Als ich nun auf meinem Bett saß und den Brief anstarrte.
Es nagte an mir, soll ich es jetzt lesen oder soll ich es besser lassen und ihn anzünden? Wenn ich jetzt wieder mein damaliges Ich gewesen wäre und die gleiche Erfahrungen hätte würde ich ihn anzünden.
Ich sah ihn ewig an.
Ich konnte ihn nicht öffnen, ich wollte es aber so sehr.
Als ich mich dazu entschloss ihn zu öffnen und zu lesen war es ein harter Kampf mit mir selbst, denn sie hatte mein Herz herausgerissen, es fallen lassen und hat es letztendlich mit ihren eigenen Füßen getreten, denn ich hatte ein Herz aus Glas.
Als ich die aufgeschlitzte Seite ein wenig öffnete um mir den Inhalt anzusehen. Sah ich ein kleines rechteckiges Schächtelchen. Doch es war flach, jedoch nicht so flach wie ein Kuvert ist.
Jetzt erst bemerkte ich die Nummerierung. Das kleine rechteckige Kuvert zierte eine zittrige Schrift. Ich konnte sie gerade so entziffern. Die zittrigen aneinanderreihenden Worte ergaben jedoch einen Sinn. Es stand in rot geschrieben:,,Letzter Brief"
Da ich wusste, dass es nun eine Nummerierung gab, begann ich alles heraus zuschütten. Es war einfach so viel in diesen kleinen Ding drinnen kein Wunder, dass es so fett war. Ich legte sie auf und suchte nach dem ersten Brief.
Der Brief war aufzufinden, darum entfaltete ich ihn, nun begann ich zu lesen
Hey Marcel!
Ähm ja, wenn du das liest haben sie mich aufgefunden und Timo hat dir den Brief vorbeigebracht du fragst dich bestimmt, warum ich das mache aber das hier ist mein Abschiedsbrief.
Warum Abschiedsbrief? Als du es mit meinen Vater herausgefunden hast, da lagst du im Krankenhaus. Du wirst aber jetzt mehr über mich herausfinden. Ich habe mir sehr lange überlegt wie ich mich umbringen könnte. Jedoch es fiel mir nichts ein. Ich konnte nicht eine Überdosis an Schlaftabletten nehmen, da sie es womöglich schaffen mich wieder zu reanimieren. Jedoch ich will es nicht. Ich will niemanden mehr sehen dich nicht, Timo nicht, meine Adoptiveltern nicht und von allen Marvin nicht. Ich denke mir nur fickt euch alle. Du hast eine Freundin. Ich hatte einen Freund. Ich wollte immer nur dich, wie jetzt noch immer. Am liebsten hätte ich dich mitgerissen, damit du für immer bei mir sein musst. Es würde nicht in der Zeitung stehen 'Verrückte brachte sich um' ich wollte, dass darin steht'Liebespaar bringt sich gemeinsam um'
Ich wünschte du warst tot gleich wie ich. Ich kämpfte immer mit mir selbst. Warum? Ich wusste nicht, ob ich dich liebe oder dich hasse. Doch hassen wollte ich dich nicht, jedoch lieben konnte ich dich nicht. Ich wollte es aber. Ich frage mich wirklich warum wir nicht zusammengekommen sind.
War ich oder du die schuld? Ich weiß ich habe mich komisch benommen, jedoch ich hatte meine Gründe, okay?! Also Stempel mich nicht als psychisch krank ab, aber mir ist es schon egal. Eigentlich nicht, denn ich liebte dich, ja liebte. Es war nicht meine Entscheidung, mich hatte Jason beeinflusst. Er hat es auf dich abgesehen und ich war so verwirrt, dass ich ihn glaubte. Marcel ich verfluche diese Livi. Denk immer an meine Worte. Vergiss mich nicht. Es ist alles schon geplant. Jedoch ich weiß nicht wie ich meinen Tod durchführen sollte. Es klingt doch total hirnrissig, doch es ist mein Ernst. Jetzt fällt mir das Lied von 'Jennifer Rostock-Ich kann nicht mehr' Kannst du dich noch daran erinnern, ich habe dir eines meiner Armbänder geschenkt, ich wette du trägst es nicht mehr und das ist nicht fair! Was hat es dir getan? Oder erinnert es dich zu sehr an mich? Dieses Lied erinnert mich an uns! Obwohl es nie ein UNS gab, jedoch denk einmal über den Leitetet nach ich hab ihn dir beigelegt. Okay, das mit dem Morphium stimmt nicht, doch der Rest stimmt alles! Ich kann wirklich nicht mehr. Mir wird das auch zu viel zum schreiben, ich glaube ab jetzt übernimmt der Leitetet:
DU LIEST GERADE
DIE TRAURIGKEIT WAR EINMAL MEIN EINZIGER FREUND | *Rohfassung*
JugendliteraturMarcel dachte sich nichts dabei als er Anni kennenlernte, er freute sich nur darüber eine ,,Seelenverwandte" gefunden zu haben. Vielleicht, wenn er sie nie kennengelernt hätte wäre sein Leben anders verlaufen und nicht mit zig Krankenhausbesuchen, s...