𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 35

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𝓔𝓲𝓷𝓲𝓰𝓮 𝓩𝓮𝓲𝓽 𝓼𝓹𝓪𝓮𝓽𝓮𝓻

ℙ𝕆𝕍: 𝔸𝕦𝕣𝕖𝕝𝕚𝕒

Ich bin jetzt bei 36+6, also in der 37. Woche. Ich bin Kugelrund und mir tut alles weh. Ich kanns kaum erwarten, dass die Zwillinge kommen. Ab morgen, wenn ich bei 37+0, also Beginn der 38. Woche bin, zählen die zwei nicht mehr als Frühchen, ab dann dürfen sie gerne sofort kommen.

Der Arzt hat gesagt, dass Zwillinge meist früher geboren werden und auch oft noch als Frühchen. Ich bin echt gespannt, wanns los geht.

Mariano ist bei uns eingezogen, mit in Dolores Zimmer. Die beiden sind unglaublich glücklich, was mich sehr freut.

Camilo trägt mich immernoch auf Händen, er behandelt mich aber auch, als wäre ich zerbrechlich. Ich habe zwar starke schmerzen im Becken, weil die beiden total nach unten drücken, aber die Tritte der beiden, auch wenn sie oft in meine Rippen treten, was nicht grade angenehm ist, sind wundervoll. Ein Gefühl, was ich sehr vermissen werde.

Es ist morgens und ich bin, wie immer, schon eine Weile wach, da ich kaum liegen kann, wegen der Schmerzen. Ich hab Sodbrennen, also kann ich nicht auf der Seite liegen und wenn ich auf der Seite liege, tut es nach kurzer Zeit an meinem Becken weh. Das Becken ist weich, das ist so, sagt der Arzt, damit das Becken beweglicher ist, damit die Babys besser durch passen.

Auf dem Rücken darf ich nicht mehr schlafen, da die Babys sonst auf eine wichtige Vene im Rücken drücken, die Blut ins Herz transportieren. Liegen die Babys da drauf, bekommen sie zu wenig Sauerstoff und auch mein Kreislauf würde massiv beeinflusst werden.

Also bleibt mir nichts übrig, als halb sitzend zu schlafen und so kann ich einfach nicht richtig schlafen.

Langsam wird Camilo wach und schaut mich an.

"Guten morgen, mi amor. Wie geht's dir?"

"Guten morgen. Naja, hab wieder kaum geschlafen und mir tut alles weh. Ich bin ziemlich müde."

Ein weiterer Nachteil ist, dass ich durch Schlafmangel, Sodbrennen und den Schmerzen, oft schlecht gelaunt und maulig bin. Ich versuche, es an niemandem auszulassen, aber das klappt nicht immer so.

"Oh, das ist natürlich nicht schön. Hoffen wir, dass der Tag und die kommende Nacht, besser werden."

Ich nicke nur. Camilo steht auf und kommt auf meine Seite, um mir zu helfen. Ich komme, durch den dicken Bauch, kaum noch an meine Füße, weswegen Camilo mir beim anziehen hilft. Nachdem wir fertig sind gehen wir runter zum Frühstücken. Auf der Treppe stützt er mich.

Alle kümmern sich total lieb um mich und versorgen mich gut. Für die Babys haben wir jetzt alles, Klamotten, Möbel und Spielzeug.

Nach dem Frühstück gehen fast alle der Familie ins Dorf, um Einkäufe zu erledigen und den Dorfbewohnern zu helfen. Auch Camilo ist dort. Mirabel ist bei mir geblieben.

Ich bin im Zimmer und sitze auf meinem Gymnastikball, der ist das Einzige, auf dem ich noch einigermaßen sitzen kann.

Mirabel ist unten in der Küche und macht mir einen Tee und sich was zu Essen.

Wir haben jetzt schon fast 15 und die Familie ist immernoch im Dorf.

Ich stehe auf, um mich mal ein bisschen zu bewegen. Als ich aufstehe, merke ich einen Schwall und im ersten Moment denke ich, ich hab mir in die Hose gemacht. Doch ich irre mich, es war meine Fruchtblase. Es ist nicht viel, meine Hose ist trocken, ist nur etwas in der Einlage.

Ich bin grade total aufgeregt. Es geht los. Von Wehen merke ich noch nichts, aber das kommt sicher noch.

Langsam laufe ich zur Zimmertür und öffne sie.

"Mirabel?", rufe ich hinaus. Keine Antwort.

"Mirabel!", rufe ich noch etwas lauter.

"Ja?", kommt jetzt eine Antwort.

"Ich glaube, meine Fruchtblase ist geplatzt." Ich höre es in der Küche scheppern und sehe dann Mirabel in den Hof rennen.

"WAS?", fragt sie schockiert.

"Ich glaube, meine Fruchtblase ist gepkatzt.", wiederhole ich.

"Oh Gott, oh Gott, oh Gott. Das heißt, wir müssen ins Krankenhaus, das heißt, die anderen müssen zurück kommen, das heißt.. Warte, hast du deine Tasche fürs Krankenhaus schon gepackt?" Mirabel ist ja aufgeregter als ich.

"Ja, schon seit fast nem Monat. Der Arzt meinte, ich solle sie früh genug packen. Es fehlen nur die Sachen, die ich alltägich brauche, Bürste, Zahnbürste und sowas."

"Okay. Dolores, Aurelia's Fruchtblase ist geplatzt, such die anderen zusammen und kommt nach Hause.", ruft Mirabel und kommt zu mir hoch.

Sie rennt durchs Zimmer, sucht die letzten Sachen zusammen und packt sie in meine Tasche.

Ca fünf Minuten später, stürmt die gesamte Familie Madrigal ins Zimmer und Camilo sieht aus, als würde er gleich umkippen. Er ist kreidebleich.

Er stürmt auf mich zu.

"Wie geht es dir? Ist deine Fruchtblase wirklich geplatzt? Tat das weh? Hast du schon Wehen?" Er holt kaum Luft, während er redet.

"Cami, beruhig dich. Ich glaube schon, dass sie geplatzt ist und nein, es tat nicht weh, es heißt nur geplatzt, aber sie reißt einfach nur und das tut nicht weh. Und nein, ich habe noch keine Wehen.", versuche ich ihn zu beruhigen.

"Ich hab einen Bus bestellt, damit wir alle mit fahren können. Der ist grade vor gefahren. Also lasst uns gehen.", sagt Alma.

Mirabel schnappt sich meine Tasche und Camilo stützt mich beim Laufen.

Wir steigen alle ins Auto, es ist jetzt zehn vor vier und wir sind ca um halb fünf im Krankenhaus. Ein paar Minuten, nachdem wir los gefahren sind, setzen meine Wehen ein.

Sie werden, über die Fahrt, immer schlimmer und Pepa und Julieta, helfen mir zu atmen, sprich sie machen es vor, ich mach es nach. So soll ich mich entspannen.

Im Krankenhaus angekommen, geht die Familie in den Wartebereich und eine Schwester holt mir einen Rollstuhl. Sie fährt mich hoch in den Kreissaal, während Camilo die Anmeldung übernimmt und dann nach kommt.

(Die Geburt überspringe ich jetzt mal, will euch nicht verstören 😅)

Um 20:17 Uhr kommt der kleine Ben Luca zur Welt und um 20:19 Uhr die kleine Emma Sofie. Heute ist der 2. April.

Camilo war die gesamte Geburt dabei.

Camilo hat Ben auf dem Arm und ich hab Emma auf dem Arm. Wir sind bereits in unserem Zimmer, wir haben ein Familienzimmer, das heißt, Camilo kann den kompletten Krankenhausaufenthalt bei uns bleiben.

Nach und nach kommt die Familie rein. Nicht auf einmal, das wäre mir zu viel. Sie begrüßen die Babys und verlassen uns dann wieder.

Camilo und ich genießen die Zeit mit den Zwillingen und, nachdem die Kinder eingeschlafen sind, schlafen auch wir erschöpft ein.

ℂ𝕒𝕞𝕚𝕝𝕠 -𝔽𝕣𝕚𝕖𝕟𝕕𝕤 𝕠𝕣 𝕃𝕠𝕧𝕖𝕣𝕤 18+Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt