Kapitel 40: Der Sonnenkreis

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„Wir sind da," meinte Alex monoton. Linda nickte und wandte sich den anderen zu. „Ich würd hier bleiben und danach schauen, dass alles läuft, wenn ihr wieder kommt," meinte sie. Wir nickten und machten uns zu Fuß auf den Weg. Die Pferde folgten von selbst. Als wir vorsichtig die Treppen hinauf stiegen, sahen wir uns immer wieder unsicher um, aber nichts war zu sehen. Niemand war da und bewachte die Treppen.

„Was ist denn hier los? Wieso ist hier niemand?" fragte Lisa verwirrt. Zögernd sah ich sie an und stoppt, als wir vor der Treppe ankamen, die uns auf die Höhe des Hauptplatzes bringen würde.

Fragend sah mich Lisa an und ich atmete tief durch: „Okay, also als ich das letzte Mal hier war, waren auch Recht wenige Wachen da, weil sie alle zu einer Versammlung versammelt waren. Und was wollen sie wohl heute machen, wenn sie sich alle versammeln?"

Die Augen beider meiner Freunde weiteren sich. „Justin.... Wir müssen uns beeilen!" damit stiegen wir auf und galoppierten hoch. Wir rannten die Treppen hoch und dann den Weg entlang, der leer gefegt schien. Fast schon zu leer.

In meinem Hals bildete sich ein Klos, der mein schlechtes Gefühl verstärkte. Ich war bis aufs höchste angespannt, als ich auf die Plattform runter sah, noch während wir zum stehen kamen und die anderen angespannt ansah: „Da ist Justin, auf der Planke...! Was sind die? Piraten?! Die wollen ihn an Garnok verfüttern oder was? Das können die knicken!" Erbost sah ich auf sie herunter.

Mein Herz schlug unnormal schnell und diese Energie, die ich als meine Kräfte identifizierte, stieg in mir auf. Ich wusste, dass ich inzwischen alle Kräfte aktiviert hatte, außer dem Sonnenkreis, und trotzdem durfte ich unter keinen Umständen eine andere als die des Blitzkreises verwenden.

Den Mondkreis dank Lumina, den Sternenkreis dank Diabolo, und den Blitzkreis durch den Überfall von Sabine und Jessica, als sie meinten mir mit Arosas Tot Angst einzujagen. Der Gedanke daran erboste mich nur mehr.

Ich wandte mich den anderen zu und nickte ihnen zu, sie nickten auch und ritten vor. Ich wartete noch einen Moment oben, schließlich musste ich mich zurück halten. Sie machten ihr Ding und ich war die „Geheimwaffe.”

Ein wenig beängstigend war der Gedanke schon. Ich hatte mich vorbereitet, keine Frage. Aber reichte das? Was, wenn sie mich brauchten und ich nicht helfen konnte, ich zu schwach war? Dieser Gedanke, dieses Wort. Nie wieder, hatte ich mir geschworen, nie wieder würde ich so schwach sein, wie damals. Aber ich hatte ja auch geschworen nicht mehr zu reiten und mache es jetzt, also was, wenn... Wenn ich es nicht konnte?
Tränen stiegen in meine Augen, aber ich blinzelte sie weg. Daran durfte ich jetzt nicht denken, sonst würde ich das garantiert nicht überstehen.

Auf einmal riss mich ein klapperndes Geräusch aus den Gedanken, ich hatte auf meine Freunde gesehen, die nach unten geschlichen waren. Momentan waren sie unterwegs, einen Weg hochzureiten. Sie hielten sich alle geduckt. Der Überraschungsmoment, nicht?

Aber nun wandte ich mich dem Geräusch zu. Das Tor zum Inneren des Gebäudes hatte sich geöffnet. Neugierig stieg ich ab und lief darauf zu. Zögernd sah ich hinein und blickte dann zu Arosa hoch. Diese sah mir zuversichtlich entgegen. Ich vertraute ihr, also lief ich hinein, sie folgte mir. Sie wirkte sehr gelassen, während sie hinter mir her trottete.

Als ich also ankam, wo mich mein Bauchgefühl hintrieb, stockte ich vor Schreck. Dort stand Herr Sands.

Er schien auf etwas zu warten. Er stand mit dem Rücken zu mir, die Hände dahinter überkreuzt, während er auf einen Punkt an der Wand auf der anderen Seite des Raumes starrte.

„Also," begann er zu sprechen und ich sah mich -nachdem ich heftig zusammen gezuckt war- nach der Person um, mit der er sprach, aber hier war niemand. Oder?

Die Rückkehr AideensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt