𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 5

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ℙ𝕆𝕍: 𝔼𝕣𝕫ä𝕙𝕝𝕖𝕣

Es klopft an Aurelia's Tür und dann tritt ihre Abuela ein.

"Mi vida?"

Aurelia ignoriert sie. Maria geht auf ihr Bett zu und setzt sich neben sie.

"Ich weiß, das ist ein Schock, aber es ist nur zu deinem Besten. Ich werde nicht ewig Leben und ich möchte, dass du in guten Händen bist."

Aurelia dreht sich auf den Rücken und blickt ihre Abuela an.

"So schnell stirbst du nicht und wenn es soweit ist, komm ich alleine klar, oder ich kann auch so bei den Madrigals einziehen, ohne Camilo zu heiraten. Bestimmt."

"Mi vida, ich möchte, dass du eine gesicherte Zukunft hast. Dass du nicht eines Tages auf der Straße sitzt. Und der sicherste Weg für dich, ist zu heiraten."

"Du kannst mich nicht zwingen!", schreit Aurelia ihre Abuela wütend an.

"Und ob ich das kann, junge Dame! Du wirst dich jetzt beruhigen und in zwei Stunden bist du fertig für deine Party! Du wirst den Jungen heiraten! Für deine gesicherte Zukunft! Keine Diskussionen!" Und damit verlässt sie das Zimmer.

Aurelia schmeißt sich wieder, auf den Bauch, auf ihr Bett und weint in ihr Kissen.

Eineinhalb Stunden später, Aurelia weint immernoch, kommt Maria wieder in das Zimmer der 15 jährigen.

"Hier zieh das an! Du musst gut aussehen." Sie sieht, dass Aurelia immernoch weint. "Versteh doch, mi vida, ich hab dich lieb und tuhe das nur zu deinem Besten." Aurelia reagiert nicht und Maria verlässt wieder das Zimmer.

Aurelia setzt sich hin und schaut auf ein wunderschönes, gelbes Kleid mit Orangenen Akzenten.

ℙ𝕆𝕍: 𝔸𝕦𝕣𝕖𝕝𝕚𝕒

Es sieht ein bisschen wie Camilo's Poncho aus. Wie passend. Ich habe keine andere Wahl. Ich ziehe das Kleid an und mir laufen wieder Tränen über die Wange. Ich fasse es immernoch nicht, dass sie mir das antun und dass Camilo so etwas gesagt hat.

Ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht, doch man sieht meine roten verweinten Augen.

Ich gehe in die Küche, wo Abuela sitzt. Sie sieht mich an, schüttelt den Kopf und geht zum Kühlschrank. Sie holt Eiswürfel heraus und legt sie mir auf meine geschwollenen Augenringe.

"Das hilft, gegen die Schwellung und gegen die roten Augen."

Nachdem meine Augen wieder normal aussehen, machen wir uns auf den Weg zurück zur Casita.

Dort angekommen sind schon viele Menschen da, die mir alle gratulieren. Camilo ist nirgends zu sehen, aber neben der Eingangstür steht meine Tasche. Er hat sie einfach hier raus gestellt?

Mirabel kommt zu mir und umarmt mich. "Geht es dir besser?"

Ich schüttel nur den Kopf und dann seh ich, wie Camilo die Treppe runter kommt. Er sieht mich an, doch dann sinkt sein Blick zu Boden und er geht.

Gut so, ich will auch gar nicht mit ihm reden. Die Party hätte so schön werden können. Sie viele Menschen sind, extra meinetwegen, gekommen.

Ich versuche etwas Spaß zu haben, doch ich kann einfach nicht.

Eine Stunde später, ich habe mit vielen Dorfbewohnern geredet und mich versucht, abzulenken, ohne Erfolg. Plötzlich sehe ich wieder Camilo, er steht ganz am Rand und beobachtet mich. Ich ignoriere ihn.

ℙ𝕆𝕍: ℂ𝕒𝕞𝕚𝕝𝕠

"Geh zu ihr und rede mit ihr." Ich drehe mich um und Mirabel steht hinter mir. "Sag ihr, dass du es nicht so gemeint hast."

Darüber denk ich die ganze Zeit schon nach. Ich hab es wirklich nicht so gemeint. Ich hab sie wirklich verletzt. Natürlich würde ich sie heiraten, ich war nur geschockt. Ich könnte mich glücklich schätzen, jemanden wie sie zu heiraten.

"Sie sieht sehr sauer aus. Sie würdigt mich kaum eines Blickes und redet nicht mit mir." Ich drehe mich wieder zu Aurelia die immernoch traurig da steht.

"Dann mach du den ersten Schritt." sagt sie und stupst mich an.

"Ist ja gut." Ich mache mich auf den Weg zu ihr.

ℙ𝕆𝕍: 𝔸𝕦𝕣𝕖𝕝𝕚𝕒

Camilo kommt plötzlich auf mich zu.

"Hey.. können wir reden?"

Ich nicke nur trocken und folge ihm nach draußen, wo wir allein sind.

"Auri, es tut mir leid, was ich gesagt habe, ich war geschockt."

Ich unterbreche ihn.

"Schon gut, ich versteh das."

"Wirklich?"

"Ja, Camilo. Wer könnte schon eine wie mich wollen oder lieben."

"Was? Nein, so war das nicht gemeint, wirklich."

"Camilo, ich hab keine Lust auf Ausreden. Du hast deinen Standpunkt heute klar ausgedrückt. Und ich dachte du magst mich, ich dachte wir wären Freunde, ich dachte wir könnten mehr als das sein. Wie konnte ich nur so dumm sein, mich in dich zu verlieben?" Mit diesen Worten und dem Geständnis, das ich eigentlich nicht machen wollte, gehe ich. Er hält mich nicht auf.

ℙ𝕆𝕍: ℂ𝕒𝕞𝕚𝕝𝕠

Aurelia geht und ich stehe in Schockstarre da. Sie liebt mich? Kein Wunder, dass sie so verletzt und sauer, wegen meiner Worte, ist. Ich hab ihr so weh getan. Das wird sie mir nie verzeihen. Wie konnte ich nur so dumm sein? Ich hab alles vermasselt.

Ich renne auf mein Zimmer, schmeiße mich auf mein Bett und weine.

ℙ𝕆𝕍: 𝕄𝕚𝕣𝕒𝕓𝕖𝕝

Aurelia kommt wieder rein, ohne Camilo und mit Tränen in den Augen. Mist, das lief wohl nicht so gut. Da ist Camilo. Oh nein er rennt direkt hoch, ebenfalls mit Tränen in den Augen und schwups ist er in seinem Zimmer verschwunden.

Ich muss mit Aurelia sprechen. Ich gehe direkt zu ihr.

"Auri? Konntet ihr es nicht klären? Bist du immernoch sauer auf ihn?"

"Er hat nur versucht sich rauszureden und als ich ihm ausversehen meine Gefühle für ihn gestanden hab, bin ich einfach gegangen und er hat mich nicht aufgehalten. Er fühlt nicht genauso."

"Oh Auri. Er ist grade weinend in sein Zimmer gerannt, er fühlt genauso. Bitte Auri, geh zu ihm, er liebt dich wirklich."

"Nein, Mira. Ich gehe nicht zu ihm, er hat Mist gebaut. Er hätte sagen können, dass ich nicht gehen soll. Er liebt mich nicht, er will nur seine beste Freundin nicht verlieren."

"Er will dich nicht verlieren, Auri."

Sie zuckt mit den Schultern und geht. Oh man, ich möchte den beiden so gern helfen.

ℙ𝕆𝕍: 𝔼𝕣𝕫ä𝕙𝕝𝕖𝕣

Die Party neigt sich dem Ende zu und die Gäste beginnen zu gehen. Auch Aurelia und ihre Abuela machen sich auf den Heimweg.

Alma und Pepa schauen den beiden hinterher.

"Ich wusste, dass das schief geht. Es zerstört ihre Freundschaft.", sagt Pepa bedrückt.

"Vielleicht kann Aurelia ihre Abuela umstimmen.", sagt Alma, ebenfalls bedrückt.

"Hoffen wir, dass alles gut geht und die beiden sich wieder vertragen."

ℙ𝕆𝕍: 𝔸𝕦𝕣𝕖𝕝𝕚𝕒

Wir kommen zu Hause an und ich setze mich traurig an den Küchentisch.

"Konntet ihr euch versöhnen?", fragt mich meine Abuela.

"Nein, er will mich nicht. Verstehst du das nicht? Ich würde nicht glücklich mit ihm werden. Sag bitte die Abmachung ab, Abuela.", bitte ich sie.

"Gut, ich sag die Abmachung ab."

"Wirklich?", frage ich sie und lächel freudig.

"Ja, ich habe noch eine Freundin in einer Stadt, die liegt etwas weiter entfernt. Sie schreibt mir seit Monaten, ob du nicht ihren Enkel heiraten kannst. Ich werde ihr stattdessen zusagen."

ℂ𝕒𝕞𝕚𝕝𝕠 -𝔽𝕣𝕚𝕖𝕟𝕕𝕤 𝕠𝕣 𝕃𝕠𝕧𝕖𝕣𝕤 18+Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt