Der Tag war gekommen.
Wir hatten Pi, die Hexe, die nunmehr vorgab für Dark Core zu arbeiten, auf unserer Seite und sie übergab meinen schwarzen Friesen Diabolo als Justins vermeintliches Dark Horse an die Männer in Mänteln weiter und ich versteckte mich in einer Kiste. So kamen wir unbemerkt auf das Hauptquartier mitten im Meer. Zum Glück hatte ich dort nur auf einen Notknopf zu drücken, wenn ich zurück musste und der freundliche Kapitän aus dem kleinen Fischerdorf in Golden Hills kam, um mich wieder von diesem scheußlichen Ort wegzubringen.
Kaum kam ich an und konnte ungestört aus der Kiste aussteigen, musste ich schwer aufschnaufen. »Muss es so regnen? Das nervt!« Der Regen donnerte mit ungeahnter Kraft gegen die stählernen Träger der Plattform. Die Gitter unter mir ließen Sicht auf das aufgewühlte Meer. »Was ne Weltuntergangsstimmung hier. Unglaublich!« Ich ging auf einen der offenen Containern zu. „Diabolo?" Ich wagte es nur zu flüstern. Aber es kam keine Antwort. »Fuck! Sie müssen ihn schon hoch gebracht haben! Na dann, auf ins Ungewisse.« Ich schlich die ersten Treppen hinauf und sah schon die Taschenlampen unzähliger Wächter. Schnell versteckte ich mich hinter der ersten Kiste. Als einer auf mich zukam blieb mein Herz beinahe stehen. Ich zwang mich selbst, mich nicht zu bewegen. Ja keinen Ton von mir zu geben. Und, es wirkte. »Wie blind sind die bitte?«
***
Es hatte wirklich nicht lange gebraucht, bis ich vor dem Tor stand, dass in das innere des Gebäudes führte. Doch nun begann mein Herz schneller zu klopfen. „Ab in die Höhle des Löwen. Für Diabolo. Für die Soulrider." Ich schnappte all meinen Mut auf und trat in das Gebäude ein. Als ich Stimmen bemerkte, versteifte ich mich und musste mich konzentrieren nicht umzudrehen und zu gehen. »Jetzt oder nie.« Ich folgte den Stimmen, bis ich eine Art Besprechungsraum erblickte. Und in der Box daneben stand Diabolo. Schnell huschte ich zu dem Hengsten. In seiner Box setzte ich mich hinter ihn. Er stellte sich so schräg, dass er jegliche Sicht auf mich versperrte. Kurz senkte er den Kopf zu mir, stupst mich ermutigend an. Zum Glück wirkte das, wie als würde er sich kratzten.
Ich musste mich aber auf das Gespräch hinter ihm konzentrieren. Ich vernahm eine kratzige, raue Stimme, die mir neu war, aber da waren noch zwei. Zwei, mir sehr bekannte Stimmen. »Sabine und Jessica!« Ich lauschte weiter, um nun auch zu hören, was sie sagten.
„Wie, das ist nicht dein Pferd? Was meinst du damit?"
„Das ist eben nicht das Pferd, dass wir Pi gebracht haben."
„Es hat auch keine dunklen Kräfte, es wirkte sogar schwächer als die normalen Pferde."
„Ist es krank?"
Bei diesem Kommentar musste ich schmunzeln. Diabolo war noch nie in seinem bisherigen Leben krank. Das war ein Fremdwort für ihn.
„Irgendetwas besonderes geht von diesem Pferd aus."
Die Stimme von Jessica ließ eine Gänsehaut über meinen Rücken jagen. »Wieso muss sie immer so gerissen sein? Kann sie mich nicht einfach mal in Ruhe lassen? Ständig muss sie hinter meine Pläne kommen.«
„Kommen wir zum Thema. Wie kann Pi uns betrügen? Sie hat uns so lange gedient. Ganze drei Pferde haben wir von ihr bekommen. Wieso ändert sich das jetzt?"
Schweigen folgte. Niemand sprach. Niemand kam auf die Lösung dieses Rätsels. Niemand außer mir natürlich.
„Irgendwie kommt er mir bekannt vor," Justins Stimme zu hören verdrehte mir den Magen.
Plötzlich hörte ich ein klirrendes Geräusch.
Ich sah wie Jessica auf mich zu kam. Sie blickte gezielt an dem Hengsten vor mir vorbei. Ich versuchte ihrem Blick auszuweichen, machte mich klein. Mit bedrohlich langsamen Schritten kam sie auf mich zu. Jeder Schritt hallte in meinem Kopf nach. Die Schwarze Kaputze die sie trug warf einen dunklen Schatten auf ihr Gesicht. Der Ausdruck auf diesem war undefinierbar, aber eins stand für mich fest: es bedeutete nichts Gutes.
DU LIEST GERADE
Die Rückkehr Aideens
FanfictionDiese Geschichte -ich empfehle sie für Jugendliche ab 14- handelt von der 16 Jährigen Kelsey, die zusammen mit ihren zwei Pferden Arosa und Diabolo auf der Insel Jorvik einen Neuanfang starten will. Sie lernt dort Alex kennen, die ihr von der Legend...