39. Kapitel

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"Omg Ava, was? Damit hätte selbst ich nicht gerechnet." Jessica war fassungslos, als ich ihr erzählte, was ich über die Beziehung von Lando und Luisa erfahren hatte. Es war Dienstag und ich war gut in Japan angekommen. Das Rennen findet schon dieses Wochenende statt und deshalb fand ich es unnötig, nochmals nach Hause zu fliegen. Nach den neuen Erkenntnissen hatte ich eine neue Mission. Ich werde herausfinden, was Luisa gegen meinen Ex in der Hand hatte. Das wird nicht einfach werden, das wusste ich. Und ich musste auch vorsichtig vorgehen. Mit der Hilfe Oscar werde ich aber bestimmt einen Weg finden.

Ich lag auf dem Einzelbett im Hotelzimmer, das ich mir mit Oscar teilte und telefonierte gerade mit Jess. "Ja, ich weiss. Hätte ich ihm doch nur zugehört, als er es mir erklären wollte." "Ava, du kannst nichts dafür. Luisa hatte ihn doch davor schon erpresst. Du hättest nichts mehr retten können", versicherte mir meine beste Freundin. Ausser vielleicht unsere Beziehung, dachte ich, doch sprach es nicht aus. Es fühlte sich gut an, auch von Jess die Bestätigung zu bekommen, dass es nicht meine Schuld ist. Von Oscar bedeutete es mir auch viel, aber die Meinung der besten Freundin war immer noch wichtiger.

"Danke, dass du das sagst. Oscar meinte das auch. Ich werde jetzt alles dafür tun, damit Lando und ich wieder zusammen sein können", sagte ich selbstbewusst. "Das ist voll die romantische Lovestory mit ganz viel Drama und hoffentlich einem Happy End", schwärmte Jess. "Ja, das hoffe ich auch. Mein Plan ist..." „Ich muss dir..." Jessica begann im gleichen Moment zu sprechen wie ich. "Was hast du gesagt?", fragte ich lachend. "Ich erzähle es dir nachher. Verrate mir zuerst deinen Plan." Ich hatte mir auf dem Flug hierher und die letzte Nacht viele Gedanken gemacht. Noch wusste ich nicht alles und das wollte ich ändern. Luisa hatte Lando in Monza geküsst und Lando war danach ziemlich wütend. Da ich mich irgendwann verpisst hatte, wusste ich nicht, was noch geschah. Das war ein wenig doof. Vielleicht hatten sie dort etwas ausgemacht.

Luisa war dann am nächsten Morgen in Landos Zimmer, um anscheinend etwas zu besprechen. Lando hatte gesagt, sie habe nicht bei ihm übernachtet und ich glaubte ihm das. Entweder Luisa erpresste ihn erst dann oder das passierte schon am Samstag nach dem Kuss. Und naja, nachdem ist alles ziemlich selbsterklärend nach dem Gespräch zwischen den beiden von Sonntag. Die beiden waren zwar zusammen, aber Lando tat das nicht freiwillig. Luisa erpresste ihn mit irgendwas. Nur was könnte das sein?

Es schien auch so, als ob Lando nur das Mindeste tat. Denn abgesehen von den Rennen verbrachten die beiden nicht wirklich Zeit miteinander. Und Luisa wohnte meines Wissens auch nicht bei Lando. Warum ist sie denn so scharf darauf mit Lando zusammen zu sein? Sie hatte das ja selbst versäumt, als sie ihn betrogen hatte. Wollte sie etwa einfach nur, dass ich leide? Einige Dinge machten noch nicht wirklich Sinn, aber ich hoffte, mehr herauszufinden.

Kurz schilderte ich mein Vorhaben. Ich werde mich ein wenig umhören und recherchieren. Ich hatte keine Ahnung, warum die Beziehung der beiden damals in die Brüche ging. Vielleicht hatte es etwas damit zu tun. Viel mehr konnte ich im Moment nicht machen. Mit Lando darüber zu reden, war zu gefährlich. Es sei denn, Luisa ist bei einem Rennen mal nicht dabei. Das wäre die Lösung. Dann könnte ich ihn einfach fragen und Luisa würde davon nichts mitbekommen. Nur leider war die Wahrscheinlichkeit, dass das passierte, ziemlich klein. Luisa überwachte ihren Freund ja auf Schritt und Tritt. Trotzdem hoffte ich auf ein Wunder.

"Was wolltest du mir vorhin sagen? Geht es dem Baby gut?" Ich war ein wenig besorgt. "Ja, da ist alles super. Ich habe später noch einen Untersuchungstermin. Es geht um was anderes." Jess machte eine Pause. "Sag schon, du weisst, dass ich es nicht mag auf die Folter gespannt zu werden", sagte ich lachend. "Sorry. Du wirst nie glauben, wenn ich am Samstag getroffen habe", begann sie dann und legte nochmals eine Pause ein. "Jess, jetzt sag schon!", rief ich ins Telefon. "Ich habe am Samstag Oliver getroffen und wir haben uns lange unterhalten", freute sich Jessica. Oliver und sie waren vor ein paar Jahren mal zusammen. Leider mussten sie sich jedoch trennen, da Oliver nach Kanada zum Studieren ging und eine Fernbeziehung nicht funktionierte. Nun war er anscheinend wieder zurück.

"Das ist ja der Wahnsinn. Läuft da etwa wieder etwas zwischen euch?", grinste ich, obwohl Jess mein Gesicht nicht sehen konnte. "Naja, weiss nicht. Wir haben uns wie gesagt über alles Mögliche unterhalten und irgendwie war da schon noch etwas zwischen uns", gab Jess zu. "Aber ich weiss nicht, ob er es toll finden würde, ein Kind von einem anderen grosszuziehen." Ihre Stimme klang auf einmal traurig. Ihre Situation war wirklich nicht gerade super. Vielleicht wird sie so nie einen Mann finden. Andererseits war sie ja selbst schuld und wenn Oliver sie wirklich noch liebte, dann ist ihm das bestimmt egal.

"Ich denke, er weiss, dass du schwanger bist. Weiss er auch, die ganze Geschichte dahinter?", wollte ich wissen. "Ja, ich habe ihm einfach erzählt, wie es dazu gekommen ist. Er hat aber nicht wirklich etwas dazu gesagt." "Falls mehr zwischen euch passiert, lässt sich da Gespräch nicht vermeiden. Rede offen mit ihm darüber. Es wird schon gut kommen", versuchte ich Jess aufzumuntern. "Ja, du hast Recht. Wenn er mich liebt, dann wird ihm das bestimmt nicht so wichtig sein. Und wir können danach immer noch zusammen ein Kind haben." Jessica wirkte zuversichtlich. "Auch wenn ich nicht weiss, ob ich mir das nochmals antun werde", fügte sie lachend hinzu. "Es ist so anstrengend vor allem ohne Partner, der einem hilft." "Vielleicht wird ja Oliver dieser helfende Partner", schmunzelte ich. "Ja, vielleicht. Ich werde ihm nachher schreiben und fragen, ob er Lust hat, mich zu treffen."

Nun herrschte Stille. Ich habe kurz nachgedacht und bin zu einem Entschluss gekommen. "Weisst du was, Jess? Ich werde nach diesem Rennen eine Pause machen und nicht nach Qatar reisen. Dann kann ich für dich da sein." "Wirklich? Das wäre ja lieb." Jessicas Stimme klang erleichtert. "Aber natürlich. Ich kann auch von zu Hause aus recherchieren und Oscar hält bestimmt auch ein Wochenende ohne mich aus", lachte ich. Ob ich es jedoch aushalten werde, Lando einen Monat nicht zu sehen, werde ich herausfinden. Auch wenn er ja noch mit Luisa "zusammen" war, liebte er mich nach wie vor. Und ich liebte ihn auch noch wie am ersten Tag. Da könnte es schwierig sein, so lange von ihm getrennt zu sein. Auch wenn wir nicht wirklich viel miteinander zu tun hatten in Singapur und das bestimmt auch erstmal so bleibt. Alles nur wegen Luisa. Wie ich diese Frau hasste.

Only you (Lando Norris Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt