✾Kapitel 43 ✾

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Ich wachte auf, es war Montag. Montag war einer meiner Hasstage, seit Anni nicht mehr in der Schule war, denn sie hat mir die Schulzeit halbwegs ertragbar gemacht. Ich stand mit null Lust auf und zog mir einen viel zu großen, schwarzen Pulli und eine Skinny Jeans in schwarz an. Als ich mich fertig angezogen hatte, bewegte ich mich so langsam wie eine Schnecke in mein Badezimmer. Ich stylte meine blauen Haare so gut es ging, da ich null Lust hatte duschen und Haare waschen zugehen, eigentlich wollte ich mich wieder hinlegen, aber das ging nicht. Also versuchte ich sie zustellen, es gab sonst noch immer meine schwarz, blaue Mütze. Jaja, das sieht, dann mega beschissen aus, aber mir doch egal. Als ich nun bereit war zu gehen, schrie meine Mutter:,,Marcel, komm doch mal her!" Ich wusste nicht was sie von mir wollte, darum ging ich zu ihr und fragte:,,Ma, was wolltest du?" ,,Hast du etwas von Livi gehört?",fragte sie neugierig. Ich senkte meinen Kopf und sprach den Tränen nahe:,,Nein, können wir nach der Schule wieder sprechen?",,Ja, ich bin die ganze Woche zu Hause, da ich meine Überstunden abarbeiten muss, also haben sie mir frei gegeben'', verkündet sie mit vorsorglichen Unterton. Ich umarmte sie, da sie sich endlich wieder um mich kümmerte, sie gab mir einen Kuss auf die Wange und fügte hinzu:,,Marcel, pass gut auf und viel Spaß in der Schule!" Somit verließ ich unsere vier Wände und bewegte mich zur Bushaltestelle. Ich hoffte auf niemanden zu treffen, denn ich hatte wirklich auf null Bock, sogar nicht auf eine Konversation. Als ich der Station näher kam sah ich mich um. Keiner war da, ich war total froh, denn das wäre auch noch schlimm, wenn ich beispielsweise auf Jason triff. Ich wüsste nicht was ich täte, vielleicht ihn zusammenschlagen, ihn ignorieren, das ging aber sehr schwer oder ich tat ihn bloßstellen.

Ich hoffte, das keiner mehr kam, doch leider kam so ein kleiner Typ, der mich anstarrte. Durchgehend. Ich sah ihn zwar bös an, aber er lachte nur. Als mir es zu nervig wurde fragte ich angepisst:,,Was ist? Hast du noch nie jemanden mit bunten Haaren gesehen?!" Seine Augen weiteten sich, er stotterte:,,Äh..doch...nur..du..hast..coole...Haare:" ,,Äh, danke? Wie alt bist du?", fragte ich neugierig, da er irgendetwas mysteriöses an sich hatte. ,,Ich bin Marvin und bin 17, wie alt bist du?", fragte er neugierig und kam immer näher. ,,Ich bin Marcel und werde bald 17. Ich hab dich hier noch nie gesehen, bist du erst neu hier hergezogen?", kam meine Gegenfrage. Er fragte schüchtern:,,Ist das so offensichtlich?" ,,Nein, eigentlich nicht so, nur ich habe dich noch nie hier gesehen. Hey Marvin tut mir leid, dass ich dich zuvor so angeschnauzt habe, ich dachte du bist so'n nerviges Kleinkind, da du dich sehr kindlich anziehst hätte ich dich nie auf 17 geschätzt", meinte ich freundlich. ,,Das ist mein Style. denn ich liebe Animes und wie die Menschen darin rum laufen, ja das ist kindisch, aber ich bekomme bald meine Pickachu-Jacke, magst du Animes oder Mangas?",seine Schüchternheit war wie vom Winde verweht. Ich setzte einen fragenden Blick auf und fragte:,,Ich kann dir das leider nicht beantworten, da ich weder weiß was Animes noch Mangas sind". Er setzte einen erschrockenen Blick auf und stotterte:,,Du.. weißt nicht was Animes und Mangas sind? Animes sind animierte Serien, die aus dem japanischen Raum stammen zum Beispiel Pokemon ist ein Anime, Mangas sind gezeichnete Comichefte sozusagen und sind genau gleich wie Animes nur mit Bildern und Sprechblasen. Ich glaub, wenn wir etwas zusammen machen zeig ich dir Pokemon. Das ist cool". ,,Schau Marvin, da kommt der Bus und ja wir können das mal machen",sagte ich ihn lächelnd. Er bekam ein großes Lächeln ins Gesicht. Wir quatschten noch einige Zeit über ganz viele Dinge, doch als langsam die Station kam fragte ich Marvin:,,Wo steigst du aus?" Er lachte:,,Bei der nächsten, du wahrscheinlich auch".

Ich habe jetzt einen Freund gefunden, der gleich alt ist wie ich, in meiner Nähe wohnte und auch noch in die gleiche Schule wie ich geht. Wir gingen zusammen in die Schule und redeten bis die Klingel ertönte. Ich stolzierte ohne Gedanken in meine Klasse, naja ich sah alle Menschen, die mich verspotteten und auslachten. Falls diese Menschen nicht da gewesen wären hätt ich vielleicht einen relativ guten Tag gehabt. Doch leider war das nicht der Fall, ich saß da und keiner mit dem ich sprechen konnte. Doch irgendwie bog ich diese 6 Stunden herum. Zerstört, müde und deprimiernd ging ich zur Haltestelle. Dort stand auch schon, der weißharige, kleine Marvin. Ich ging zu ihn, wir lachten wieder, dank ihn musste ich nicht mehr an Anni und Livi denken. Als wir ausstiegen fragte ich:,,Wo musst du jetzt gehen?" ,, Ich muss jetzt links, du?" ,, Ich muss rechts, dann bis morgen und schönen Tag Marvin!", wir verabschiedeten uns und jeder ging seinen eigenen Weg. Als ich zu Hause angekommen war sah ich auf mein Telefon, keine Nachricht war angekommen weder von Livi noch von Anni.

Ich ging Richtung Wohnzimmer und, dann als ich sie sah, stürmte ich raus. Ich musste weg von hier. Ich rannte richtung Park und stieß mit einem Mädel zusammen, sie beschwerte sich, da ihr blauer Luftballon wegflog. Sie schrie:,,Hey, was fällt dir ein?!" Ich sah dem Luftballon nach und spürte ein pieksen, ich sah nach unten das Mädchen hatte hellblaue Haare. ,,Äh, tut mir leid, das wollte ich nicht, wenn du sagst wo du ihn gekauft hast, kauf ich dir'nen neuen. Achja, coole Haare, ich hab auch blaue Haare", sprach ich mit möglichst coolen Ton. ,,Das hab ich schon bemerkt, ich bin ja nicht blind, aber egal, komm ich zeig dir wo ich ihn gekauft hatte", antwortete sie mir. Sie stolzierte vor, nach einigen Minuten stoppte sie und deutete nach vorn. Ich ging nach vorn, da stand ein Mann mit über 100 Ballons, ich fragte freundlich:,,Welchen willst du?" ,,Ähm ich weiß nicht welcher gefällt dir gut?", gab sie mir als Antwort.

Der Mann hatte blaue, grüne, pinke, gelbe, orange, violette, bunte, sternförmige und ganz viele. Doch einer stach mir ins Auge ein großer, runder Ballon wo ein Mädchen mit blauen Haare abgebildet war. Ich deutete auf ihn und sprach:,,Den nehmen wir!" Der Mann fischte ihn raus und sprach:,,Vier Euro bitte!" ,,Sie bekommen fünf, der Rest ist für Sie'', und ich gab ihn einen fünfer Schein. Ich gab dem unbekannten Mädchen den Ballon, sie lächelte und meinte:,,Danke sehr, bis zum nächsten Mal!" Und schon war sie weg. Ich war in Trance und konnte sie nicht fragen wie sie hieß, darum sah ich ihr nach wie sie ihren Weg ging. Vielleicht, wenn ich sie gefragt hätte wie sie heißt, hätte sich mein Leben verändert. Doch ich war so dumm und ließ sie gehen. Werd ich sie jemals wiedersehen?

DIE TRAURIGKEIT WAR EINMAL MEIN EINZIGER FREUND | *Rohfassung*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt