Langsam öffnete ich meine Augen. Ich stand auf und hielt meinen dröhnenden Kopf. Der Raum war dunkel. Ich stand auf und suchte nach einer Tür nach draußen. Als meine Finger sich an der Wand entlang tasteten, fanden sie tatsächlich einen Türgriff, den ich sofort auch drückte.
Doch das war nicht meine Wohnung in Moorland. Garantiert nicht. Aber ich kannte dieses Haus..
„Mama? Papa?" rief ich heißer. Ich bekam jedoch keine Antwort.
Ich war zuhause.
Meine Eltern waren wie immer nicht da und ich war auf mich allein gestellt. Ich schloss die Tür wieder und setzte mich wieder auf mein Bett. Ich wollte zurück, ich wollte wieder zu meinen Freunden. Ich wollte einfach nicht, dass dieser Traum vorbei war.
Dieser Traum von einem Neuanfang in Jorvik, bei meinen neuen Freunden.
Ich spürte diesen widerlichen Reiz in meinem Hals, spürte, wie sich das Innere meiner Brust zusammen zog. Ich sah zu dem Handy, dass auf meinem Schreibtisch lag. Kurz überlegte ich meine Freundinnen Ruth und Dina einfach anzurufen.
Die Soulrider konnte ich jetzt einfach nicht hören. Dafür war ich viel zu niedergeschlagen. Nicht Mal das Bild von Lumina und mir lag auf der Kommode neben meinem Bett.
Lumina.. nein! Nicht vom Thema ablenken..
Ich wollte Ruth und Dina jetzt einfach erzählen, was passiert ist. Ich vertraute ihnen voll und ganz. Wir kannten so viele Geheimnisse von einander, wir könnten damit unsere Leben ruinieren, wenn wir es wollten. Aber das würden wir niemals machen.
Ich musste bei dem Gedanken an meine zwei besten Kindheitsfreunde lächeln. Ich erinnerte mich an all die schönen Momente, die wir zusammen hatten. Zum Beispiel, als ich ihnen an Weihnachten, einem meiner Lieblingsfeste, ein Geschenk machen wollte, aber inständig verweigert hatte, eines ihrer Geschenke anzunehmen. Inzwischen weiß ich, dass ich es einfach akzeptieren muss, auch wenn ich Geschenke nicht ausstehen kann.. naja außer sie zu verschenken.
Ruth hatte mich nämlich beinahe dazu gezwungen. Sie hatte mir damit gedroht mich nie wieder zu umarmen.. Und Umarmungen sind mir echt verdammt wichtig!
Ich hatte Stunden damit verbracht die Karten zu malen, die ich ihnen schenken wollte. Alleine Dina's tiefrote Karte hatte ja schon lang gedauert, aber Ruth's Karte, in den unterschiedlichsten lila Tönen, brachte mich echt an die Grenzen meiner künstlerischen Fähigkeiten.
Ich machte das Licht auf meiner Kommode an und lächelte, als mir mein 14 Jähriges ich, auf einem Bild mit meinen zwei besten Freunden, entgegen lachte. Und dann entschied ich etwas: Wenn das Schicksal mich nicht nach Jorvik bringen wollte, dann machte ich es eben selbst.
Ich stand entschlossen von dem Bett auf und rannte raus auf den Flur. Ich folgte dem Flur eine große Treppe hinunter und rief nach meinen Eltern.
»Immer noch keine Antwort, sag mal wann kommen die denn endlich!« Ungeduldig schnaubte ich und drehte mich wieder um. Ich ging wieder zur Treppe. Ich hopste sie in den Keller herunter. Oder sagen wir besser in die.. naja, in die Tiefgarage.
Hatte ich erwähnt, dass meine Eltern sehr wohlhabend waren? Aber egal, um Geld geht's im Leben nun mal wirklich nicht.
Ich sah mich kurz um, dann erblickte ich endlich, wonach ich gesucht hatte. Ich schlug die Tür zum Raum auf, in dem unsere Arbeiter immer Pause machten.
Überrascht sah mich der einzige Fahrer an, der gerade im Raum war. Ich schleifte Simon, wie er hieß, aus dem Raum zu einem schwarzen Auto. Dort blieb ich vor ihm stehen. „Ich weiß es ist kurzfristig...und früh!, aber ich möchte nach Jorvik. Du weißt schon, die Insel im atlantischen Ozean, auf der Pferde so bekannt sind? Dort kommen doch die besten Sportler im Reitsport her. Bitte! Und sag dann gleich noch meinen Eltern Bescheid, wo ich hin bin, okay? Ich finde mich da schon zurecht, da mach dir keine Sorgen, bitte!" Er sah mich verwirrt an.
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Die Rückkehr Aideens
FanfictionDiese Geschichte -ich empfehle sie für Jugendliche ab 14- handelt von der 16 Jährigen Kelsey, die zusammen mit ihren zwei Pferden Arosa und Diabolo auf der Insel Jorvik einen Neuanfang starten will. Sie lernt dort Alex kennen, die ihr von der Legend...