41 // Neues Leben

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Spencers pov:

„Dieser Neue - Trevor oder wie er heißt - er sieht schon hübsch aus“, schwärmt Lissy von dem Jungen, der am Montag nach den Ferien neu in unsere Stufe gekommen ist.

Ich höre jedoch nur mit halbem Ohr zu, da ich zu vertieft in die Konversation mit JJ auf meinem Handy bin.

Seit einer Woche ist er bereits in Minnesota und scheinbar gefällt ihm sein neues Leben dort wirklich gut.

Jacob und er haben direkt am ersten Tag neue Freunde gefunden, mit denen sie nun fast jeden Tag abhängen.

„Da ist er“, kreischt Lissy in mein Ohr.

Ich hebe meinen Kopf und blicke in zwei blau-graue Augen.

„Und du Glückliche darfst neben ihm sitzen“, murmelt Pia.

Ich drehe mich lachend zu meinen Freundinnen um. „So toll ist er jetzt auch nicht.“

„Er ist hot“, gibt Lissy von sich.

„Sieht bisschen aus wie JJ“, meint Zendaya.

Mein Blick fällt nochmal auf den braunhaarigen Jungen, der vor uns auf dem Eishockeyfeld steht und sich mit seinen Mitspielern unterhält.

Zendaya hat recht. Trevor hat eine ähnliche Haarfarbe wie JJ und er hat sie ebenfalls zu einem Mittelscheitel gestylt. Auch sein Körperbau ist gleich, er ist jedoch etwas größer und kräftiger.

„Ein bisschen vielleicht.“

Eine Weile beobachten wir die Jungs beim Spielen, ich vertiefe mich allerdings schnell wieder in den Chatverlauf mit JJ.

Er hat mir gerade geschrieben, dass dieses Mädchen, Stacy, aus seiner neuen Freundesgruppe sich zum wiederholten Mal an ihn ranmacht. Schon am ersten Tag hat er mir von ihr erzählt. Sie hat ihn direkt am Montag gefragt, ob er eine Freundin hat und auf was für Mädchen er so steht. Und obwohl er meinte, er wäre mit mir zusammen, flirtet sie ständig mit ihm und macht wohl ziemlich offensichtliche Anspielungen.

Weil JJ so genervt von ihr ist, wollte er, dass wir mal telefonieren, während sie dabei ist, damit wir so tun können, als würden wir uns lieben. Ich hab jedoch abgelehnt. Auch wenn ich ihm gerne helfen würde, möchte ich nicht sagen ‚Ich liebe dich', nur damit dieses Mädchen ihn in Ruhe lässt.

Ich wüsste nämlich, dass er es nicht ernst mit mir meint. Wir sind nicht zusammen, gerade sind wir sogar nur so etwas wie Freunde. Das Problem ist nur, dass ich mehr von ihm will.

„Spencer, kommst du noch mit uns und den Jungs Eis essen?“, reißt mich Zendaya aus meinen Gedanken.

Ich nicke, während ich mich von JJ verabschiede und mein Handy dann wegpacke.

Offensichtlich ist das Spiel schon vorbei, was ich jedoch nicht mitbekommen habe.

„Wie viel ist es denn jetzt ausgegangen?“, will ich also wissen.

„Verloren“, murmelt Luca enttäuscht, während er Zendaya an der Hand hochzieht.

Wir laufen Richtung Ausgang, um uns dort auf die anderen zu warten, mit denen wir uns treffen wollten.

„Ich gehe nochmal aufs Klo“, teile ich meinen Freunden mit.

Lissy nimmt mir meine Handtasche ab, sodass ich in die Toiletten verschwinden kann.

Nachdem ich meine Hände gewaschen habe, will ich zurück zu den anderen, werde jedoch aufgehalten, weil jemand meinen Namen ruft.

Ich drehe mich also um und entdecke dort Trevor. Er hat seine rote Sporttasche über der Schulter hängen und seine Hände in den Hosentaschen der grauen Jogginghose vergraben.

„Du heißt doch Spencer?“, fragt er unsicher nach, während er auf mich zukommt.

Kurz sehe ich mich um, damit ich mir sicher gehen kann, dass er auch wirklich mich meint, bevor nicke.

Trevor bleibt nun vor mir stehen und schenkt mir ein schüchternes Lächeln. „Ich bin Trevor.“

„Du bist neu hier, oder?“, stelle ich die Gegenfrage, damit die Situation nicht komisch wird.

„Ja. Meine Eltern wollten hier herziehen, um näher bei meinen Großeltern zu sein“, erzählt er.

„Woher kommst du eigentlich?“

„Wir haben ein paar Orte weiter gewohnt. Also nicht weit weg von hier, aber mit der Schule wäre es ein bisschen umständlich gewesen.“

„Ja, verstehe ich.“

Ich schaue mich um. Meine Freunde stehen schon am Ausgang und beobachten uns gespannt. Ich will nicht wissen, was sie gerade denken.

„Brauchst du etwas?“, will ich jetzt wissen, schließlich hat mich Trevor nicht umsonst angesprochen.

„Ja. Also nein, eigentlich nicht. Ich wollte dich nur was fragen.“ Seine Hand wandert in seinen Nacken und er fährt sich unsicher über den Hinterkopf.

„Okay?“, erwidere ich zögerlich, weil er nicht weiterspricht.

„Na ja, also ich dachte, vielleicht hast du mal Lust, dich mit mir zu treffen.“

Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich dachte, er fragt mich nach dem Weg oder nach irgendwelchen Hausaufgaben, aber nicht nach einem Treffen.

„An sich gerne, aber ich kenne dich kaum. Vielleicht können wir uns erstmal bisschen besser kennenlernen und Nummern austauschen oder so.“

Seine Wangen färben sich rot und er nickt hastig. „Natürlich, tut mir leid. Ich wollte nicht ... Also ich dachte-“

Ohne, dass ich es will, muss ich über seine süße Art lachen. „Ist schon in Ordnung. Das liegt auch nicht an dir. Ich will mich bloß nicht mit jemand Fremden treffen. Aber wenn du möchtest, kannst du mit Eis essen kommen. Ich gehe mit meinen Freunden, da sind auch ein paar aus dem Team dabei.“

Trevor nickt und lächelt dankbar, also laufe ich zu den anderen, die am Ausgang auf mich warten. Ich teile ihnen mit, das Trevor mitkommt, woraufhin sie zustimmen.

Nachdem auch Ben und David aus der Umkleide kommen, laufen wir in unserer Zehnergruppe zum Parkplatz. Wir teilen uns auf die Autos auf und fahren in die Innenstadt, um dort ein Eis zu essen.

„Was war das denn eben?“, fragt Pia neugierig nach, als wir im Auto sitzen.

Auch Lissy, Zendaya und Luca schauen mich gespannt an. Trevor ist glücklicherweise mit den anderen Jungs in ein Auto gestiegen, sodass hier keine komische Situation entstehen kann.

„Du meinst mit Trevor?“, will ich wissen.

„Ja, mit wem sonst?“

„Er hat mich gefragt, ob wir uns mal treffen wollen“, erzähle ich schulterzuckend.

„O.M.G. Er hat dich nach einem Date gefragt?“, kreischt Lissy aufgeregt.

„Kein Date, einfach nur ein Treffen. Er will wahrscheinlich Freunde finden.“

„Ja klar.“ Pia und Lissy, die auf dem Beifahrersitz Platz genommen hat, wechseln belustigte Blicke, ich verdrehe jedoch nur die Augen.

Nur weil Trevor mich nach einem Treffen fragt, heißt das noch lange nicht, dass er etwas von mir will. Zumal ich das definitiv nicht erwidern würde, denn etwas oder besser gesagt jemand hält mich davon ab.

But all I want is youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt