JJs pov:
„Und, hast du dich mittlerweile entschieden?“, will meine Mom wissen.
Wir haben eben telefoniert. Ich habe ihr erzählt, was die letzten Wochen passiert ist und im Gegenzug bin ich nun auf dem neusten Stand von den Dingen zu Hause.
May hat wohl einen Jungen kennengelernt, den sie gut findet und Denise war da, um die Zwillinge zu besuchen. Sie hat erzählt, dass sie sich inzwischen endlich von ihrem Mann hat scheiden lassen und dass ihr älterer Sohn jetzt einen Job gefunden hat.
Sonst ist wohl nicht so viel passiert, seitdem wir das letzte Mal telefoniert hatten.
„Ich bin mir unsicher. Eigentlich wollte ich bleiben, aber jetzt wo der Coach meinte, wir kommen nur ins College Team, weiß ich nicht mehr, was ich will.“
„Na ja, es ist ja nicht nur das College Team. Das ist eines der besten Colleges für Sportler. Du könntest dort gute Chancen haben, aber du musst auch bedenken, dass du dann noch weniger Zeit für andere Dinge hast. Und du verdienst erstmal nichts.“
„Eben. Und das ist nicht das, was ich will. Entweder spiele ich bei den Profis oder ich mache es nur als Hobby nebenbei. Aber ich will nicht mein ganzes Leben dem Eishockey widmen, wenn ich am Ende nichts damit erreiche.“
Die ganze Zeit schon denke ich darüber nach. Ich bin hin- und hergerissen. Auf der einen Seite ist es alles, was ich wollte und laut meinem Trainer hätte ich wirklich gute Chancen auf diesem College, aber ich weiß auch, dass die Leute dort nochmal besser sein werden. Es wäre dann also doch eher unwahrscheinlich, dass ich etwas erreiche.
Oder was wäre, wenn ich mich verletze und nie wieder spielen kann. Ich hätte mein ganzes Leben ruiniert, weil ich immer nur ans Spielen gedacht hätte. Ich hätte keine Zeit mehr für meine Familie und meine Freunde und wirklich was lernen würde ich vermutlich auch nicht, da ich die meiste Zeit auf dem Eis verbringen würde.
Das ist nicht das, was ich mir vorgestellt habe.
Und auf diesem College wäre ich völlig auf mich alleine gestellt. Jacob hat sich schon dagegen entschieden und die anderen Leute aus dem Team, mit denen ich mich gut verstehe, wurden alle nicht eingeladen.
Zwar habe ich kein Problem damit, neue Leute kennenzulernen, aber dann würde ich wahrscheinlich wieder alle anderen vernachlässigen.
„Also kommst du doch zurück?“, fragt meine Mom nun hoffnungsvoll.
Sie sagt mir immer, wie sehr sie mich vermisst und das die anderen auch immer nach mir fragen.
„Denke schon. Aber was ist mit Stacy? Wir sind jetzt seit März zusammen. Ich kann doch nicht einfach nach drei Monaten Schluss machen.“
„Versucht es doch mit einer Fernbeziehung. Das hat bei deinem Dad und mir auch funktioniert.“
„Ich kann sowas nicht. Mit Spencer hat es auch nie geklappt. Minnesota ist zu weit weg. Wir könnten uns höchstens in den Ferien sehen und wenn sie auf diese Uni in New York geht, wird es sogar noch weniger.“
„Rede mit ihr darüber. Sag ihr, was du denkst und wovor du Angst hast. Vielleicht findet ihr gemeinsam eine Lösung.“
Ich nicke bloß und beobachte Jacob dabei, wie er in seiner Schultasche etwas zu suchen scheint.
„Ich muss jetzt die Kleinen abholen. Tennessee ist krank. Sag bitte dem College ab und schreib mir dann. Wenn du möchtest, sehe ich mich mal nach Unis oder Colleges hier in der Nähe um.“
„Ja, ich schreibe denen heute Abend.“
Wir verabschieden uns voneinander und legen auf.
„Ich finde es gut, dass du mit mir zurückgehst. Hatte schon Angst, dass es die falsche Entscheidung war. Mein Dad meinte aber, dass sie auf der Elementary School nach Trainern suchen. Vielleicht können wir das ja machen. Da verdienen wir wenigstens auch ein bisschen Geld“, meint Jacob.
„Das wäre wirklich cool. Aber erstmal muss ich das mit Stacy jetzt klären. Sie wird sauer sein.“
„Glaube ich nicht. Sie hat sich in letzter Zeit wirklich verbessert.“
***
Ich klopfe an die Zimmertür von Stacy.
„Eine Sekunde“, ertönt ihre Stimme von innen.
Es dauert kurz, bis sie mir öffnet und mich anlächelt.
Ihre Haare sind nass, weshalb sie diese in ein Handtuch wickelt, während ich die Tür hinter mir schließe und auf ihrem Bett Platz nehme.
„Wir müssen reden“, teile ich ihr mit.
Ein wenig verunsichert schaut sie mich an, setzt sich aber schließlich neben mich.
„Ich werde nicht auf das College gehen. Es ist nicht das, was ich mir erhofft habe und würde auch nicht viel Sinn machen. Ich würde mein ganzes Leben nach Eishockey richten und hätte kaum noch Zeit für was anderes, verdienen würde ich aber auch nichts“, erkläre ich meine Entscheidung.
Stacy nickt. „Das habe ich mir schon gedacht. Wenn ich du wäre, würde ich es auch nicht machen.“
„Du weißt, was das für uns bedeutet?“, will ich wissen, da sie nicht den Anschein macht, als würde es sie großartig mitnehmen.
„Ja, ich habe mich schon damit abgefunden, als du das erste Mal davon erzählt hast. Außerdem werde ich höchstwahrscheinlich auf die Uni in New York gehen. Wir hätten uns wahrscheinlich so oder so nicht mehr viel gesehen.“
„Tut mir leid, dass das nur so kurz war, aber vermutlich ist es am besten, wenn wir Schluss machen. Ich bin nicht gut darin, Beziehungen zu halten.“
„Ich weiß. Das ist schwer. Bisher habe ich es auch noch nicht hinbekommen. Vielleicht können wir einfach befreundet bleiben und wenn wir merken, es funktioniert gut oder wir wollen doch wieder mehr, versuchen wir es einfach“, überlegt Stacy.
Ich nicke, da das nach einer guten Idee klingt.
„Danke“, murmel ich, während ich mich nach hinten fallen lasse.
Sie löst das Handtuch von ihrem Kopf und steht auf, um die braunen Haare zu kämmen.
„Eigentlich muss ich dir danken, weil du immer für mich da warst.“
Stacy setzt sich wieder neben mich.
„Jacob geht auch, oder?“
Ich nicke.
„Aber ihr bleibt noch zum Prom?“
„Ja, auf jeden Fall. Ich kann dich ja nicht im Stich lassen. Außerdem ist das doch ein schöner Abschluss.“
_____
Hey, tut mir leid, dass in letzter Zeit nur kurze Kapitel kamen, die alle nicht so wirklich miteinander zu tun hatten und immer wieder Zeitsprünge enthielten.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht so ganz, wie ich das sonst machen soll, da ich noch ein bisschen was geplant habe, das Ganze aber nicht so verläuft, wie ich es gerne hätte.
Ich hoffe, ihr findet das nicht allzu schlimm ...
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But all I want is you
RomanceEr drückt mich mit seinem gesamten Gewicht gegen die Tür und presst seine Lippen auf meine. Ohne auch nur ein klein wenig Abstand zwischen uns zu bringen, nimmt er mir die blaue, mit Glitzersteinchen beschmückte Maske vom Gesicht. Auch ich ziehe ihm...