Nicolas' Sicht
Nachdem Jasmin gegangen war, saß ich in meinem Zimmer und wartete, dass es endlich Essen gab. Ich hatte so einen Hunger, das konnte man gar nicht glauben. Allerdings ließ meine Mutter sich scheinbar reichlich Zeit.
Jasmin ließ sich nicht abbringen, immer wieder nachzufragen, warum ich mich so anders verhielt in letzter Zeit. Aber ich blieb dabei und sagte nichts. Ich wollte mir erst mal selber sicher sein, was mit mir los war, bevor ich es jemandem erzählte. Naja, mit der einzigen Ausnahme von meinem Vater natürlich. Aber der würde niemandem etwas davon erzählen.
Ich hievte mich aus meinem Bett und ging in den Flur. Es roch schon nach Essen, also konnte es doch nicht mehr allzu lange dauern. "Woran erkennt man, wenn man sich verliebt?", hörte ich jemanden fragen. Nicht irgendjemanden, sondern Maxim.
Aber warum wollte er das wissen? War er etwa verliebt? Ich dachte, er hätte Kimberly. War er gar nicht in sie verliebt? In wen hat er sich wohl verliebt? Und was war dieses komische Stechen in meiner Brust?
"Darum geht es also. Du kennst doch sicherlich die typischen Antworten auf diese Frage. Der Herzschlag steigt, die Knie werden weich, man denkt nur noch an die Person. All so was. Aber es kommt auf einen selber an. Jeder geht mit so was anders um.", antwortete meine Mutter.Mit ihr konnte man auch gut reden, aber ich bevorzugte meinen Vater.
Hatte meine Mutter recht, mit dem was sie da sagte? Sie hatte zwar keinen Psychologieabschluss, wie mein Vater, aber dennoch war sie meine Mutter und Mütter hatten doch immer recht. Ich sollte einfach lernen meinen Gefühlen zu folgen, auch wenn sie manchmal noch so unglaublich erschienen.
Was war denn schon dabei, wenn ich auf Männer stand? Mein Vater hätte nichts dagegen, meine beste Freundin würde ausflippen und meiner Mutter würde es auch nichts ausmachen. Ich konnte mir auch schlecht vorstellen, dass Jannik dann nichts mehr mit mir zu tun haben wollte.Und jeden anderen, der mich nicht so akzeptierte, wie ich war, wollte ich nicht als Freund haben. Aber das ließ sich so leicht sagen.
"Sie ist in meiner Klasse.", antwortete Maxim auf irgendeine Frage,die ich nicht mitbekommen hatte, weil ich so sehr in Gedanken war.Sie? Wer war es wohl? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es Kimberly war. Er war bereits mit ihr zusammen, da hätte er schon längst gewusst, dass er in sie verliebt war. Wer war es denn dann?
"Lade sie doch mal auf eine Verabredung ein. Vielleicht wird dir dann ja klar, was du für sie empfindest.", riet meine Mutter ihm. Genau das hat mein Dad mir ja auch geraten. Aber wenn Maxim das Mädchen,das er scheinbar sehr mochte, auf ein Date einlud, brauchte ich ihn erst gar nicht fragen. Ich würde mich nur blamieren und ich würde sofort als 'Schwuchtel' dastehen. Er würde mich hundertpro zur Sau machen, er war immerhin ein Homophob.
"Komm, es gibt Essen.", meinte meine Mutter zu ihm. Auch wenn ich eben riesigen Hunger hatte, war mir der Appetit jetzt völlig vergangen.Mir war jetzt sogar eher übel. Ich lief leise wieder in mein Zimmer zurück und schmiss mich auf mein Bett. Ich wollte keinem mehr begegnen, nur dumm, dass gleich jemand in mein Zimmer kommen würde,um mich zum Essen zu holen. Das war immer so.
Meine Tür ging auf und Maxim trat rein. Er war der Letzte, dem ich jetzt begegnen wollte. Aber wie das Schicksal es nun mal nicht anders wollte, musste er ja in mein Zimmer kommen. "Essen ist fertig.",informierte er mich. "Hab keinen Hunger.", nuschelte ich in mein Kissen. Er sollte verschwinden, am besten ganz weit weg. Doch statt zu gehen, setzte er sich aufs Sofa. "Ich auch nicht."Na toll.
"Nico? Maxim? Könnt ihr bitte mal kommen?", rief mein Vater hoch.Stöhnend stand ich auf und lief nach unten. Maxim folgte mir. Meine Eltern und Jannik saßen am Esstisch. "Wir wollten euch was sagen.", grinste mein Vater. Was hatte das zu bedeuten? Das gefiel mir nicht. Ganz und gar nicht. Zögerlich ließ ich mich aufmeinen Stuhl fallen.
"Wir haben beschlossen, zusammen zu Oma und Opa zu fahren über das verlängerte Wochenende.", verkündete meine Mutter. Was? Och nö. Da hatten wir Donnerstag und Freitag schon frei, weil die Lehrer auf einem lehrerinternen Ausflug oder so waren und dann sollte ich den bei meinen Großeltern verbringen? Ich hatten so ja nichts gegen sie, nur waren die so unglaublich gläubig und das nervte mich total.
"Und was ist dann mit mir?", fragte Maxim etwas zögerlich. "Du kommst natürlich mit! Wir lassen dich nicht hier alleine. Meine Eltern werden da schon nichts gegen haben. Wir schlafen sowieso bei meiner Schwester.", meinte mein Vater. "Bei Tante Marielle?", fragte Jannik. Mein Vater nickte.
Marielle war unsere Lieblingstante. Sie war total nett und liebevoll. Nur ihr Kinder waren nervig. Meine Cousine, Tessa, war so alt wie ich, aber abartig nervig. Und ihr Bruder, Theo, war fast noch schlimmer, aber da er in Janniks Alter war, hing er an ihm.
Damit war das Gespräch beendet und meine Eltern und Jannik aßen weiter. Maxim und ich rührten das Essen nicht an. Meine Mutter kochte zwar echt super, aber wegen des Gesprächs, das meine Mum und Maxim hatten und ich zufälligerweise belauscht hatte - *hust* -, hatte ich keinerlei Hunger mehr.
Nachdem sie fertig waren, verzog ich mich wieder in mein Zimmer und machte Hausaufgaben.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ein Kapitel! Yeah! Wurde auch mal wieder Zeit. Ich würde euch gerne sagen, dass ich in nächster Zeit regelmäßiger update, aber leider ist das Gegenteil der Fall. Durch den ganzen Schulstress habe ich kaum noch Zeit zum Schreiben und wenn dann irgendwie nur für ABBS. Aber da ABBS ja jetzt fertig ist und es noch ein bisschen bis ASS dauert, habe ich hier mal weiter gemacht. Ich versuche FueD zweimal pro Monat zu updaten und hoffe ich kann das einhalten. Tut mir leid, dass es nicht öfter geht.
Votes, Kommentare, Ideen, Vorschläge & Kritik sind immer gerne gesehen. :)
Love ya, Joe ♥
P.S.: Versucht euch mal einen Ship-Namen für Maxim und Nicolas auszudenken. Das würde mich freuen.
DU LIEST GERADE
Feinde unter einem Dach [BoyxBoy]
General FictionNicolas und Maxim kommen gar nicht miteinander aus. Sie können sich seit dem Kindergarten schon nicht leiden. Warum? Das wissen sie selber nicht genau. Nicolas ist eher der ruhige Typ, der am liebsten Zuhause rumhockt. Maxim ist das komplette Gegent...