Kapitel 27: Unwetter

45 3 4
                                    

Sabine lächelte mir zufrieden entgegen. Es wiederte mich an, wie sehr sie sich über das Leid anderer freute. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Wütend.

Ich spürte erneut, wie meine Hände heiß wurden. Diesmal aber nicht angenehm, sondern brennend. Ich spürte, wie auch meine Augen zu brennen begannen. Als würden sie, voll von Tränen der Wut, glühen. „Oh, ich hab ja sooo eine Angst. Was willst du machen? Mich rösten? Mit deinen kleinen Blitzchen?" »Sie wagte es mich zu produzieren? MICH?!" Ich spürte, wie sich erneut ein Licht von mir aus ausbreitete. Ich sah, wie um mich herum eine Kugel aus Energie entstand. Und ich hörte das Grummeln, das Poltern und Donnern über mir immer lauter werden. Der Himmel verdunkelte sich immer mehr. 

Direkt vor Sabine leuchtete ein Blitz auf, der sie nur knapp verfehlte. Ich sah, wie sie grinste. »Wieso grinst sie so? Findet sie das lustig? Freut sie sich darüber gleich geröstet zu werden? Na dann gönne ich ihr wenigstens diese Freude! Und das liebend gerne!«

Ich schoss einen Blitz auf sie zu, sie wich nur knapp aus. Auch sie begann einen dunklen Strahl auf mich abzufeuern. Nun war wieder meine Zeit. „Ha! Daneben," rief sie lachend, aber ich grinste breit. „Bist du dir sicher?" Sie schüttelte den Kopf. „Ich kenne diesen Trick, der funktioniert bei mir nicht," sagte sie. Grinsend wog ich meinen Kopf hin und her und stemmte die Hände in die Hüften. Ich wartete, während sie mich nun doch sehr verwirrt anstarrte. Kurz darauf schmiss sie ein Strahl vom Pferd. Es war mein Schuss gewesen, der nun wie ein Bumerang wieder zurück kam. Von diesem Trick hatte mir Alex letztens berichtet. 

Sie richtete sich wütend auf, funkelte mir entgegen. „Das wirst du büßen. Ihr habt keine Chance gegen uns. Wieso sollte euch dieser dämliche Baum helfen? Ihr habt ihn vernachlässigt und das hat ihn und seine Freunde zerstört! Wieso um alles in der Welt, sollte er euch jetzt unterstützen? Eure ach so heilige, wichtige Schwesternschaft ist nicht mal vollständig! Anne und Lisa sind unsere Gefangenen und ihr könnt nichts dagegen tun. Ihr seid schwach und unfähig. Und du bist nicht mal ein richtiger Soulrider! Wie willst du dann gegen mich auskommen? Gegen mich? Du weiß doch wie das das letzte Mal ausgegangen ist. Du hast keine Chance. Gib lieber auf. Du kannst nicht gewinnen!" 

„Schau zu!"  entgegnete ich und war gerade dabei wieder auf sie loszugehen, als mich plötzlich etwas blaues auf sich aufmerksam machte. Abgelenkt, wie ich war, sah ich also den Schuss von Sabine nicht und wurde gleich gegen einen der Runensteine katapultiert. Stöhnend fiel ich zu Boden, als ich vor mir unscharf die Gestalt von Sabine erkannte. Sie hob die Hand, aber ich konnte nichts weiter sehen, die Dunkelheit der Nacht schien sie zu verschlucken.

„Ihr werdet untergehen. Ihr seid zu schwach, unfähig,..." Ihre Stimme schien vom Wind zu mir getragen zu werden, sie umhüllte mich und ich fühlte meine Energie zunehmend schwinden, aber plötzlich zerriss eine weitere Stimme die Dunkelheit um mich und riss mich schlagartig zurück in die Realität. 

„Die Schwesternschaft wird niemals zerbrechen! Wir werden Anne retten und zusammen über die Dunkelheit siegen! Allein sind wir stark, zusammen unbesiegbar und niemand wird uns aufhalten. Jetzt verschwinde oder fühle die Reue!" Als ich auf sah, blickte ich in die braunen Augen von Lisa, die mir zuversichtlich zunickte. Dann richtete sich mein Blick auf Sabine. Sie verblasste. 

„Wir werden uns wieder sehen, und dann werdet ihr untergehen!" Damit löste sie sich komplett auf und ließ Lisa und mich allein. Ich stand auf und klopfte mir den Dreck von der Hose. „Hey, bist du okay?" Lisa kam etwas zögernd auf mich zu. „Kein Sorge, mir geht's gut. Ich dachte nur schon, sie hört nie wieder auf zu reden," entgegnete ich grinsend. „Ich glaube, wir werden uns sehr gut verstehen," sagte auch Lisa lachend. Dann wanderte mein Blick zu Arosa. Ich lief zu ihr und kniete mich neben sie hin. Arosa sah mich zuversichtlich an, sie vertraute mir. Ich strich nachdenklich über ihr Fell. »Was machen wir jetzt?« Meine Gedankenzüge wurden von Lisa unterbrochen: „Oh nein! Was hat sie mit deinem Pferd gemacht?!" Lisa sprang von Starshines Rücken und rannte zu uns. „Keine Sorge, das kriegen wir hin," meinte sie, während sie ihre Hände auf Arosas Körper legte. Diese legte sich nun auch mit dem Kopf auf den Boden und entspannte sich. Kurz leuchtete etwas rosa auf und das Symbol des Sternes tauchte unter uns auf, dann war es wieder dunkel. Lisa sah zu mir auf und lief nun zu ihrem Pferd zurück. „Wir schulden der schlafenden Witwe noch einen Gefallen, aber ich bin grad echt zu müde dafür. Machen wir das morgen? Nach der Schule meine ich? Wobei... Eigentlich schulde nur ich ihr einen Gefallen, aber du hilfst mir doch, oder?"  Ich nickte. „Klar, also dann bis morgen in der Schule. Du kommst doch wieder, oder?" Auch Lisa stimmte zu und wir verabschiedeten uns. Ich stieg auf Arosa und wir ritten davon, diesmal aber ohne Hindernisse.

Zu Hause sattelte ich sie ab und überließ ihr die Entscheidung draußen oder drinnen zu schlafen. Sie entschied sich in den Stall zu gehen und tat dies auch, nachdem ich sie mit einer Umarmung verabschiedete. Ich lief in die Wohnung, vorsichtig, um niemanden aufzuwecken. Ich zog mich schnell um und ließ mich dann ins Bett fallen. Dort lag ich noch kurz, bevor ich ins Land der Träume wich.

***

Am nächsten Morgen kam ich glücklich in die Schule. Alex, Linda und Lisa lächelten mir entgegen und ich hüpfte beinahe zu ihnen. Ich war so glücklich, das Lisa wieder da war... und Alex jetzt in den meisten meiner Kurse war! Sie schienen nur noch auf mich gewartet zu haben, denn als ich bei ihnen ankam, machten wir uns gleich auf den Weg zum Klassenzimmer. Als ich mich an meinen Platz setzte, merkte ich das Katja schon da war. Sie sah mich kurz an und sah sich dann um. Sie wirkte etwas überrascht, als rund um sie und mich herum drei Soulrider saßen, die sie alle warnend ansahen. »Wehe du fasst sie an!« zeigte der Blick von jedem von ihnen und Katja schien nun angespannter, aber ich im Gegensatz zu ihr freute ich mich nur noch mehr. Meine Freunde waren da um mich zu beschützen. Und ich würde auch für sie da sein. Einer für alle und alle für einen, stimmt's? Ich lächelte, doch mein Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig zum schockierten, als ich sah, was auf meinem Tisch war...

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Was wird das wohl sein? Schreibt doch mal Ideen in die Komments!

Hoffe es hat euch gefallen und dann bis zum nächsten Mal😊

Tschüssi😇





ca. 1000 Wörter

Die Rückkehr AideensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt