Maxims Sicht
Ich war froh, als der Doc uns früher rausgelassen hatte, sodass zum Glück keiner sah, wie ich aus demselben Auto wie Nicolas gestiegen war. Ich hatte jetzt schon etwas Muffe vor meinen Freunden. Die werden mich garantiert ausfragen, über einfach alles, was auf der Party passiert war. Da hatte ich keine Lust drauf. Nur konnte ich denen ja schlecht den ganzen Tag aus dem Weg gehen. Dann würden die sicherlich merken, dass irgendwas nicht mit mir stimmte.
Auch wenn sie normalerweise nicht auf Gefühle oder das Woher der Anderen achteten, so taten sie es bei mir ab und zu. Und dann immer, wenn ich es gerade nicht wollte. So als hätten sie ein Gespür für Angelegenheiten, die sie nichts angingen oder von denen ich ihnen erst gar nicht erzählt hätte.
Ich schlenderte zum Eingang, wo Mason, Kimberly und die Anderen aus unserer Gruppe schon warteten. "Hey Maxim! Warum bist du eigentlich so plötzlich verschwunden auf der Party?", begrüßte mich Mason, falls man das überhaupt so nennen konnte.
Warum ich so schnell verschwunden bin? WEIL ICH MIT NICOLAS RUMGEMACHT HATTE UND ES MIR GEFALLEN HAT! Dumme Frage. "Bist du danach noch mit Nicolas abgehauen und habt ungestört weitergemacht?",zwinkerte Falk. Wie ich diesen Kerl doch hasste.
Ich schnaubte. "Als ob ich irgendwas mit diesem Faggot machen würde.Und da lief nichts in der Kammer. Wir haben nur gewartet und sind dann wieder rausgekommen." "Uhh, ihr seid also gekommen?"Ich verdrehte die Augen. So einen Scheiß musste ich mir früh am Morgen einfach nicht geben lassen.
"Noch ein so ein dummer Kommentar, egal von wem, und er bekommt ein in die Fresse.", drohte ich jedem von ihnen. Ich wusste, dass es sich nicht gehörte, seine Freunde zu bedrohen, aber ich wollte diese Sache einfach nur vergessen und das war auch ohne ihre dummen Kommentare schon schwer genug.
Ich ließ sie stehen und lief stattdessen zum Klassenzimmer, wo ich mich auf meinem Platz fallen ließ. Das konnte ein sehr anstrengender und nervenaufreibender Tag werden.
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Als es endlich zur Pause klingelte, lief ich aus dem Klassenzimmer. Ich wollte nur weg von diesen Idioten. Nur weg von meinen nervigen Freunden. Die ganzen zwei Stunden lang hatten sie mich während des Unterrichts zugespammt.
Schön, dass sie bemerkt hatten, dass etwas nicht mit mir stimmte, aber konnte das nicht bei einer anderen Sache sein?! Musste das unbedingt sein, wenn ich verwirrt war, wegen Nicolas? Wenn ich mir nicht sicher war, ob ich noch hetero war?
Okay, Maxim, lass dir deine Eier wieder nachwachsen und sei ein Mann!,redete ich mir ein. Ich war nicht schwul. 'So was gehört sich nicht', hatte mein Vater immer zu mir gesagt.
Ich lief die Flure entlang und suchte mir einen Platz, wo mich meine Freunde nicht finden würden. Ich hatte schon mit genug Dingen zudealen, da brauchte ich ihre dummen Kommentare über die Sache auf der Party nicht auch noch.
Auf dem Schulhof fand ich eine Bank, die etwas abseits der Leute war.Hier hatte ich hoffentlich meine Ruhe. Doch kaum hatte ich mich gesetzt und die Augen geschlossen, stellte sich jemand vor mich."Alles okay, Maxim?", fragte Jannik. Nicht auch noch er."Jaja, alles klar.", meinte ich.
"Warum bist du nicht bei deinen Freunden?" Warum musste er mich jetzt nerven? Jannik war echt ganz in Ordnung, aber gerade konnte ich wirklich niemanden ausstehen. "Ich brauchte meine Ruhe und sie haben mich nur genervt." Er nickte wissend.
"Ehm, ich wollte dich um einen Rat bitten." Ich gab es endgültig auf,meine Ruhe zu haben, und setzte mich aufrecht hin. "Warum fragst du nicht deinen Bruder?" "Weil er in dieser Sache keine Erfahrung hat. Nicht so wie du." Oh, ich ahnte schon, wohin das führte. Ich gab ihm zu verstehen, dass ich ihm zuhörte.
"Also da ist dieses Mädchen, das ich mag, und ich wollte sie fragen, ob sie mal etwas mit mir machen will. Allerdings weiß ich nicht wie. Du hast ja eine Freundin." Als ob ich der richtige Ansprechpartner für Beziehungen war. Ich liebte Kimberly nicht mal. Sie war nur zum Vögeln gut.
"Erstens: hab genug Eier in der Hose und frag sie einfach. Scheiß drauf, ob andere dich deswegen auslachen oder sie dir einen Korb gibt. Du musst es versuchen, sonst bereust du es dein Leben lang. Zweitens: lade sie zu etwas ein, das sie mag. Sie mag Filme, geh mit ihr ins Kino. Sie mag Sport, dann geh mit ihr joggen oder so." ER hörte mir aufmerksam zu.
"Und ganz wichtig, und Achtung ein totales Klischee, aber es ist wahr. Sei einfach du selbst. Wenn sie deine Persönlichkeit nicht mag, dann verstell dich nicht. Verstanden?" Er nickte. "Danke.",murmelte er und verschwand wieder.
Wo hatte ich das gerade alles her? Ich lehnte mich zurück und schloss meine Augen wieder. Ein paar Minuten - zu wenig, meiner Meinung nach- später klingelte die Glocke. Ahh! Jannik hatte mir meine ganze Pause geraubt. Total genervt ging ich zurück zum Unterricht.
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Yuhu, endlich wieder mal ein Kapitel. Hoffe es hat euch gefallen und tut mir leid, dass es wieder mal so lange gedauert hat. Ideen, Vorschläge, Kommentare & Votes sind immer gerne gesehen. Love ya ♥
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Feinde unter einem Dach [BoyxBoy]
General FictionNicolas und Maxim kommen gar nicht miteinander aus. Sie können sich seit dem Kindergarten schon nicht leiden. Warum? Das wissen sie selber nicht genau. Nicolas ist eher der ruhige Typ, der am liebsten Zuhause rumhockt. Maxim ist das komplette Gegent...