Kapitel 37: Wirkt es?

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„Also wieso habt ihr euch getrennt?" fragte Lumina Rocco neugierig. „Was meinst du?" fragte dieser unwissend. „Ihr trennt Freunde voneinander, Familie. Du und Juniper, Ash und Willow, die Fohlen. Ihr trennt all diese Freundschaften voneinander. Wieso?" Rocco sah zu Boden.

Lumina hatte Recht. Wer kam auf die Idee, diese Herde so in drei Teile zu trennen? Und wer kam auf die Idee, den Mitgliedern der verschiedenen Herden zu verbieten, sich untereinander nur während der wöchentlichen Treffen sehen zu können? Wieso durften sie sich nicht außerhalb davon auch treffen?

„Ich... Ich weiß es nicht," gab Rocco ehrlich zu. Lumina sah zuversichtlich nach vorne. „Vielleicht denkt ihr bei eurem nächsten Treffen mal gemeinsam darüber nach," sagte sie. Und wenn Rocco eines zugeben musste, dann dass sie vollkommen Recht hatte. Es wäre auch mal was anderes, als das Übliche.

»Ihr zerstört unsere Rituale«

»Wieso müsst ihr überhaupt so laut sein«.

Rocco musste zugeben, dass es vielleicht etwas ändern könnte. Immer hatten sie sich bei den Treffen über die jeweils anderen beschwert, vielleicht war es an der Zeit auch eine Lösung dafür zu finden, anstatt immer nur zu streiten?

Rocco sah zu der goldenen Stute und musste zugeben, dass sie vielleicht eine gute Leiterin dieser Treffen wäre. Sie würde Ruhe in die Sache bringen.

Als Rocco wieder nach vorne blickte, war da schon der riesige Wächterbaum zu sehen. Er ragte weit über die anderen Baumkronen hinaus. Sie kamen ihm immer näher und man spürte die Nervosität aller. Nur Lumina lief gelassen neben den Anderen her.

„Wie kannst du so gelassen sein?" fragte Rosemary etwas schüchtern. Lumina schien aus einer Art Trance heraus zu schrecken. Sie sah auf und lächelte dann zu Rosemary. Dann antwortete sie, nachdem sie einmal tief eingeatmet hatte: „Ich vertraue auf euch. Ich fürchte mich nicht, weil ich weiß, ihr könnt das schaffen. Und ich bin dankbar, denn so etwas ist nicht alltäglich. Das macht nicht jeder für einen Fremden mit."

Rosemarie schüttelte kurz ihre Mähne hin und her und lief dann wieder mit dem Blick zu der goldenen Stute. „Das machen wir gerne. Und für jemand so besonderen wie dich ist das selbstverständlich."

Lumina atmete tief durch, bevor sie weiter sprach: „Ich hoffe nur, dass ihr das für jemanden weniger besonderen auch getan hättet. Aber ich will nicht noch mehr von euch erwarten. Nur eine Frage möchte ich noch stellen...." Rosemary sah ihr neugierig entgegen und nickte dann. „Was gibt's?" fragte sie.

„Hättet ihr das auch für mich getan, wäre ich nichts „besonders" ?" Rosemary konnte ohne zu zögern behaupten, dass sie das gemacht hätte, aber sie gab zu, dass sie nicht weiß, was die Anderen gemacht hätten. Lumina nickte kurz und konzentrierte sich dann wieder auf das Gehen nach vorne.

Nur kurz dauerte es, bis sie ankamen, an dem Platz, an dem die Mystiker die Zeremonie geplant hatten. Alder blieb davor stehen und sah hinauf zur Baumkrone des Baumes und darüber hinaus zu den Sternen.

„Es ist soweit," meinte sie. Die Nacht war bereits hinein gebrochen, als sich alle im Kreis um die Stute aufstellten. Alder sprach vor, was gesagt werden sollte und die anderen sprachen es im Chor nach.
Faszinierend war es, wie die Glühwürmchen um sie herum tanzten, als würden sie mit ihnen Magie beschwören, die über die Grenzen des Möglichen ragten. Wunderschön war der Moment, aber schnell ging er auch wieder.

Am Ende des Verses leuchtete die Gegend hell auf. „Hat es funktioniert?" fragte Willow in die Runde. Lumina sah sich um, während alle Anwesenden auf sie blickten. Sprout hüpfte aus der Menge heraus nach vorne. Sie sprang immer wieder um Lumina herum, bis sie es wagte an die Stute heran zu treten und sie anzustupsen. Und tatsächlich, die Stute senkte ihren gewaltigen Kopf und stieß spielerisch auch das kleine Fohlen an. Sie war wieder da. Ihr Körper wieder hergestellt. Jetzt hatte sie vielleicht doch die Chance, ihre Kelsey zu finden und zu ihr zurück zu kehren.

Die Rückkehr AideensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt