12 // memories

175 3 0
                                    

Spencers pov:

Das Wasser prasselt auf meinen nackten Körper nieder. Es ist, als würde ich in einem angenehm warmen Sommerregen stehen.

Ich starre gedankenverloren an die cremeweiße Wand gegenüber von mir und lasse meinen Blick an den Fliesen entlang wandern, während das Wasser über meinen Körper fließt.

Eine Weile lang stehe ich einfach nur da, bis ich mich endlich aufraffen kann und anfange, mich zu waschen.

Nachdem ich fertig bin, schalte ich auf kaltes Wasser um. Ich hoffe so, das Schwindelgefühl und die Übelkeit loszuwerden, die mich schon seit dem Aufstehen plagen.

Als ich mich unter den Strahl stelle, welcher aus dem silbernen Duschkopf kommt, verschwinden die schlechten Gefühle ganz schnell wieder, werden jedoch durch etwas anderes ersetzt.

Plötzlich erinnere ich mich an gestern Abend. Ich sehe JJ vor mir, wie er mich anlächelt, dann vergräbt er seine Hand in meinem Nacken und zieht mich mit der anderen näher an sich. Kurz nachdem ich meine Augen schließe, spüre ich seine Lippen auf meinen.

Wir küssen uns voller Leidenschaft und so, als wären wir schon seit Ewigkeiten ein Paar, was immer noch wie frisch verliebt ist.

Seine Hand legt sich auf meinen Hintern, welcher durch den engen Jumpsuit gut zur Geltung kommt.

Ich schiebe meine Fingerspitzen unter sein Oberteil, ertaste seine glühende Haut darunter.

Seine Lippen verlassen meine, treffen nun auf meinen Hals und hinterlassen dort ihre Spuren. Nur kurz unterbricht er sein Vorhaben, damit ich ihm seinen Hoodie über den Kopf ziehen kann.

Mir bleibt keine Zeit, seinen Körper zu mustern, da er sofort wieder seine Lippen auf meine presst und mir gierig seine Zunge in den Mund schiebt. Gleichzeitig packt er mit beiden Händen meinen Hintern, weshalb ich leise aufkeuche.

Ich mache mich inzwischen auch an seiner Hose zu schaffen, öffne den Knopf und ziehe sie runter.

Kurz darauf spüre ich seine Hand in meinem Ausschnitt und nur wenige Sekunden später hat er mir den Jumpsuit ausgezogen, sodass ich jetzt nur noch in meinem schwarzen Spitzentanga vor ihm stehe. Einen BH hatte ich in dem engen Oberteil nämlich nicht für nötig gehalten.

JJ drängt mich nach hinten auf sein Bett zu. Als ich in der weichen Matratze liege, kommt er über mich und fängt wieder an, mich stürmisch zu küssen.

Er wandert meinen Hals entlang, runter zu meinem Schlüsselbein und schließlich zu meinen Brüsten. Zuerst hinterlässt er einen Knutschfleck an der Innenseite meiner linken Brust, dann umschließen seine Lippen meinen Nippel. Er spielt mit seiner Zunge und meinen Gefühlen.

Meine Beine schließen sich um seinen Rücken und drücken ihn näher an mich. Ich kann seine Erektion an meiner Mitte spüren, was mich noch feuchter werden lässt.

Gerade will ich ihm seinen Boxer ausziehen, da hört er auf, mich zu küssen. Aber statt an einer anderen Stelle weiterzumachen, schaut er mir in die Augen. Er mustert mein Gesicht, verfängt sich wieder in meinem Blick.

„Fuck, wir sind so betrunken", nuschelt er vor sich hin.

Er schüttelt den Kopf, rauft sich die Haare und streicht mir schließlich eine Strähne hinter das Ohr.

„Lass uns morgen weiter machen. Ich will nicht, dass du etwas bereust", fügt er hinzu und klingt dabei so sanft, dass ich bezweifle, wirklich mit ihm und nicht einem anderen Typen wild rumgemacht zu haben.

Keuchend öffne ich meine Augen und blicke an die weiße Decke des Badezimmers. Das kalte Wasser läuft über meinen Körper und verpasst mir eine Gänsehaut, doch mir ist nicht kalt. Ganz im Gegenteil. Die Erinnerungen an gestern Abend haben mir eine wohlige Wärme in den Bauch gezaubert, vermischt mit einem angenehmen ziehen in der Magengegend.

Ohne es wirklich zu wollen, merke ich, dass ich alleine bei dem Gedanken an unsere Küsse schon feucht wurde.

Schnell schalte ich die Dusche aus, hoffe die Bilder in meinem Kopf dadurch zu löschen, aber sie wollen einfach nicht verschwinden.

Immer sind da seine Augen, so braun wie Kaffee oder das Laub der Bäume im Herbst. Ich kenne keine schöneren Augen als seine.

Um mich von den Gedanken abzulenken, nehme ich mir eins der weißen Handtücher und trockne mich ab. Ich stelle mich vor das große Waschbecken und betrachte mich in dem Spiegel.

An meiner linken Brust ist ein blauer Fleck zu sehen. Auch an meinem Hals befinden sich ein paar rote und blaue Stellen, die nur von JJ kommen können.

Ich schüttel' leicht den Kopf, damit die Bilder wieder verschwinden, dann nehme ich mir eine Bürste, mit der ich meine Haare kämme.

Ein wenig später gehe ich frisch gemacht die hölzernen Stufen nach unten, wo ich JJ in der riesigen Küche vorfinde. Er lehnt an der Kücheninsel, hat die Arme vor der Brust verschränkt und beobachtet den Kaffee, wie er aus der Maschine in die hellgrüne Tasse läuft.

Als er mich bemerkt, schleicht sich ein leichtes Grinsen auf seine Lippen, was an meinem Auftreten liegen muss.

Da ich keine andere Kleidung dabei hatte, musste ich den schwarzen Einteiler von gestern Abend nochmal anziehen. Das Problem ist nicht nur, dass er ziemlich eng sitzt, ich bekomme den Reißverschluss an meiner Brust auch nicht richtig zu, sodass die ganze Zeit mein Ausschnitt zu sehen ist. Für die Party gestern war er perfekt, aber jetzt passt mir das so gar nicht. Ich fühle mich nackt und beobachtet.

So schnell wie er angefangen hat zu grinsen, hört er auch schon wieder auf. Sein Blick ist nun ernst und es scheint so, als hätte er kein Interesse mehr an mir.

„Kaffee?", will er dann wissen.

Weil ich nicke, holt er eine Tasse aus dem weißen Schrank. Nachdem sie voll ist, setzen wir uns an den Tisch aus hellem Holz.

„Ich denke nicht, dass wir miteinander geschlafen haben", meine ich nach einer Weile.

JJ hebt aufmerksam seinen Blick, antwortet mir jedoch nicht.

„Nachdem ich gewusst hatte, dass du es warst, den ich geküsst hatte, habe ich angefangen zu trinken. Irgendwann wollte ich aufs Klo und dann nach Hause, aber du hast mich abgefangen und wir haben uns wieder geküsst. Wir sind in deinem Zimmer gelandet und wollten miteinander schlafen, haben es dann aber doch nicht getan, weil wir betrunken waren."

Dass er derjenige war, der in der Situation mitgedacht und das ganze verhindert hat, lasse ich weg. Es ist mir peinlich zuzugeben, dass ich weiter gegangen wäre, obwohl wir uns doch so sehr hassen. Vermutlich würde er mich damit nur aufziehen und da er sich scheinbar immer noch nicht erinnern kann, denke ich nicht, dass ich es ihm sagen muss.

Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß, würde mein Dad sagen. Und mal wieder muss ich ihm recht geben.

But all I want is youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt