Kapitel XX

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Maxims Sicht

"Susi, ich soll dich von Nicolas fragen, ob er morgen mitkommt, auch wenn erkrank ist." Nicolas hat mich darum gebeten und das würde ich ihm nicht abschlagen. Susi war in der Küche und machte die Suppe für Nick fertig, die er ebenfalls wollte.

"Na klar, kommt er mit. Er kann ja schlecht allein zu Hause bleiben."Warum alleine? Ich würde lieber hier mit ihm bleiben, als mit seiner Familie zu seinen Großeltern zu fahren. Das kam jetzt anders rüber,als ich es eigentlich wollte.

"Okay, ich sag ihm schnell Bescheid, damit er packen kann.", meinte ich. Ich hatte auch noch nichts gepackt, obwohl es bei mir nicht viel zu packen gab. Ich konnte nicht viel von meinem ehemaligen zu Hause mitnehmen, wie ich gewollt hätte. Vielleicht konnte ich da ja nochmal hin und mehr meiner Sachen holen, wenn meine Eltern nicht da waren. Jop, das wurde ich definitiv noch machen.

Ich lief die Treppe hoch, um Nick die Neuigkeiten zu berichten. Aus seinem Zimmer waren Stimmen zu hören. Hatte er schon wieder Besuch? Wer war es? Wenn es Jasmin war, konnte ich ja rein. Aber wenn es jemand anders aus unserer Klasse war, dann durfte ich mich dort drin nicht sehen lassen.

"Hat es etwas mit Maxim zu tun? Ich schwöre dir, wenn der Junge wieder irgendwas gemacht hat, dann kann er was erleben!", hörte ich eine weibliche Stimme sagen. Das war Jasmins Stimme. Warum war sie schon wieder hier? Sie war doch laut Nico sauer. Ich hörte Schritte und ging schnell von der Tür weg. Sie sollte nicht denken, dass ich die beiden belauscht habe, auch wenn ich es gerade tat.

"Warte!", rief Nicolas, "Er hat was damit zu tun. Aber bitte geh nicht zu ihm." Womit hatte ich was zu tun? Warum redeten sie über mich?Worum ging es überhaupt? "Ich erzähle es dir auch, aber sprich ihn nicht an. Bitte." Ein Schweigen folgte. Was war da los? Was war mit mir?

"Also?", hakte Jasmin nach. Ja, ich wollte auch wissen, was es da zu erzählen gab! Vor allem weil es schließlich um mich ging. "Es fing alles auf der Party an. Wir mussten ja diese Pflicht erfühlen. Wir standen also in dieser Vorratskammer." Halt. Was machte er da? Redete er jetzt etwa mit ihr über unseren Kuss? Wir wollten da doch nicht drüber reden. Mit keinem.

"Wir haben uns wirklich geküsst. Wir haben sogar rumgemacht! Das war einfach- es war...umwerfend. Zu dem Zeitpunkt hat Maxim schon bei uns gewohnt, aber er war nicht nach Hause gekommen. Ich wollte ihn nicht sehen, weil-weil ich mich schämte für das, was ich beim Gedanken an den Kuss empfand. Es war der Beste meines Lebens. Mein ganzer Körper hat sich angefühlt, als wäre er on fire! Gott, ich klinge wie ein Mädchen." Der beste Kuss seines Lebens?

"Was willst du damit sagen, Nico?", hakte Jasmin nach. Es herrschte eine kurze Stille. Was war da los? Er konnte doch jetzt nicht so einfach aufhören zu reden! Ich wollte wissen, was dort los war!"Ich-ich denke, ich bin schwul.", sagte Nicolas irgendwann. Hatte ich das gerade wirklich gehört? Nicolas war schwul? Konnte das wirklich sein?

"Was machst du da, Maxim?" Ich erschrak heftig, als ich Janniks Stimme plötzlich hörte. Der Junge konnte sich vielleicht anschleichen. Scheiße! "Ehm, nichts.", antwortete ich. Erschaute mich skeptisch an. Konnte ich ihm nicht verübeln. Ich saß neben Nicks Tür und belauschte, was dort drin abging.

"Wie du meinst. Dad wollte mit dir sprechen." Ohne ein weiteres Wort verzog Jannik sich in sein Zimmer. Ich war froh, dass er nicht weiterbohrte und die Sache fallen ließ. Aber was wollte der Doc von mir?

Ich stand auf und machte mich auf zum Büro von Nicks Vater. Die Tür war offen, dennoch klopfte ich, bevor ich eintrat. "Oh Maxim. Gut, ich wollte mit dir reden. Setz dich." Er zeigte auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Ich nahm Platz und wartete, dass er sprach.

"Also es geht um den Ausflug zu meinen Eltern. Ich bin mir sicher, dass dir dabei ziemlich unwohl ist, das kann ich auch nachvollziehen. Aber du musst verstehen, dass wir dich hier nicht alleine lassen wollen. Susanne und ich haben dich aufgenommen und deswegen lassen wir dich nicht zurück. Es sei denn, du möchtest wirklich auf keinen Fall mit und hast einen anderen Platz, wo du bleiben kannst." Wollte ich wirklich hier bleiben? Anfangs ja schon, aber diese ganze Sache mit Nicolas ließ mich daran zweifeln.

"Nein, ist schon in Ordnung. Nicolas und ich wollten etwas unternehmen, wenn er wieder halbwegs fit ist. Es macht mir nichts aus." Vier Tage ohne Nick oder vier Tage mit Nick. Was würde ich da wohl wählen? Den Ausflug natürlich!

Martin strahlte plötzlich total, als er meine Antwort hörte. "Das freut mich. Aber ich warne dich schon mal vor. Meine Eltern sind sehr religiös und meine Schwester kann manchmal auch ganz schön anstrengend sein.", lachte er.

"Ich gehe dann mal meine Sachen packen.", meinte ich und stand auf.Im Türrahmen blieb ich stehen, als mir noch was einfiel. "Eine Frage hätte ich noch." Er blickte von seinen Unterlagen auf und schaute mich erwartungsvoll an.

"Ich wollte mal bei mir zu Hause vorbeischauen und noch ein paar meiner Sachen holen. Würden Sie mich begleiten? Ich will da nicht unbedingt alleine hingehen." Ich wollte auf keinem Fall meinem Eltern begegnen. Nicht alleine. "Klar. Das kann ich bestimmt einrichten. Sag mir dann einfach Bescheid." Ich bedankte mich und verließ sein Büro dann.

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Wohoo! Neues Kapitel! Keine Ahnung, wie lang das ist, aber ich hoffe nicht allzu kurz. Dumme App! Jedenfalls hoffe ich auch, dass es euch gefallen hat.

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Feinde unter einem Dach  [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt