Vergangenheit Teil 2

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„Wer fängt an?" fragte Ash in die Runde. Willow wollte schon ihre Stimme erheben, als sie etwas im Gebüsch vernahmen. „Darf ich?" fragte die feine Stimme einer Stute, die es nun wagte aus dem Gebüsch zu treten.

„Eindringling!" Ash legte die Ohren an und fletschte die Zähne der Stute gegenüber. Die Stute schien das gar nicht zu interessieren. Sie stand zuversichtlich und ruhig da. „Meine Anwesenheit stellt keine Gefahr für euch da." Ash fauchte sie weiterhin misstrauisch an: „Und wieso sollten wir dir vertrauen?"

„Folgt mir," sagte die Stute mit dem goldenen Fell. Misstrauisch sahen Ash und Rocco der Stute hinterher, die in dem Gebüsch verschwand. Juniper und Rosemary sahen sich zweifelnd an und sahen dann fragend zu Crapapple, der ältesten der Försterherde. Diese nickte zuversichtlich und folgte der Stute ohne zu zögern. Dann folgten die Vertreter und Leitenden der Mystikerherde.

Ash konnte es dann auch nicht lassen und folgte den anderen um ihre kleine Schwester Willow, die zu den Mystiker zählte, zu beschützen vor was auch immer jetzt auf sie zu kam. Auch Juniper setzte sich in Bewegung und steckte damit Rocco an. Zuletzt folgte Rosemary etwas zögerlich.

„Hey! Was machst du? Wieso folgen dir die anderen? Bist du neu hier? Ich hab dich nämlich noch nie hier gesehen." Ziggy sprang aus einem Busch und trabte neugierig schauend neben der Leitstute her. Diese lachte nun auf und sah dem Fohlen mit glänzenden Augen entgegen. „Ich bin durchaus neu hier..."

„Ziggy, geh da weg! Wir wissen nicht, ob wir ihr trauen können!" rief Rosemary nun fast schon panisch. Ziggy sah zu ihr zurück und lachte ihr strahlend entgegen. „Aber ich weiß, dass wir ihr vertrauen können!  Die Eichhörnchen haben sie schon lange beobachtet." Rosemary blickte zweifelnd zu Lumina. Diese war immer noch seelenruhig und entspannt. „Da hast du Recht Ziggy. Die Geschöpfe, die du zu deinen Freunden hast, haben mich begleitet und mir geholfen den Weg hier her zu finden."

„Sie haben dir geholfen?!" fragte Rosemary jetzt wütend und hysterisch zugleich. „Ja, das haben sie Rosemary." Rosemary sah sie aus großen Augen an. „Woher weißt du meinen Namen?" fragte sie gleichermaßen verängstigt, wie geschockt. Lumina schnaubte gelassen aus.

„Ich weiß einiges, Schätzchen," sagte sie geheimnisvoll. Rosemary ging darauf nicht weiter ein und wandte sich zu gehen um. Sie verschwand in der kleinen Gruppe, die der goldenen Stute weiterhin folgte. Ziggy sah nur kurz hinterher und sprang dann weiter um den Pallomino herum. „Also woher kommst du? Und was machst du hier? Wie heißt du überhaupt?" Wieder musst die Stute leise lachen und schnaubte freudig auf.

„Ich bin Lumina. Meine Besitzerin ist irgendwo da draußen, aber ich bin trauriger Weise nicht in der Lage zu ihr zurückzukehren. Ich habe also überlegt, wo ich verweilen könnte, bis ich wieder zu ihr kann und kam dann auf die Idee hier her zu kommen." „Und woher weißt du von uns? Ich habe gehört die Außenweltler wüssten garnichts von uns? Heißt das wir sind jetzt in Gefahr, weil sie über uns Bescheid wissen?" Lumina schüttelte den Kopf.

„Nein, niemand weiß von euch. Nur wenige Leute, die vertrauenswürdig genug sind, dieses Geheimnis für sich zu bewahren, wissen von euch. Ich bin eine davon." Ziggy nickte immer wieder mit den Kopf. „Das klingt logisch," meinte sie und kicherte. Die Stute blieb stehen vor einer der Wachen an der Grenze des Geländes der Krieger.

„Halt! Sie dürfen dieses Gebiet nicht ohne Einwilligung der Obersten betreten," sprach die Wache mit fester Stimme. Etwas verunsichert trat Ash aus der Menge. Sie ging zu der Wache und sah noch einmal mit Misstrauen zu Lumina, bevor sie deren Eintritt gewährte. Die Wache ließ die Herde gehen, blickte aber weiter hinterher. Lumina lief zielsicher durch die große Arena, die umrundet von Knochen war. Es schauderte die Angehörugen der Försterherde vor dem Anblick, der sich ihnen bot, aber es zeigte ihnen auch, wie stark ihre Nachbarn doch waren.

Die Rückkehr AideensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt