Ich ging langsam aus der Tür heraus, es war noch immer kalt, kein Wunder es war auch knapp vor Weihnachten. Als ich atmete sah ich wie mein Atem in der Luft herausstach, da mir es gut gefiel atmete ich nochmals tief ein und aus. Ich sah wieder auf mein Telefon, ich hatte eine Nachricht von Livi in der stand: Treffen wir uns bei der Haltestelle? Und gehen, dann gemeinsam ins Einkaufszentrum. Ich warte auf dich.
Als ich das gelesen hatte sah ich in den Himmel hoch, es begann zuschneien. Ich mochte Schnee gern, er war schön und kalt zugleich.
Die weißen Eindringlinge waren nicht zu klein, man könnte fast sagen, dass sie zugoss waren, aber es war so wunderschön. Das wollte ich schon immer meine Freundin, wenn es schneit zu küssen. Endlich könnte ich meinen Wunsch erfüllen.
Also stolzierte ich den leicht verschneiten Asphalt entlang. Bis ich die verschneite Haltestelle sah. Ich legte an Tempo zu, sie stand da und beobachtete die Schneeflocken. Sie war so wunderschön wie sie da stand und die Schneeflocken halfen dabei, dass sie himmlisch aussah. Ich tapste mich langsam an sie heran und als ich fast hinter ihr stand, verdeckte ich ihre Augen. Sie fuchtelte nervös man könnte fast sagen hysterisch mit ihren Ärmchen herum, bis ich meine Hände von ihren Augen löste. Sie drehte sich schlagartig um und ihr lächeln wurde breiter. Bevor sie etwas sagen konnte hielt ich sie an ihrer Taille und zog sie zu mir her. Es war wunderschön, als sich unsere Lippen trafen und die Schneeflocken auf uns herabflogen.
Ich hätte mir so eine Gabe gewünscht, dass dieser Moment für immer andauert. Nach ungefähr einer Minute lösten wir uns. Mit glücklicher Stimme sprach sie:,,Ich wollte das schon immer'mal ausprobieren". Sie sah mich mit ihren großen Augen an und klimperte mit ihren Wimpern. Ich fragte sie neugierig und gelassen:,,Was musst du einkaufen gehen?" Sie kicherte. Ihr Kichern war verdammt süß. Ihr Blick wanderte kurz nach unten um wahrscheinlich die Röte zu verstecken, aber warum bloß? Wir waren doch zusammen, dann muss es ihr nicht peinlich sein, von mir aus kann die ganze Welt wissen. Ich bin stolz darauf, also mir ist es wirklich egal! Als sie wieder in meine Augen sah begann sie zu stammeln:,,Ich brauche für den 26 Dezember ein Kleid! Und ich brauche noch ein Geschenk für dich" Verlegen sprach ich:,,Das musst du nicht!" ,,Doch, das mach ich gern für dich!",sie blieb stur. So viel kannte ich sie auch, dass ich wusste, wenn sie etwas wollte blieb sie bei ihrer Meinung. Ich sah die Straße entlang, ob der Bus endlich kam, aber er war nirgends. Als ich verbissen die Straße hinab starrte, spürte ich als ob mich Eiszapfen an meinem Handrücken berührten. Erschrocken sah ich nach rechts. Livi fuhr mit ihren Fingern meinen Handrücken rauf und runter. Ich fragte vorsichtig:,,Livi ist dir kalt?" Leicht nickte sie, darum umschloss ich ihre Hand, unsere Finger verschlungen sich fast von selbst ineinander. Ich lächelte in mich herein. Wir sprachen nichts, aber ich fühlte mich wohl. Die Hand einer Person, die ich mochte in meiner Hand. Ich hätte so noch eine Stunde verharren können, doch wie immer spielten die Ölfis(Öffentlichenverkehrsmittel) nicht mit.Genau nach ungefähr einigen Sekunden, als ich meine Gedankengänge beendet hatte kam der Bus. Als sich mit einem Quietschen und Knarren die Türen auf die Seiten klappten. Kam mir die stickige, abgestandene Luft entgegen. Livi ging voraus und zog mich hinter ihr her. Es war nicht einfach einen freien Platz zu sichten, da alle Sitzplätze belegt waren. Also gingen wir dahin, wo man ungestört stehen konnte. Erst jetzt bemerkte, dass es ja logisch ist, da wir ins Stadtzentrum fuhren.
Ich sah mich um, die meisten Gesichter waren bloß traurig graue Fassaden, mit keinen Fünkchen Glücklichkeit, darum waren alle grau, da sie alle gleich aussahen. Livi und ich zogen ein paar kritische Blicke auf uns. Kein Wunder wir stachen aus den grauen kopflosen Kragen heraus. Warum Kopflos? Alle von diesen Menschen sehen gleich aus, darum Kopflos.
Ich blickte weiter durch die Massen, da stieß ich auf ein Mädchen. Sie war hübsch aber nicht mein Typ. Sie sah aus dem Fenster. In ihrem zarten Gesicht war eine markante, schwarze, kantige Brille, jedoch passte sie zu ihr. Jedoch war sie genau grau so wie die anderen, vielleicht nicht so kopflos, da sie ein wenig anders war.
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DIE TRAURIGKEIT WAR EINMAL MEIN EINZIGER FREUND | *Rohfassung*
Fiksi RemajaMarcel dachte sich nichts dabei als er Anni kennenlernte, er freute sich nur darüber eine ,,Seelenverwandte" gefunden zu haben. Vielleicht, wenn er sie nie kennengelernt hätte wäre sein Leben anders verlaufen und nicht mit zig Krankenhausbesuchen, s...