Kapitel VI

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Maxims Sicht

"Wo warst du gestern, Maxim? Wir haben dich vermisst.", brüllte mein bester Freund Mason über die laute Musik hinweg. "Ich hatte was zu tun.", antwortete ich. Als ob ich ihm erzählen würde, dass ich jetzt bei Nicolas und seiner Familie schlief.

Auch wenn Mason mein bester Freund war, vertraute ich ihm bei Weitem nicht alles an. Er würde es überall rum erzählen und ich würde zum Gespött der ganzen Schule werden. No way! Das wollte ich nun echt nicht. Das würde total meinen Ruf zerstören. Um nichts in der Welt würde ich den riskieren.

"Sag nicht, du hast eine abgeschleppt." "Die hat eher mich abgeschleppt. Gott, die war heiß! Super Körper und sie hat gut gerochen. Einfach wow.", log ich. Naja, es war eher eine Halbwahrheit.

Ich wurde von Dr. Schulte mitgenommen und hab jemanden getroffen, der einen guten Körper hatte und gut roch. Nur war das eben Nicolas und nicht irgendein Weib.

"Das hat sich gerade so angehört, als ob du dich in sie verliebst.",meinte er lachend. What?! "Gott, nein! Ich verliebe mich nicht!Wo denkst du hin?" Also ob ich mich in Nicolas verlieben würde.Er war ein Typ. Offensichtlicher ging es doch gar nicht.

"Gott,was macht der denn hier?", stöhnte Mason. Ich folgte seinem Blick zur Tür und sah Nicolas mit einer heißen Asiatin im Schlepptau. Respekt, ich hätte nicht gedacht, dass er sich so eine angeln könnte. Dennoch spürte ich ein komisches Gefühl in meiner Brust. Ich sollte lieber weniger Alkohol trinken, das schadet meiner Gesundheit echt.

"Keine Ahnung. Soll er doch. Ist ja nicht so, als bräuchte man eine Einladung für die Party.", bemerkte ich gleichgültig. Und wenn man eine Einladung bräuchte, hatte er sie von mir bekommen. Aber das würde natürlich niemand erfahren.

"Jetzt auf einmal ist er dir also egal? Warst du nicht immer derjenige, der ihm Streiche spielen wollte? Du hast doch diese ganze Scheiße die letzten Jahre mit ihm abgezogen. Und jetzt ist es dir egal, dass er auf einer Party von uns ist? Was ist bei dir los?!" "Ich hab momentan Wichtigeres im Kopf, als Nicolas.", sagte ich und verschwand in die Küche.

Ich würde mich jetzt bestimmt nicht mit Mason wegen Nicolas streiten.Ich wollte für einen Abend mal all das Schlechte in meinem Leben vergessen. Nur für einen Abend mal nicht an meine Eltern und die Tatsache, dass ich bei meinen Psychologen - und somit auch bei Nicolas - schlief, denken.

Nachdem ich ein paar Shots gekippt hatte, ging es mir schon ein wenig besser.Das Brennen in meiner Kehle ließ mich etwas vergessen.

"Maxi!", rief eine hohe Stimme nach mir. Ich hasste es, wenn sie mich so nannte. Ich drehte mich in die Richtung, aus der ihre Stimme kam.

Kimberly kam mit ihrem Anhängsel angedackelt. Sie trug einen Minirock, der nicht mal wirklich ihren Arsch verdeckte, ein bauchfreies Top und unglaublich hohe High Heels. Ich fragte mich immer wieder, wie sie darauf nur laufen konnte.

"Ich hab die vermisst, Baby.", flüsterte sie und drückte ihre Lippen auf meine. Ihre Hände wanderten zu meinem Hosenbund und rüttelte daran. Ich löste sie von mir und sie sah mich verwirrt an."Sorry, Babe, aber ich hab gerade keine Lust."

Ich hatte ehrlich gesagt Besseres zu tun, als sie im nächstgelegenen Zimmer zu vögeln. Auch wenn mir bedeutungsloser Sex jetzt vielleicht ganz gut tun würde. Sie sah mich enttäuscht an und zog mich stattdessen ins Wohnzimmer. "Dann eben nächstes Mal."

Auf dem Wohnzimmerboden saßen mehrere Leute in einem Kreis. Die spielten doch nicht echt irgendein Partyspiel, oder? Wie kindisch. Kimberly setzte sich dazu und zwang mich neben sie.

"Okay,wir spielen jetzt Wahrheit oder Pflicht.", verkündete Falk. Ich sah mir die Leute im Kreis an. Die meisten waren aus dem Jahrgang meiner Schule, andere von den Nachbarschulen, aber zwei fielen mir besonders auf. Nicolas und seine Freundin.

Seine Freundin lächelte vor sich hin, während man Nicolas deutlich ansehen konnte, dass er sich unwohl fühlte. Konnte ich ihm nicht verübeln.

"Okay,ich fange an.", begann Falk und drehte die Flasche, "Kimberly. Wahrheit oder Pflicht?" Ich drehte mich zu ihr. "Wahrheit.""Du Feigling. Ehm, hattest du schon mal versaute Outfits an?Wenn ja welche?" Oh Gott, nein! Wir spielten echt die versaute Version. Das konnte ja noch was werden.

"Ohh ja. Ich hatte mal so ein Lederkorsett an. Das war geil.",antwortete sie. Daran konnte ich mich noch erinnern. Das Ding war echt der hammer.

Kim drehte die Flasche. "Mason, Wahrheit oder Pflicht?", fragte sie ihn. "Pflicht." "Fluche für 30 Sekunden.""Was ist das denn für eine Pflicht?! Egal." Er fluchte 30 Sekunden lang und ich musste sagen, der Kerl war verdammt einfallsreich.

"Ciara. Wahrheit oder Pflicht?" Das ging die ganze Zeit so weiter und ich musste sagen, da waren viele erstaunliche Sachen bei, die man nie erwartet hätte.

Irgendwann landete die Flasche bei mir. "Wahrheit oder Pflicht, Maxim?",fragte mich Fred. "Ich wollte zwar keine Pussy sein, aber die Pflichten sind mir zu strange. Also Wahrheit." Die Pflichten waren teilweise echt krass.

"Hast du jemals einen Porno mit jemand anderem gesehen? Wenn ja, mit wem?"Boah, was waren das für Fragen?! "Ja, habe ich. Und zwar mit Kim. Sie wollte mir nicht glauben, zu was Frauen alles imstande sind." Durch die Antwort erntete ich mir einen Schlag von ihr ein. "Was?! Das ist nun mal die Wahrheit."

Die Flache blieb bei Nicolas' Freundin stehen. "Wie heißt du eigentlich?" "Jasmin.", antwortete sie. "Okay,Jasmin Wahrheit oder Pflicht?" "Wahrheit."

"Würdest du einen Dreier mit jemandem von uns machen? Wenn ja, mit wem?"Sie überlebte. "Ich denke schon.", zögerte sie. "Und mit wem?", hakte ich nach. "Mit Nick und-", sie überlegte wieder, "Dir." Mit Nick und mir also?

Sie wurde leicht rot und drehte die Flasche. "Wahrheit oder Pflicht,Chantal?" "Wahrheit." "Ehm würdest du je etwas mit einem Mädchen anfangen?" "Ich denke schon. Die wissen wenigstens was wir Frauen wollen.", meinte sie und drehte die Flasche.

Sie traf Nicolas. "Pflicht.", antwortete er. Das hätte ich ihm nicht zugetraut. Der Junge hatte Eier in der Hose. "Okay, du musst mit der Person, die von der Flasche ausgesucht wird, in der Vorratskammer rummachen. Ihr dürft erst wieder rauskommen, wenn ihr das hinter euch gebracht habt.", grinste sie und drehte sie Flasche noch einmal.

Sie rotierte und rotierte und wurde immer langsamer. Bei Kimberly blieb sie schon fast stehen, drehte sich allerdings noch ein wenig und blieb bei der Person neben ihr stehen. Mir. Mein Herz fing plötzlich an, zu rasen. Oh mein Gott!

"Nicolas muss Maxim küssen.", murmelte Chantal. Sie konnte es auch kaum glauben. Ich, der Typ, der Schwule nicht leiden konnte, sollte mit einem Jungen rummachen? Da stimmte irgendwas nicht. War das Karma oder so?

"Dann mal los." "Kann ich auch aufgeben?", fragte Nicolas. Ja, bitte, gib auf! "Sorry, Nick. Wir haben vorher festgelegt,dass das nicht geht. Und jetzt ab in die Vorratskammer!" Nicolas stand zögerlich auf und wandte sich zu Jasmin. "Das ist deine Schuld." Ihre Schuld?

"Los Maxim!", drängte Chantal. Gott, wie ich sie hasste. Ich erhob mich und lief in den kleinen, engen Raum. Ging es den noch kleiner?!Nicolas folgte mir. Chantal machte die Tür hinter uns zu. Schlampe!

"Ich würde sagen, wir bringen das jetzt einfach hinter uns. Dann kann ich endlich nach Hause und du kannst machen, was immer du willst.",schlug er vor. Gott, wie sollte ich das anstellen?

Ich hatte zwar schon oft rumgemacht, aber noch nie mit einem Typen. Das war ein neues Level für mich, welches ich nie erreichen wollte."Okay." Augen zu und durch, Maxim. Stell dir einfach vor,es ist Megan Fox., redete ich mir Mut zu.

Ich legte meine Hand in Nicolas' Nacken, zog ihn an mich ran und legte meinen Mund schnell auf seinen, bevor ich es mir doch noch anders überlegen konnte.

Seine Lippen waren weich und wie für einen Kuss gemacht. Sie bewegten sich im Einklang mit meinen. Dann wurde ich mir bewusst, was ich hier gerade machte.

Ich küsste einen Jungen, mit dem ich mir nachher noch ein Zimmer teilen musste!

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Ohhh, wasch da los? Naa, wie fandet ihr es? War bisher das längste Kapitel.

Feinde unter einem Dach  [BoyxBoy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt