Only you (Lando Norris Fanfiction)

35. Kapitel

Die folgenden Tage waren so schlimm. Ich musste immer an Lando denken. Ich vermisste ihn so sehr, obwohl er mich so verletzt hatte. Jede Faser meines Körpers sehnte sich nach ihm und seinen Berührungen. Ich wusste aber ganz genau, dass es nie mehr so sein wird wie vorher. Alles war zerstört. Lando war wieder mit seiner Ex zusammen und hat mich dafür ausgenutzt. Ein kleiner Teil in mir hoffte, dass Oscar mir noch etwas verraten konnte, was die Situation besser machen könnte. Ich tat nichts anderes als im Bett zu liegen, über alles nachzudenken und immer wieder zu weinen.

Am Mittwoch riss ich mich zusammen und kroch aus dem Bett. Ich musste meine Sachen bei Lando abholen, denn so langsam gingen mir die Kleider aus. Nach einer langen Dusche machte ich mich fertig und fuhr dann zu Landos Haus. "Hoffentlich ist er nicht da, hoffentlich ist er nicht da," murmelte ich immer wieder vor mir hin, während ich zur Tür lief. Ich wollte ihn gerade echt nicht sehen. Er würde mich nur wieder anlügen oder mir eine dumme Ausrede auftischen. Da sein Auto nicht in der Einfahrt stand, war ich mir ziemlich sicher, dass er nicht zu Hause war.

Zum Glück hatte ich noch einen Schlüssel. Ich schloss auf und sofort flossen die Erinnerungen auf mich zu. Wir hatten zwar nicht viel Zeit hier verbracht, aber was wir erlebt hatten, war wunderschön. Und daran zu denken sehr schmerzhaft. Die Couch erinnerte mich an unsere Filmabende und Kuscheleinheiten. In der Küche kochten wir ein paar Mal und egal wo ich hinsah, sah ich, wie Lando mich küsste. Ich schluckte leer und verdrängte die Gedanken.

Dann trug ich die Kiste, die ich mitgenommen hatte, in den ersten Stock. Die Umhängetasche hing um meine Schultern. Ich entschied mich, nur meine persönlichen Sachen wie meine Kleider und Bücher mitzunehmen. Es war nicht viel. Die Dekoartikel können er und Luisa gerne behalten. Als ich die Tür zum Schlafzimmer öffnete, erwartete ich, Luisas Sachen vorzufinden. Sie war doch bestimmt hier die letzten Tage, damit sie bei ihrem Lando sein konnte. Luisa wohnte nämlich, soweit ich wusste in Portugal und das wäre viel zu weit entfernt. Deshalb nahm ich an, dass Luisas Sachen hier waren, da sie hier übernachtet hatte.

Doch es gab keine Spuren von ihr. Beim Doppelbett war nur eine Seite benutzt worden. Die Decke, die ich jeweils gebraucht habe, lag schön und unbenutzt da. Anscheinend war Luisa nicht hier gewesen. Hatte Lando die Wahrheit gesagt und ich hatte zu früh reagiert, ohne ihn ausreden zu lassen? Vielleicht hat Luisa ihn ja wirklich erpresst und ich hatte ihm nicht zugehört. Ein kleiner Teil von mir dachte das, doch alles andere wusste genau, was ich gesehen habe, und es sah viel zu eindeutig aus. Ich hatte nicht voreilig gehandelt. Luisa wird bestimmt in den nächsten Tagen hier einziehen. Oder vielleicht nicht? Langsam zweifelte ich an allem. Mit verwirrten Gedanken packte ich meine Sachen in die Kiste und in die Tasche. Bevor ich das Haus verliess, schrieb ich eine kurze Nachricht an Lando auf ein Blatt Papier:

Ich war hier und habe meine Sachen geholt, einfach dass du dich nicht wunderst, warum meine Dinge fehlen. Den Schlüssel lege ich unter die Fussmatte. Ava

Es tat weh, diese Nachricht zu schreiben. Das war dann wohl meine endgültige Verabschiedung von ihm. Ich werde ihn vermutlich nie wieder sehen. Ausser vielleicht im Fernseher. Das wird noch eine Weile im Herz schmerzen, wenn ich Formel 1 schaue und ihn dort entdecke, aber so war es jetzt nun mal. Ich legte den Zettel auf den Tisch in Esszimmer und ging zur Tür. Ein letztes Mal schaute ich mich um. Das Haus wird mir echt fehlen, vor allem der Pool. Aber was solls.

Ich ging zur Tür hinaus und legte den Schlüssel unter die Fussmatte. Mit der Box und der Tasche stolperte ich zum Auto und verstaute die beiden Sachen im Kofferraum. Dann setzte ich mich hinter das Steuerrad. Meine Gedanken drehten sich immer noch im Kreis. Ich muss in den nächsten Tagen unbedingt herausfinden, ob Lando und Luisa zusammen sind oder ob ich mich in allem getäuscht hatte.

~~~

"Er hat mir nichts darüber erzählt, tut mir leid." Oscar sah mich mit entschuldigendem Blick an. Es war nun Donnerstag und ich sass zusammen mit Oscar im Park, um mehr Informationen zu bekommen. Gestern Abend hatte ich versucht, durch Social Media und dem Internet mehr zu erfahren. Doch leider war ich nicht fündig geworden. Es stand immer noch, dass Lando und ich zusammen waren und weder Lando noch Luisa hatten etwas Aktuelles gepostet.

"Und das mit dem Erpressen scheint mir irgendwie komisch zu sein. Wieso sollte Luisa ihn erpressen?", fuhr Oscar fort. "Ja, das habe ich mir auch gedacht. Jessica meinte, dass es stimmen könnte, aber keine Ahnung." Ich zuckte mit den Schultern. "Warum fragst du Lando nicht einfach? Du hast ihn ja gar nicht richtig ausreden lassen." Er hatte zwar Recht, aber nachdem er mir so eine dumme Ausrede aufgetischt hatte, wusste ich nicht, ob ich ihm noch glauben kann. "Weil ich denke, dass er mich anlügen wird", sagte ich. "Er hat mich am Sonntag schon angelogen und wird das bestimmt wieder tun." Oscar nickte.

"Zuerst müssen wir wohl herausfinden, ob Lando die Wahrheit gesagt hat und tatsächlich nicht mit Luisa geschlafen hat. Und dann sehen wir weiter. Ich kann möglicherweise etwas herausfinden, wenn du willst", bot er an. Ich sah ihn dankbar an. "Ja, ich hatte gehofft, dass du so etwas anbietest. Vielen Dank." Ich lehnte mich vor und umarmte Oscar. Als wir uns voneinander lösten, blickte ich ihm in die Augen. Ich musste an die Worte von Jess denken und ja, er sah echt nicht schlecht aus. Aber nein, ich konnte mich nicht in den Teamkollegen meines Ex-Freundes verlieben. Lando dann bei den Rennen zusammen mit Luisa zu sehen, würde mir bestimmt weh tun.

"Warum schaust du mich so an? Hab ich etwas im Gesicht?", fragte Oscar verwundert. "Ähm, nein. Es ist nur...ähm...," stotterte ich. "Es ist nur..." Bevor ich richtig überlegte, lagen meine Lippen auf seinen. Sofort zog ich meinen Kopf zurück. "Tut mir so leid, Oscar. Das wollte ich nicht, wirklich nicht. Ich weiss nicht, was in mich gefahren ist." Oscar sass schweigend vor mir. "Ähm, alles in Ordnung, denke ich", meinte er irgendwann. Ich entschuldigte mich nochmals. "Es ist okay, Ava. Aber dir muss klar sein, dass das mit uns nie funktionieren kann. Ich kann und will meinen Teamkollegen nicht so hintergehen", stellte Oscar klar.

"Ja, das ist mit klar. Ich will auch nichts von dir. Es ist nur..." Meine Stimme brach erneut ab. "Sag bitte, was los ist", bat Oscar mich liebevoll. "Jessica hatte so eine verrückte Idee, dass ich mit dir zusammenkomme und dich dann zu den Rennen begleite, um Lando zu verletzten. Aber das will ich nicht", erklärte ich. "Alles klar." Oscar nickte langsam. "Sie denkt also, dass Lando dann eifersüchtig wird, oder was?", fragte er. "Ja, aber das wird er bestimmt nicht, wenn er nun mit Luisa zusammen ist", meinte ich schulterzuckend und schluckte die Tränen hinunter. Es tat weh über alles zu reden, aber es fühlte sich auch irgendwie ganz gut an.

Oscar überlegte kurz. "Andererseits könnte dies helfen, nach Beweisen und Spuren zu suchen, wenn du mit zu den Rennen kommst." "Meinst du wirklich, das wäre nützlich? Ich wäre doch bestimmt am Boden zerstört, wenn ich Lando dort mit Luisa sehe." Schon beim Gedanken daran, breitete sich ein mulmiges Gefühl in meinem Bauch aus. "Wir wissen doch noch gar nicht, ob sie wirklich zusammen sind und ich werde wahrscheinlich nicht wirklich Zeit haben, nach Hinweisen und so zu suchen.", gab Oscar zu Bedenken. "Ja, kann sein, aber ich weiss wirklich nicht, ob ich es dort aushalte." Ich atmete tief ein und aus. Oscar schien zu merken, dass es mir nicht sonderlich gut ging und nahm mich in die Arme.

"Überlege es dir, Ava. Du wirst dort auch nicht allein sein. Du hast mich. Ich bin für dich da, das weisst du." Er lächelte mich an. "Als Freund, also nicht so. Ach, du weisst schon, wie ich meine." Verlegen fuhr er sich durch seine hellen Haare. "Ich weiss, wie du es meinst und danke für alles, Oscar. Ich werde es mir überlegen und sage dir bis Ende Woche Bescheid."