer noch.“
„Also dann ...“ Ich lasse meinen Satz offen, kann nicht aussprechen, was sie sich wünscht.
Es fühlt sich falsch an. Ich hintergehe alle.
Stacy hat Gefühle für mich, aber ich benutze sie nur, um mich abzulenken und meine eigenen Gefühle zu verdrängen.
Mit Spencer habe ich keinen Kontakt mehr, ich wollte nicht mal etwas von ihr, aber aus irgendeinem Grund vermisse ich sie und habe das Gefühl, sie zu betrügen.
Mich selbst hintergehe ich auch. Ich komme mit einer Person zusammen, die ich nicht liebe, nur damit ich nicht mehr so viel über die andere Person nachdenke. Die andere Person, die ich lie-
Nein, definitiv nicht. Spencer ist mir nicht wichtig. Sie ist nur ein Mädchen, mit dem ich mal was hatte. Eine von vielen.
„Du würdest wirklich mit mir zusammen kommen?“, hakt Stacy überrascht nach.
Ich nicke und um meine Entscheidung zu untermalen, ziehe ich sie zu einem Kuss heran, der sich jedoch nicht mal halb so gut anfühlt, wie mit Spencer.
***
Die Tür geht schwungvoll auf und mein bester Freund kommt hineingelaufen. Er holt sein Handy und das Portmonee aus der Hosentasche und schmeißt alles auf sein Bett.
Nachdem er seinen blauen Hoodie ausgezogen hat, reißt er das Fenster auf, bevor er sich seufzend auf sein Bett fallen lässt.
„Geht es dir wieder besser?“, erkundigt er sich, während er sein Handy anmacht.
„Jap“, gebe ich nur knapp als Antwort.
Ich habe keine Lust, über meine Gefühle oder sonst etwas zu reden. Am liebsten würde ich jetzt einfach schlafen oder Eishockey spielen. Die einzigen Dinge, bei denen ich mich danach besser fühle.
„So siehst du aber nicht aus“, stellt Jacob fest.
„Warum fragst du dann?“
„Ich wollte nur nett sein.“
Wir schweigen uns an, bis Jacob die Stille unterbricht und anfängt über Hazel zu reden.
„Ich bin froh, wenn das Jahr zu Ende ist. Es hat zwar Spaß gemacht, aber noch länger will ich auch nicht hier bleiben“, beendet Jacob seinen Monolog.
„Ich glaube, ich bleibe noch hier. Beim Eishockey läuft es gerade gut und mit Stacy auch.“
„Seit ihr jetzt doch zusammen?“
Ich nicke und erzähle Jacob von der ganzen Sache, die heute passiert ist.
Obwohl ich nicht vorhatte, über meine Gefühle zu reden, hat Jacob es doch geschafft mich dazu zu bringen.
„Und ich dachte, du magst sie nicht.“
„Mochte ich auch nicht. Am Anfang hat sie genervt, aber jetzt ist sie ganz nett.“
„Ganz nett oder du stehst auf sie?“
Fuck, er ist einfach zu gut darin, meine Gedanken zu lesen.
Oder wir kennen uns einfach schon zu lange.
„Wenn ich nicht auf sie stehen würde, wären wir nicht zusammen, oder?“
„Bei dir weiß man das nie. Und so zögerlich, wie du geantwortet hast, klingt es nicht so, als ob du richtige Gefühle hättest.“
Obwohl ich genau weiß, dass Jacob recht hat, stören mich seine Worte. Ich würde gerne etwas von Stacy wollen. Ich möchte sie nicht nur zum Sex und zur Ablenkung ausnutzen und ich will endlich das mit Spencer vergessen.
„Erst willst du, das ich mit ihr zusammen komme, dann findest du es doch komisch. Entscheid dich doch mal!“
„Ich habe nie gesagt, dass ihr zusammen kommen sollt. Du weißt, dass das nur ein Scherz war, weil sie dich so genervt hat. Und ich habe auch nicht gesagt, dass ihr nicht zusammen sein sollt. Ich will nur nicht, dass du etwas tust, was dir nicht guttut oder was du nicht möchtest.“
Seufzend stehe ich auf und sammel mein Sportzeug zusammen.
„Gehst du mit mir in die Eishalle?“, will ich nun wissen.
Ich habe keine Lust mehr, zu reden. Wir kommen sowieso zu nichts. Ich weiß, dass er recht hat, aber ich will es nicht zugeben, weil ich mir dann eingestehen müsste, dass ich mich selbst anlüge.
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But all I want is you
RomanceEr drückt mich mit seinem gesamten Gewicht gegen die Tür und presst seine Lippen auf meine. Ohne auch nur ein klein wenig Abstand zwischen uns zu bringen, nimmt er mir die blaue, mit Glitzersteinchen beschmückte Maske vom Gesicht. Auch ich ziehe ihm...