52. Kapitel

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"Lando? Bist du da?", hörte ich eine Stimme und es klopfte es an der Tür. Ich schreckte auf und sah auf mein Handy. Scheisse, es war schon 18:05 Uhr. Das musste Luisa sein, die vor der Tür stand. Anscheinend sind Lando und ich eingeschlafen. Ich blickte nach rechts, wo Lando lag. Er war nicht wach geworden. Sanft rüttelte ich an ihm. "Aufwachen, Lando. Wir haben ein Problem", flüsterte ich. Lando öffnete die Augen und sah mich verschlafen an. "Was ist denn los?" "Luisa steht vor der Tür. Wir sind eingeschlafen und sie ist jetzt hier", erklärte ich. Lando riss die Augen auf und setzte sich hin. "Verdammte Scheisse. Wie konnte uns das passieren?", fluchte er mit leiser Stimme. "Keine Ahnung, aber was sollen wir jetzt tun?", fragte ich.

Luisa klopfte erneut. "Ich weiss, dass das hier dein Zimmer ist. Mach schon auf", hörte ich anschliessend ihre Stimme. "Nimm deine Sachen und versteck dich im Badezimmer. Ich lenke sie ab und locke sie von hier weg, damit du verschwinden kannst", schlug Lando vor. Es war riskant, aber eine andere Möglichkeit sah ich nicht. Ich erhob mich, warf meine Kleider in den Koffer und nahm mein Handy in meine Hand. Bevor ich im Badezimmer verschwand, drückte Lando mir einen schnellen Kuss auf die Lippen. Wann werden wir uns wohl wiedersehen können? Das war jetzt eigentlich gar nicht wichtig, da ich es hier zuerst rausschaffen musste, ohne dass Luisa es mitbekommt.

Doch mein Kopf dachte nur an Lando. Ich wollte ihn für immer haben. Er soll nur mir gehören und ich wusste, dass das es bald so sein wird. Wir werden wieder zusammen sein können und uns in der Öffentlichkeit zeigen, so wie im Juli. Ich werde ihn so oft umarmen und küssen können, wie ich will. Näherkommende Stimmen rissen mich aus meinen Gedanken. "Ähm, nein Luisa. Das Badezimmer wird dir gefallen, glaub mir. Lass uns doch jetzt kurz zur Bar gehen, um etwas zu trinken", meinte Lando. "Ich will doch nur einen schnellen Blick reinwerfen, Lando." Luisa griff an den Türgriff und ich sah, wie er runtergedrückt wurde.

Scheisse. Scheisse. Scheisse. Mein Herz raste vor Angst und Panik. Wenn sie jetzt die Tür aufmachte, konnte sie mich direkt sehen und alles ist aufgeflogen. Ich könnte mich zwar hinter dem Duschvorhang verstecken, aber meinen Koffer würde ich nicht so schnell dahin bekommen. Ich hielt den Atem an und hoffte, dass Lando etwas unternahm. Langsam ging die Tür auf. "Luisa, komm her. Ich habe dich ja so vermisst", hörte ich Lando sagen. Im nächsten Moment zog er Luisa zu sich. Ich konnte ihr Kichern hören und kurz darauf auch, wie die beiden sich küssten.

Es tat weh. Vor einigen Minuten hatte Lando mich noch geküsst und jetzt küsste er Luisa. Aber klar, sie war ja theoretisch seine "Freundin". Er dürfte mich gar nicht küssen. Er war ja in einer "Beziehung". Aber ich wusste ja, dass er sie nicht liebte. Er liebte mich. "Ich habe dich auch vermisst, Baby", erwiderte Luisa und küsste Lando nochmals. Bald ist es vorbei, Ava und du musst es dir nicht mehr anhören, versuchte mein Kopf mich zu beruhigen. Es war eine Sache, dass die beiden solche Dinge taten, wenn ich sie nicht hörte oder sah. Das ganze aber mitzubekommen, schmerzte in meinem Herz.

"Komm schon, Luisa. Wir gehen etwas trinken und feiern deine Ankunft hier", schlug Lando vor. Ich konnte die beiden jetzt laut und deutlich hören, da die Tür zum Badezimmer abgehlehnt war. "Na gut, okay", gab sich Luisa geschlagen. "Aber ist alles in Ordnung? Du verhältst dich so merkwürdig." "Wer? Ich?", fragte Lando mit schriller Stimme. Zum Glück war er Formel 1 Fahrer und nicht Schauspieler geworden. "Es ist alles in bester Ordnung. Ich bin nur...ähm... etwas nervös wegen... dem Wochenende", stotterte er. "Aha, verstehe", meinte Luisa. Sie hatte natürlich keinerlei Interesse daran, aber tat so, als wäre sie für Lando da.

"Wie auch immer, lass uns gehen." Kurz darauf hörte ich wie die beiden das Hotelzimmer verliessen. Ich blieb zur Sicherheit noch zwei Minuten im Badezimmer und fragte Oscar per WhatsApp nach seiner Zimmernummer. Von nun an werde ich nämlich mit ihm das Zimmer teilen. Zusammen mit meinem Koffer machte ich mich dann aus dem Staub. Ich war echt froh, dass ich es aus dem Zimmer geschafft hatte, ohne dass Luisa davon Wind bekam. Es war ziemlich knapp. Ich war auch immer noch ein wenig verletzt von den Dingen, die ich gehört habe. Es war zwar nicht das erste Mal, aber der Schmerz wurde trotzdem nicht weniger.

Oscar hatte noch nicht auf meine Nachricht geantwortet. Das war jetzt blöd, weil ich nicht einfach im Flur herumstehen konnte. Lando und Luisa könnten jederzeit zurückkommen. Deshalb entschied ich, ihn anzurufen. "Ava, alles in Ordnung?", fragte er, als er den Anruf entgegengenommen hatte. "In welchem Zimmer bist du? Ich muss hier weg." "201, aber was ist denn los?" "Ich erkläre es dir nachher". Schon hatte ich aufgelegt und machte mich auf zum Zimmer 201.

~~~

"Zum Glück hat sie dich nicht gesehen", meinte Oscar am Ende meiner Erzählung. Ich hatte mich mittlerweile bei ihm im Zimmer eingerichtet und wir unterhielten uns gerade. "Wie war es so mit Lando?", wollte er dann wissen und schmunzelte. "Oscar, hör auf damit", lachte ich und erzählte ihm danach, wie schön es war, mal wieder Zeit mit Lando zu verbringen. Ich vermisste ihn jetzt schon und freute mich darauf, ihn zu sehen. "Anscheinend will er dich am Freitag erneut sehen", sagte Oscar nach einem Blick auf sein Handy. Lando hatte ihm geschrieben.

"Und es tut ihm leid, was du vorhin alles mitbekommen hast", fuhr er fort und sah mich verwirrt an. "Was ist denn passiert?" Na toll. Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht. Jetzt tat ich es wieder. "Ach, nicht so wichtig. Ich will jetzt nicht darüber reden." So gut es ging, versuchte ich nicht wieder an die ganzen Dinge zu denken. "Okay, das verstehe ich. Aber ich bin für dich da." Oscar lächelte mich an und ich lächelte zurück. Ich war froh, jemanden wie ihn zu haben. Kurzerhand entschied ich, ihm trotzdem davon zu erzählen. Vielleicht half es ja.

"Ach man, Ava. Das ist echt scheisse. Du weisst aber, dass es alles nur gespielt war. Zumindest das von Lando. Er musste Luisa von der Tür wegbringen." "Ja, ich weiss. Es tut halt trotzdem weh. Einige Minuten davor, hatte er mich noch geküsst und dann küsste er eine andere." Oscar nickte nachvollziehend. "War es doch keine gute Idee, euch heimlich zu treffen und so?", fragte er dann. Ich zögerte. "Weiss nicht. Es lohnt sich schon, um Zeit mit ihm zu verbringen, aber daran zu denken, dass er die Sachen auch mit Luisa tut, schmerzt. Auch wenn das nicht wirklich echt ist."

"Vielleicht könnt ihr schon bald wieder zusammen sein und euch in der Öffentlichkeit zeigen. Wie ich hörte, lief die Veranstaltung in Paris sehr gut für Luisa", meinte Oscar. Ein wenig Freude breitete sich in mir aus. Vielleicht konnte Lando sich schon bald wieder von ihr trennen. Dann kam mir plötzlich ein Gedanke. "Aber warte: Auch wenn ihr Image wieder gut ist, denkst du nicht, dass es wieder schlechter wird, sobald sie nicht mehr mit Lando zusammen ist? Dann müsste er für immer mit Luisa in einer Beziehung sein." Oscar überlegte kurz. "Mhm, könnte schon sein. Aber ich denke nicht, dass Lando zu sowas zugestimmt hätte. Frag ihn am besten." Das war wohl das Einzige, was ich tun konnte. 

Only you (Lando Norris Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt