Kapitel 4: Sport! Juhu?

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In mich hinein lächelnd ging ich zur Schule.

Kaum hatte ich die Tür geöffnet, hörte ich die schwarzhaarige Freundin von Sabine fragen, welche Haarfarbe ich denn davor gehabt habe.

Ich grinste und streifte die Kaputze meines Pullis runter.
Meine leicht gewellten Haare fielen mir hüftlang über die Schulter. Unter meinem rotbraunen Deckhaar zeigten sich hellere, fast orangene Haare, die in vereinzelten Strähnen hervorlugten.
Auch einen goldenen Schimmer hatten sie. Die perfekte Kombination aller Haarfarben, für mein Befinden. Sie gefielen mir. Ich musste sie nicht färben, damit sie so aussahen. Noch dazu waren sie dick und lang. Nur wenige Personen schienen solche Haare zu haben.
Ohne hinsehen zu müssen wusste ich, dass Sabines Laune gerade in den Keller fiel. Ich konnte mir einen spöttischen Blick zu ihr aber nicht verkneifen. Dann lief ich mit langen Schritten zu meinem Spind. Ich holte meine Bücher für die nächste Stunde und machte mich auf den Weg zum Unterricht. Aus dem Augenwinkel erkannte ich Alex. Sofort breitete sich das Lächeln auf meinem Gesicht noch weiter aus. „Hey Alex!" Ich hob meine Hand und rannte zu ihr. Sie lächelte mir entgegen. „Wie gehts?" fragte ich. „Nicht so gut."
„Wieso?"
„Humpf, weißt du, in letzter Zeit sind zwei Freundinnen von mir verschwunden. Lisa und Anne.
Und jetzt ist auch noch Linda weg. Ich mach mir echt Sorgen."
Ich starrte sie an. „Ich kannte Lisa und Linda. An meinem ersten Tag hab ich sie noch gesehen."
„Wirklich?"
Ich nickte. „Aber was sollen wir jetzt machen?"
„Behalte du Sabine und Jessica im Auge, während ich nach Hinweisen sehe wo sie seien könnten."
„Äh, wer ist Jessica?" Ich kam nicht um die Frage herum. Ich hatte eine Vermutung, aber ich wollte sicher sein. Ich konnte mir tatsächlich gut vorstellen, dass sie darin verwickelt waren.
„Das Mädel das Sabine wie n' Dackel hinterher läuft."
Ein Lachen konnte ich mir nicht verkneifen. Der ernste Ausdruck auf dem Gesicht meiner Freundin verschwand und sie lachte mit. Dann gingen wir zu unsren Klassen.

***

Die Stunde war vorbei und nichts war passiert. »Ist ganz geschickt, wenn ich Leute beobachten muss, die es auf mich abgesehen haben.«
Ich sprang von meinem Stuhl auf und lief zum Spind. Gefolgt von Sabine und Jessica.
»Wir haben jetzt Sport, da muss ich hier meinen Turnbeutel holen und kann meine Bücher wegpacken.«
„Hallo Kelsey," hörte ich Sabines aufgebrachte Stimme hinter mir. Lächelnd drehte ich mich um, nachdem ich meinen Spind geschlossen hatte. „Oh, Hallo Sabine."
„Ich möchte dich warnen. Halte dich zurück oder du bekommst Probleme. Leg dich nicht mit mir an."
„Diese leeren Drohungen taugen bei mir nichts. Ich habe keine Angst vor dir und werden nicht auf dich hören. Ich mache was ich will und du hältst mich davon besser nicht ab."
Dann drehte ich mich weg und ging. »So leicht kann man das Blatt wenden.«
Sabine immer im Augenwinkel behaltend ging ich zu Alex. „Was rausgefunden?"
Die schüttelte den Kopf. „Ich gehe später noch zu meinem Mentor. Willst du mitkommen?"
„Okay. Klar, wieso nicht? Sag mal muss ich mich nur jetzt um Sabine und Jessica kümmern oder auch nach der Schule?"
„Auf keinen Fall! Äh. Nein, du musst nicht nach der Schule nach ihnen sehen."
Das machte mich neugierig. Was verheimlichte sie?
'Klingelingeling ' Sport!
Ich verabschiedete mich und rannte zur Sporthalle.
Schnell zog ich mich um und ging in einem Top und Jogginghose zum Sportunterricht. Ich wurde noch nicht eingeweiht was wir machten, also hatte ich von allem etwas dabei. »Später gehen wir noch schwimmen.«
Der Sportlehrer war recht gelassen. „Zuerst machen wir Bankball zum Aufwärmen und dann gehen wir in die Reithalle und ihr zeigt mir eure Reitkünste."
Wir wurden in Teams aufgeteilt, -ich war zum Glück nicht bei Sabine und Jessica- und dann begann auch schon das Spiel. Ich war recht aktiv im Spiel dabei, aber hatte zu kämpfen den Bällen auszuweichen, vor allem von Sabine und Jessica.
Letzten Endes stand nur noch ich auf den Spielfeld unserer Manschaft.
Ich warf einen Ball zu meinen Kameraden auf der Bank, aber er wurde nicht gefangen.
Aber ich musste nicht ausweichen, niemand warf. Ich merkte, wie Sabine leise von 10 runter zählte.
»Die wollen mich zeitgleich abwerfen.«
„Ich hoffe mal das Turnen hat sich gelohnt," sagte ich leise zu mir selbst, bemerkte nicht wie das der blonde Junge vom Vortag hörte und mich gespannt ansah.
Langsam wanderte ich zurück in den hinteren Teil der Halle. Schritt im Tackt immer weiter nach hinten.
Bei eins rannte ich los. Alle warfen, wie gedacht, zeitgleich.
Ein Ball kam direkt auf mein Gesicht zugeflogen und ich musste mich heftig ducken, und mich dann beeilen zu springen, damit mich der nächste Ball nicht traf. Ich machte letzten Endes im Sprung einen halben Spagat um nicht getroffen zu werden. Kein Ball hatte mich getroffen. Als ich wieder auftrat, landete ich allerdings auf einem dahin rollenden Ball. Ich rutschte weg und wich so unabsichtlich dem letzten Ball aus.
Lachend saß ich auf dem Boden und rappelte mich auf. Alle Bälle waren auf meiner Seite. Niemand konnte mich angreifen. Also war ich jetzt dran mit austeilen. Einen Ball nach dem anderen warf ich aufs gegnerische Spielfeld. Bis nur noch Jessica dort stand.
Ich begann meinen Spielern zuzuwerfen, damit sie mir helfen konnten. Ein paar fingen die Bälle und kamen jubelnd zu mir zurück. Lachend klatschten sie bei mir ab, bevor sie sich die Bälle schnappten.
Gemeinsam versuchten wir Jessica zu erwischen.
Als sie abgelenkt nicht zu mir sah warf ich einen Ball mit aller Kraft. „Jessica! Pass auf!"
Hörte ich jemanden hinter ihr rufen. Sie drehte sich zu mir und der Ball traf sie mit voller Wucht im Gesicht. „Scheiße!" schimpfte ich und rannte zu ihr. Ich sprang über die Grenze in der Mitte und blieb erst vor ihr stehen. Sie saß auf dem Boden, also kniete ich mich hin. Mir war egal ob wir jetzt gewonnen hatten. „Geht's dir gut? Tut etwas weh?"
Sie hielt sich die Nase und nickte. „Warte kurz," sagte ich ruhig, sprang auf und holte einen kleinen Erstehilfekoffer. Ich legte ihn neben ihr ab und öffnete ihn. Ich gab ihr ein Tuch und schüttete Wasser drauf. „Tupf damit deine Nase ab. So gehen Bakterien ab und der Kratzer entzündet sich nicht." Ja, sie hatte eine kleinen Kratzer auf der Nase, vermutlich wegen dem Dreck, besser gesagt Sand, an dem Ball.
„Okay, gut und jetzt nimm dieses Pflaster, das funktioniert, wie wenn du genäht wirst. Schützt die Wunde vor Bakterien, dich vor zusätzlichem Blut und hält des zusammen. Lass das für, hm, n' Tag sollte reichen, drauf und alles ist wieder normal."
Ich packte den Koffer wieder zusammen und hörte beim Gehen noch ein abwertendes „Danke".
Ich konnte es mir nicht verkneifen breit grinsend „Gerne" zu flüstern, bevor ich den Koffer weg brachte.

Die Rückkehr AideensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt