13. Kapitel

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"Jess? Wo bist du?", rief ich, als ich sie auch in der Küche nicht finden konnte. Doch es kam keine Antwort. Ich sah auf mein Handy, um zu schauen, ob sie mir geschrieben hat. Nur Lando hatte mir jedoch eine Nachricht hinterlassen. Er wird mich in 40 Minuten abholen. Dann musste ich mich aber beeilen, denn heute war der Tag gekommen, auf den ich mich seit ungefähr einer Woche freute. Endlich werde ich Lando wiedersehen.

Ich rief Jessica an und es stellte sich heraus, dass sie bei Henry war, um etwas zu besprechen. Sie hatte mir nichts gesagt, weil ich sonst wieder an ihn und alles denke. Sie hatte Recht. Das tat ich jetzt. Ich lief ins Badezimmer, um meine nassen Haare zu föhnen. Ich entschied mich, sie nicht zusammenzubinden und schminkte mich dezent. Dann betrachtete ich mich im Spiegel. Ich liebte dieses blaue, geblümte Kleid. Hoffentlich wird es Lando auch gefallen.

Mein Herz klopfte bis zum Hals, als es um 15.00 Uhr an der Haustüre klingelte. Ich öffnete die Tür und draussen stand Lando mit einem Blumenstrauss in der Hand. "Hi Ava. Schön dich wiederzusehen." Er lehnte sich für eine Umarmung vor. Diesmal merkte ich es jedoch und lehnte mich auch vor. Die Umarmung wurde dann viel besser als die in Monaco. "Hi Lando. Schön auch dich zu sehen. Wie geht's so?", begrüsste ich ihn. "Ich gehe auf ein Date mit einer wunderschönen Frau. Was denkst du wie er mir geht?", lächelte er. "Das Kleid steht dir richtig gut." Er reichte mir die Blumen. "Danke und auch danke für die Blumen. Das wäre nicht nötig gewesen." Ich betrachtete die Rosen. "Ich wusste nicht, welche Blumen du am liebsten hast und dachte, jedes Mädchen mag doch Rosen." Er kratzte sich ein wenig verlegen am Hinterkopf. "Ich mag alle Blumen. Ich stelle sie noch schnell in eine Vase, bin gleich zurück." Ich huschte ins Haus und platzierte die Vase mit Rosen auf dem Esstisch.

"Was willst du eigentlich machen?", fragte ich, als ich zurück an der Tür war. Lando trat ein wenig zu Seite, sodass ich zur Strasse blicken konnte. Da stand ein kleines Auto, welches echt toll aussah. "Ich dachte, wir können damit ein wenig herumfahren und dann irgendwo ein Eis essen gehen. Was sagst du?" "Das ist perfekt. Und dieses Auto ist ja mal richtig cool", sagte ich, als wir nebeneinander durch den kleinen Garten liefen. "Danke. Das ist mein Fiat Jolly. Ich liebe ihn", schwärmte Lando. Ich sah ihn an und lächelte. Genau in diesem Moment sah er mich auch an und lächelte. Und da waren sie wieder: Die Schmetterlinge in meinem Bauch waren zurück.

Die Fahrt mit dem Fiat Jolly war echt super. Ich wäre gerne noch länger herumgefahren. Nun schlenderten wir durch den Park. Unsere Hände streiften sich manchmal leicht, aber keiner von uns hatte den Mut die Hand des anderen zu nehmen. "Setzen wir uns dort drüber kurz hin?", wollte Lando nach einer gewissen Zeit wissen und zeige auf eine Sitzbank. "Ja, können wir machen", antwortete ich. Gemeinsam setzten wir uns hin und Lando machte den komischen Move. Er gähnte und streckte seine Arme hoch. Den linken Arm legte er dann um mich. Ich musste leicht schmunzeln, aber rutschte etwas näher zu ihm.

"An das hier könnte ich mich gewöhnen," meinte Lando und hob seine rechte Hand, um mein Kinn in seine Richtung zu drehen. Ich hätte nicht gedacht, dass er schon so schnell den ersten Schritt macht, aber ich liess mich darauf ein. Er bewegte sein Gesicht näher zu meinem. Kurz bevor unsere Lippen sich berührten, hörte ich eine vertraute Stimme. Das durfte jetzt nicht wahr sein.

"Wenn das nicht Ava ist. Schön dich wieder einmal zu sehen." Henry stand grinsend vor uns. "Ähm, wer ist das?", fragte mich Lando sofort. Ich antwortete jedoch nicht auf seine Frage, sondern konfrontierte meinen Ex. "Henry, verpiss dich. Lass mich einfach in Ruhe. Was willst du? Woher wusstest du, dass ich hier bin?" "Einfach nur Zufall. Ich wollte ein wenig spazieren gehen. Dann habe ich euch hier gesehen und dachte, ich spreche dich an." Sein Grinsen wurde immer breiter. Lando fragte erneut, wer das sei. "Ja, Ava. Stell mich vor." Ich kochte vor Wut. "Lando, das ist Henry, mein Ex-Freund. Und Henry, das ist Lando, mein Date. Jetzt verschwinde, sonst machen wir es." Andere Leute im Park sahen schon zu uns, denn ich war ein wenig laut.

Henry machte keine Anstalt zu gehen. Ich packte Lando am Arm und zog ihn mit mir mit. "Dann eben ein anderes Mal, Ava. Aber früher oder später wirst du mich sowieso sehen", lachte Henry uns hinterher. Immer noch mit Landos Arm in meiner Hand begann ich zu rennen. Zu meiner Überraschung rannte der Formel 1 Fahrer einfach mit, ohne etwas zu sagen. Als wir beim Parkplatz angekommen waren und im Auto sassen, spürte ich langsam die Tränen in meinen Augen. Lando merkte dies aber nicht und fragte: "Was war das gerade? Was ist mit diesem Typen los?" Ich wischte mir langsam die Tränen vom Gesicht. "Ava, alles okay? Darf ich?" Er wischte mir ebenfalls einige Tränen weg. "Ja, tut mir leid. Es ist sehr kompliziert", sagte ich mit zittriger Stimme.

"Du musst es mir nicht erklären, wenn du nicht willst", meinte Lando verständnisvoll. Ich sah ihm in die Augen. "Ich möchte es dir aber gerne erklären. Das Problem ist, es hat auch mit Jessica zu tun und ich weiss nicht, ob es für sie in Ordnung ist." "Ja, du kannst mir auch ein anders Mal sagen, kein Problem." Lando lächelte mich sanft an. "Und jetzt sei wieder glücklich, Ava." Ich versuchte ein kleines Lachen hervorzubringen. "Tut mir leid, dass dies das Date versaut hat." Lando sah mich verwirrt an. "Das hat es nicht. Ich fand es wunderschön mit dir und würde das gerne wiederholen." "Okay, aber beim nächsten Mal will ich dann ein Eis haben", lachte ich. Wir hatten durch die ganze Aufregung komplett vergessen, uns ein Eis zu holen.

Auf dem Nachhauseweg dachte ich viel darüber nach, Lando trotz ohne Erlaubnis von Jess alles zu sagen. Er wird es irgendwann sowieso herausfinden, denke ich. "Weisst du was, Lando? Ich werde es dir trotzdem heute noch erklären", stellte ich klar, als wir wieder vor meinem Haus standen. Lando nickte und ich begann zu erzählen. Ich erwähnte das Fremdgehen von Henry mit Jess mit den fatalen Folgen der Schwangerschaft und auch wie es mir dabei erging. "Okay, wow. Das ist ja heftig. Mit sowas hätte ich nicht gerechnet. Du tust mir echt leid. Das ist bestimmt nicht einfach." Der Formel 1 Fahrer verstand mich vollkommen. "Danke, dass du mir so etwas anvertraust." Lando lächelte mich an und ich lächelte zurück.

"Falls du mal darüber reden willst, bin ich für dich da, Ava." "Vielen Dank, Lando. Das weiss ich zu schätzen." Wir beide stiegen aus und liefen zur Haustüre. Ich war traurig, dass unser Date schon zu Ende war, aber ich wollte nicht aufdringlich sein und ihn noch mit nach Drinnen einladen. "Das war heute das schönste Date, dass ich seit langem hatte. Ich melde mich später noch bei dir. Auf Wiedersehen, Ava." Lando drückte mich an sich und die Umarmung dauerte länger als diese bei der Begrüssung. "Mir hat es auch sehr gefallen, Lando. Bis bald." Ich löste mich von ihm, drehte mich zur Türe um und schloss auf. Ich konnte nicht anders und drehte mich nochmals um. Ich sah Lando schon vor seinem Auto stehen. Er hatte den Blick auch in meine Richtung gerichtet.

Ich spürte den Drang, zu ihm zu rennen und dies tat ich dann auch. Ich wollte einfach noch nicht Tschüss sagen. Er rannte dann auch auf mich zu und als wir uns in der Mitte trafen, nahm er mich bei der Hüfte und hob mich in die Höhe. Es fühlte sich so unbeschreiblich schön an. Vorsichtig liess er mich wieder zum Boden gleiten. Dann machte er eine Haarsträhne hinter mein Ohr und beugte sich zu mir runter. Seine Hände wanderten langsam zu meiner Hüfte zurück. Ich schloss meine Augen und legte meine Arme um seine Schultern. Einen Augenblick später geschah es. Ich spürte seine Lippen auf meinen. Er roch so verdammt gut und seine Lippen fühlten sich so weich an. Aus dem Nix begann es zu regnen. Wir beide schauten nach oben in den Himmel und lachten. Dann presste ich meine Lippen erneut auf seine und genoss diesen atemberaubenden Moment.

Only you (Lando Norris Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt