2. Kapitel

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Fast 3 Wochen später waren wir in Monaco. Ich sass auf dem Balkon unseres Hotels und genoss die Aussicht auf das Meer. Ich will gar nicht wissen, wie viel diese Tage hier kosten. Jessica hat zwar gesagt, dass sie mich einladet nach allem, was passiert ist, aber sie kann ja nichts dafür.

Mit meinem Blick auf das Mittelmeer gerichtet, wanderten meine Gedanken mal wieder zu Henry. Ich wusste, wie unnötig es war, über ihn und seine scheiss Aktion nachzudenken. Trotzdem passierte dies ziemlich oft in den letzten Tagen. Je öfter ich darüber nachdachte, desto wütender und trauriger wurde ich. Ich verstand immer noch nicht, wie er mir sowas antun konnte.

Seufzend stand ich auf und betrat das Hotelzimmer. "Hey, was ist los?", fragte Jessica. Anscheinend konnte man sehen, dass es mir nicht so gut ging. "Ist es wieder wegen Henry?" Sie war gerade dabei ihre Kleider im Schrank zu verstauen. Ich nickte nur. "Ach, vergiss diesen Typen einfach." "Ja danke Jess, darauf wäre ich nicht gekommen." "Ich weiss, dass es vielleicht nicht so einfach ist, aber die Zeit hier wird dich ablenken." So richtig glaubte ich nicht daran.

"Wann ist das Rennen? Am Sonntag, oder?", fragte ich, um vom Thema abzulenken. "Ja, das Rennen schon, aber am Samstag wäre eigentlich noch das Qualifying." "Wie läuft das beim Qualifying überhaupt ab?", wollte ich dann noch wissen. "Das erkläre ich dir gerne." Freude breitete sich auf Jessicas Gesicht. "Ich finde es richtig toll, dass du dich auf einmal auch für Formel 1 interessierst." So würde ich das nicht sagen.

Zusammen setzten wir uns auf die Couch. Dann begann Jess alles Mögliche zu erzählen. Sie erwähnte Dinge, die ich gar nicht wissen wollte, wie das freie Training und den Sprint. Ich war danach noch verwirrter als vorher. Deshalb unterbrach ich sie nach zehn Minuten. "Jess warte, ich glaube, das reicht für heute. Du kannst mir gerne morgen noch mehr erklären." Sie schien ein wenig enttäuscht. "Okay. Wie wäre es, wenn wir noch in die Stadt gehen?"

Ich warf einen kurzen Blick auf mein Handy. Es war mittlerweile schon 17.00 Uhr und natürlich hatte mir mein Ex wieder geschrieben. Doch ich ignorierte es einfach, wie schon die letzten Male. Er kann sich glücklich schätzen, dass ich ihn noch nicht blockiert hatte. "Ja, ganz kurz können wir noch gehen", antwortete ich.

~~~

Kurz vor Mitternacht waren wir wieder im Zimmer. „So war das ja eigentlich nicht geplant", sagte ich lachend. Jessica zog ihre Schuhe aus. "Aber es hat einfach so viel Spass gemacht." Monaco ist wirklich wunderschön und wir konnten nicht aufhören, durch die Stadt zu schlendern. "Stell dir vor, in einer dieser grossen Villen zu wohnen. Das wäre mein Traumleben." "Irgendwann werden wir hier hinziehen", scherzte meine beste Freundin. „Das werden wir uns im Leben nicht leisten können."

Mit diesen Worten verschwand ich im Bad. Ich merkte, wie ich an diesem Abend nicht einmal an Henry dachte, bis jetzt gerade zumindest. Ich glaube sogar, er hatte mir nicht nochmals geschrieben. Irgendwann sollte ich ihm vielleicht doch antworten.

Ich begann mich abzuschminken und tauschte mein rotes Cocktailkleid mit meinem Schlafanzug aus. "Was willst du morgen eigentlich machen?" fragte ich, als ich wieder ins Schlafzimmer trat. Jessica lag auf dem Bett mit meinem Handy in der Hand. "Hey, was machst du da?" Ich hasste es, wenn jemand ohne meine Erlaubnis mein Handy nimmt.

Jessica brach in ein Gelächter aus. „Was hat dieser Idiot dir alles geschrieben?! Er erzählt nur Lügen." "Gib das her!" Ich schnappte mir mein Handy und setzte mich neben sie. In den letzten Tagen hat er mir unzählige Male geschrieben und mich angerufen.

"Was fällt diesem Typ ein?" Jessica lachte, aber mir war nicht nach nicht danach zumute. Ich spürte, wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Schluchzend tippte ich auf der Tastatur herum. "Ava, was ist los?" Jess nahm mich in den Arm. "Ich weiss nicht. Vielleicht war es keine gute Idee, den Chat zu lesen." Ich schickte die Nachricht ab, die ich gerade geschrieben hatte. Und natürlich kam innerhalb von Sekunden eine Antwort von Henry.

Ava, bitte. Ich flehe dich an. Lass es mich erklären. Du bedeutest mir so viel und ich liebe dich❤️

Meine beste Freundin lehnte sich über das Handy. "Er macht mich noch wahnsinnig. Soll ich ihn anrufen und ihm meine Meinung sagen?" "Nein, passt schon." "Lass uns langsam schlafen gehen", schlug Jess vor. "Ja, das war ein langer Tag und ich bin echt müde." Trotz meiner Müdigkeit wusste ich, dass ich nicht gut schlafen werde.  Ich starrte an die Decke und meine Gedanken drehten sich nur um meinen Ex. Aber bald wird es jemanden geben, der das alles ändern wird...

Only you (Lando Norris Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt