Ich flüsterte ihr ins Ohr :,,Anni ich liebe dich"
Langsam öffneten sich ihre Augen. Schläfrig sah sie mich an. Wie ich es vermisste. Ihre Augen. Langsam ronn mir eine Träne über die Wange. Aber vor Freude und nicht vor Traurigkeit. In diesen Moment verspürte ich nach zwei ewig langen Monaten Fröhlichkeit. Es war fast so als würde ein Feuerwerk in mir stattfinden. Als Anni mich verwundert ansah. Sagte sie ein bisschen benommen:,,Wer bist ...du?" Ich wollte jetzt losheulen ,da sie mich nicht wieder erkannte. Ihr Griff löste sich leicht und ein entsetztes Gesicht starrte mich an. Ich sagte:,, Nicht so wichtig. Tschau" Mit schlechten Gewissen ließ ich ihre Hand los und stand schließlich auf, ich auf nahm die Schultasche und verschwand. Ich war so schnell aus dem Zimmer und den Krankenhaus draußen. Ich vermied jeglichen Augenkontakt.
Als ich draußen war ging ich zur Haltestelle. Ich versuchte nicht zusammenzubrechen. Zum Glück sah ich ,dass keine Menschenseele bei der Haltestelle stand. Also ging ich schnell dorthin. Ich ließ mich auf die alte,morsche Holzbank nieder. Ich stützte meinen Kopf in die Hände. Meine Haare hingen mir vor den Augen und ich begann zu heulen. Doch das war schwer,denn ich durfte keine Laute machen.
Als ich mich ausgeheult hatte blickte ich auf den Eingangsbereich. Ich beobachtete wie Leute ein und aus gingen. Doch eine Person stach mir ins Auge. Der Junge hatte einen riesigen Blumenstrauß in der Hand und bewegte sich auf den Eingang zu. Was sucht diese Person vor der Klinik,mit einen Blumenstrauß obwohl er nicht mehr hier wohnt. Er blieb kurz stehen. Keine Ahnung was er tat. Ich kann ihn nicht aus den Augen lasen ,denn er ist ein wirklicher Mädchenaufreißer. Ich wusste nicht von woher ich diese Kraft bekam,ich stand auf und versuchte ihn so unauffällig zu folgen wie es nur ging. Er blieb nicht beim Informationsschalter stehen sondern ging Richtung Annis Zimmer.
Es könnte mir ja egal sein aber sie bedeutet mir ja viel. Also beschloss ich weiter zu gehen. Er klopfte an Zimmernummer 111 und verschwand. Zimmer 111 war von Anni das Zimmer.
Was sucht er da drinnen? Ich verlor den Mut und machte mich auf den Rückweg. Als ich sah wie der Bus losfuhr. Sah ich nach wann der nächste kam, der nächste kam erst in einer Stunde. Ich beschloss mich dazu ,dass ich zu Fuß in die Stadt ging. Außerdem dachte ich andauernd an Anni und ihn. Anni wieso tatest du das? Hat sie mich die ganze Zeit nicht gemocht?
Ich war so schwach. Als ich endlich in meinen Zimmer war brach ich zusammen. Ich lag nun auf den Boden ,da ich zu schwach war um aufzustehen. Ich verfiel in einen Weinkrampf. Wieso hasst mich das Universum? Anni war die Erste mit der ich mir eine Familie vorstellen konnte. Hat sie mich vergessen oder mich verdrängt aus ihrem Gedächtnis. War die Zeit zusammen so schlimm oder was? Ich lag wirklich auf den Boden bis mir auffiel ,dass es keinen Sinn macht und sie mich wieder mag.
Also stand ich auf und wischte mein meine Tränen weg. Ist das jetzt Liebeskummer oder Enttäuschung?
Wieder einmal wurde ich aus meinem Gedanken gerissen. Dieses Geräusch reißt wirklich fast jeden aus den Gedanken
Diese verdammte Klingel. Langsam ging ich aus meinem Zimmer und die Stiegen runter.
James hatte seinen freien Tag weshalb ich alleine hier war. Wer könnte das sein ? Mit dieser Frage im Hinterkopf öffnete ich die Tür.
Ein riesiges grinsendes Gesicht sah mich an. Es war Timo. Sein lächeln steckte mich ein bisschen an. Er klopfte mir auf die Schulter und sprach:,,Weißt du was?.... Anni ist wieder erwacht!" Ersah mich erwartungsvoll an,denn ich nickte nur. Herablassend meinte ich:,,Cool." Timo war fast wie erstarrt als ich das sagte. Er fragte ,ob er rein kommen könnte. Ich nickte und ging ins Wohnzimmer. Er machte die Tür zu und folgte mir. Ich saß nun auf dem Sofa und er fragte,warum ich mich nicht freue. Ich zückte mit den Schultern. Er fragte erneut. Ich zückte wiederum mit den Schultern. Er hackte so lang nach bis ich innerlich gebrochen war und die ersten Tränen ronnen über mein Gesicht.
Ihr denkt euch bestimmt wieso heult dieser Typ andauernd? Ich bin zu Menschen meist kalt und zeige kein Mitgefühl, aber,wenn mich jemand im falschen Thema erwischt kann ich dermaßen losheulen. Es klingt komisch aber es ist so. Er hatte mich zu oft das falsche Thema gefragt.
Ich glaube Timo hatte nun ein falsches gewissen. Er legte seine Hand auf meinem Rücken. Nun fragte er fürsorglich:,, Marcel,ist was los?" Ach,wie dumm kann der bloß sein? Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und begann:,,Ehm...Ich war schon bei Anni. Als ich gehen wollte Griff sie nach meiner Hand. Langsam öffneten sich ihre Augen und sie sah mich komisch an. Schließlich fragte sie mich wer ich sei? Sie bekam Angst und ihr Griff löste sich. Hast du es jetzt verstanden?!" Erstaunt sah er mich an. Seine Augen wurden glasig und er schlug mit den Händen auf den Kopf. Seine dunkelbraunen Haare standen deswegen leicht auf. Nun schrie er auf:,,Anni...warum? Warum? Warum kennst du Marcel nicht mehr?!'' Ich berührte seine Schulter und versuchte ihn zu beruhigen:,,Timo! Bleib stark. Du kannst schließlich nichts daran ändern! Also lass das meine Sorge sein. Du solltest dich besser um Anni kümmern,denn ER ist wieder in der Stadt. ER ist in ihr Zimmer gegangen. Mit einen Blumenstrauß.'' Ich betonte die Er im Satz nun sah in seinem Blick ,dass er mir nicht glaubte. Ich merkte ,dass er Ansetzte zu Reden. Mit zittriger Stimme sprach er:,,ER? Sag nicht?!'' ,,Doch Timo. Er ist wieder hier und versucht deiner Schwester das Herz zu brechen und nur mit ihr zu spielen ,denn warum geht er in ihr Einzelzimmer,mit einem Blumenstrauß?!'' ,versuchte ich ihn klar zu machen. Schlagartig wurde er schneeweiß. Immer wieder hörte ich ein leises Nein,das kann nicht sein..
Nein im Ernst was täte ein Herzensbrecher,Mädchenaufreißer und was weiß ich noch alles,vor einem Zimmer in dem ein Mädchen liegt das erst aus dem Koma erwachen ist? Eigentlich rätselhaft.
Timo war noch immer weiß im Gesicht. Sein Blick war geradeaus gerichtet. Wo das Bild von meiner Mutter,meinem Vater und mir hing. Damals war meine Welt noch perfekt. Gleich wie bei Timo. Nun stand er auf und bewegte sich auf das große Bild zu. Er blieb einen Meter davor stehen und sprach:,,Damals... hatte ich schon immer das Gefühl gehabt es fehlt irgendetwas und seitdem ich Anni gefunden habe fühle ich mich vollständig. Erneut will ich das Gefühl nicht zu spüren bekommen.'' Oh,Timo das hatte ich nicht gewusst. Du schienst in der Kindheit immer fröhlich. Bis wir uns nicht mehr trafen.
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DIE TRAURIGKEIT WAR EINMAL MEIN EINZIGER FREUND | *Rohfassung*
Novela JuvenilMarcel dachte sich nichts dabei als er Anni kennenlernte, er freute sich nur darüber eine ,,Seelenverwandte" gefunden zu haben. Vielleicht, wenn er sie nie kennengelernt hätte wäre sein Leben anders verlaufen und nicht mit zig Krankenhausbesuchen, s...