Nicolas' Sicht
Jedes Mal, wenn ich daran dachte, dass Maxim auch etwas für mich empfand,breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. Es war einfach überwältigend, zu wissen, dass die Person, in die du verliebt bist,ebenfalls auch in dich verliebt ist.
Deswegen fiel es mir umso schwerer, letztendlich meine Entscheidung zu fällen.Aber ich konnte nicht mit Maxim zusammen sein, wenn er noch eine Freundin hatte. Ich fühlte mich so schon schuldig, wegen dem, was zwischen uns gelaufen ist. Jedes Mädchen, das dasselbe gemacht hätte, würde man als Schlampe abstempeln. Ich war genau das; eine Schlampe.
Allerdings war es schön, zu wissen, dass meine Familie hinter mir stand. Mein Bruder hatte überhaupt nichts dagegen, er fand Maxim ja sogar richtig cool. Mein Vater hatte schon vorher zu mir gemeint, dass ich immer sein Sohn bleiben und er mich lieben würde, egal was auch sein mag. Und bei meiner Mutter konnte ich mir da auch sicher sein, auch wenn sie es mir noch nicht gesagt hatte.
Dass meine Großeltern nicht damit einverstanden sein würden, war mir von Anfang an bewusst. Aber ich hatte damit auch kein Problem. Sie wohnten schließlich mehr als 500 Kilometer weit weg und ich sah sie eh nur selten. Sollten sie das glauben, was sie für richtig hielten.Die konnte man nämlich kein Stück von ihrer Meinung abbringen. Ich musste ihre Meinung, und damit auch ihre Entscheidung, akzeptieren.
Die Fahrt zu meiner Tante nach Hause war total unangenehm. Es herrschte Stille im Auto. Nur das Radio lief leise. Ich hatte etwas Angst vorder Reaktion meiner Tante, wenn ich ehrlich war. Ich mochte sie echt gerne. Und ich würde ja noch eine Nacht bei ihr verbringen müssen.
Das brachte mich wieder zu Maxim. Ich durfte wieder eine Nacht mit ihm zusammen im Bett verbringen. Ich freute mich mehr denn je darauf.Auch wenn ich mir schuldig dabei vorkam wegen Kimberly. Ich konnte nur hoffen, dass Maxim so schnell wie möglich mit ihr Schluss machte, damit wir umso schneller zusammen sein konnten.
Allerdings wollte ich auch nicht zu schnell mit ihm zusammenkommen. Auch wenn ich einen Scheiß auf die Meinung Anderer gab, wäre es schon auffällig, wenn ich direkt mit Maxim zusammenkommen würde, nachdem er mit seiner Freundin Schluss gemacht hatte. Es würde so aussehen,als ob ich Kimberly den Freund ausgespannt hätte. Mir reichte es schon, dass uns Kommentare eh nicht erspart bleiben würden.
Als wir endlich angekommen waren, stürmten wir alle ins Haus. Wir hatten extra einen Schlüssel bekommen für die Zeit, die wir hier waren.Maxim und ich machten uns direkt auf den Weg ins Gästezimmer, aber nicht, um etwas Bestimmtes zu machen, sondern nur, um einem peinlichen Gespräch aus dem Weg zu gehen.
"Nicolas, Maxim? Würdet ihr bitte ins Wohnzimmer gehen? Jannik, du kannst machen, was immer du willst.", meinte mein Vater. Ich wurde prompt etwas nervös. Wenigstens blieb mir das Gespräch über Schwangerschaft erspart, denn das konnte uns ja nicht passieren.
Maxim und ich setzten uns nebeneinander auf Sofa, aber mit angemessenem Abstand. Ich wollte meine Eltern nicht noch mehr aufregen, als ich sowieso schon gemacht hatte. Meine Eltern kamen etwas später ebenfalls in den Wohnbereich. Meine Mutter setzte sich gegenüber von uns, während mein Vater sich hinter sie stellte.
"Ich bin enttäuscht von dir, Nicolas.", meinte meine Mutter mit einem ernsten Gesichtsausdruck. Wie? Sie war enttäuscht von mir?Etwa weil ich schwul war? Plötzlich fiel der ernste Ausdruck. "Warum hast du mir das nicht früher gesagt?!" Wie bitte, was?
"Was deine Mutter damit meinte, war, dass wir es keineswegs schlimm finden, dass ihr beiden etwas füreinander empfindet.", bemerkte mein Vater und sah meine Mutter an. "Damit werden meine Chancen auf Enkelkinder zwar kleiner - denn sein wir mal ehrlich, Jannik und Kinder passt nicht zusammen -, aber ich bin froh, dass du jemanden gefunden hast.", lächelte meine Mutter. Und genau darum liebte ich sie so sehr!
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Feinde unter einem Dach [BoyxBoy]
General FictionNicolas und Maxim kommen gar nicht miteinander aus. Sie können sich seit dem Kindergarten schon nicht leiden. Warum? Das wissen sie selber nicht genau. Nicolas ist eher der ruhige Typ, der am liebsten Zuhause rumhockt. Maxim ist das komplette Gegent...