15. Kapitel

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Am Abend war ich so erschöpft. Es war wirklich unglaublich hier, aber auch echt anstrengend. Nach dem Abendessen in unserem Hotel war ich mit Jess und Joy nun auf unserem Zimmer. Leider waren wir nicht im gleichen Hotel wie Lando und die anderen Formel 1 Fahrer. Komplett müde lag ich auf einem der drei Einzelbetten und starrte an die Decke. Heute war ein echt schöner Tag. Ich hatte zwar nicht so viel Zeit mit Lando verbringen können, aber ich war einfach froh, ihn wiedergesehen haben zu können. Und es war auch echt großartig, ihm beim Fahren zuzusehen. Er holte sich heute beim Qualifying den 2. Platz. Ich war so glücklich für ihn.

Plötzlich klopfte es an der Tür. Jessica war im Badezimmer und Joy hatte Kopfhörer auf. Beide hatten also nichts gehört. Ich lief den kleinen Flur entlang und öffnete dann vorsichtig die Tür. Eine Hand packte mich am Arm und zog mich aus dem Zimmer. Ich wollte schreien, aber eine andere Hand verdeckte meinen Mund. "Ich hoffe, es ist okay, dass ich dich einfach so entführe", flüsterte eine bekannte Stimme. "Lando, dein Ernst? Erschreck mich doch nicht so." Ich musste ein wenig lachen. "Was hättest du gemacht, wenn nicht ich die Türe geöffnet hätte?" "Daran habe ich nicht gedacht", realisierte Lando und begann zu lachen. Sein Lachen war so ansteckend.

"Und woher wusstest du, in welchem Zimmer wir sind?" Ich lehnte mich für einen Kuss vor. "Ich kann hellsehen." Lando erwiderte den Kuss. "Natürlich", sagte ich und schloss dann die Tür hinter mir. "Darf ich dich jetzt entführen?", fragte Lando. "Ja, du darfst das. Aber nur wenn du mich wieder hierhin zurückbringst. Sonst machen sich meine Freundinnen noch Sorgen." Nach dem ich diese Worte ausgesprochen hatte, hob Lando mich hoch. "Ja, keine Sorge. Ich bringe dich unversehrt wieder zurück, Ava. Ich wollte dich einfach nochmals sehen." Er lächelte mich an. Dann trug er mich die Treppe runter und an der Rezeption vorbei nach draussen.

"Was hast du jetzt vor mit mir?", wollte ich wissen, als wir im Park vor dem Hotel waren. "Weiss nicht. Einfach hier ein wenig sitzen und dich in meinen Armen halten." Wir setzten uns auf eine Bank. "Hier kann uns mein Ex wenigstens nicht stören. Nochmals sorry dafür." Lando legte seine Hand um meine Schulter und zog mich näher an sich. „Du kannst doch nichts dafür. Und so schlimm war es auch wieder nicht", meinte er. Ich zuckte mit den Schultern. "Hast du ihn eigentlich seit dem nochmals gesehen?", wollte Lando wissen. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich weiss auch nicht, was mein Problem ist. Ich bin einfach so wütend auf ihn." Lando unterbrach mich:" Ava, es ist völlig normal, seinen Ex nicht sehen zu wollen. Vor allem, wenn er dich betrogen hatte. Ich weiss, wie sich das anfühlt." Er schluckte leer. "Warte, wurdest du auch betrogen?", fragte ich. "Ja, aber ist schon länger her. Ich bin darüber hinweg." Lando blickte in die Ferne.

"Jessica hat mich ja auch hintergangen und ihr habe ich verziehen. Aber bei Henry, keine Ahnung...". Ich war schon wieder den Tränen nah. "Du musst ihm ja nicht verzeihen. Aber du solltest wenigstens mit ihm reden können. Er wird schliesslich der Vater des Kindes deiner besten Freundin." Es tat weh das zu hören. Ich rieb meine Augen, um die Tränen zu verstecken. Doch leider merkte Lando es. "Ava, komm her. Es ist okay. Ich bin hier. Ich verspreche dir, ich werde dich so viel besser behandeln als dieser Idiot." Er zog mich näher an sich und küsste mich auf die Stirn.

"Du denkst wahrscheinlich, ich bin voll die Heulsuse", brach ich lachend hervor. "Nein, tue ich nicht. Ich finde das eher toll, dass du dich bei mir so wohl fühlst und deine Gefühle so zeigen kannst." Er küsste mich erneut auf die Stirn. "Es geht halt nicht mal unbedingt darum, dass er mich betrogen hat. Über das komme ich weg, denke ich. Aber ich werde Jess mit einem Kind von ihm sehen. Weisst du wie mich meine?" Ich sah Lando erwartungsvoll an. "Ja, ich verstehe dich. Das wird bestimmt nicht einfach." Er schien kurz zu überlegen. "Ava, was hältst du davon, wenn du sobald das Baby da ist oder auch schon früher, wenn du magst, bei mir im Haus wohnst?"

Mein Herz begann schneller zu schlagen. Fragte er mich gerade, ob ich bei ihm einziehen will, obwohl wir noch nicht zusammen sind? Wir kannten uns nicht mal zwei Monate. "Ähm, meinst du das Ernst?" Lando nickte grinsend. "Ich bin die meiste Zeit sowieso nicht zu Hause. Mein Haus steht so gut wie immer leer." Daran hatte ich nicht gedacht. Aber es wäre trotzdem genial. "Und wenn ich zwischen den Rennen nach Hause komme, dann wartest du dort auf mich. Das wäre perfekt."

Lando beugte seinen Kopf vor. Unsere Gesichter standen sich genau gegenüber und wir beide lächelten uns an. Dann drückten wir unsere Lippen ganz fest aufeinander. Ich strich über das frisch rasierte Gesicht des Formel 1 Fahrer, während wir uns immer wieder küssten. Lando fuhr mit seiner Hand durch meine Haare am Hinterkopf und schob mich immer näher zu sich. Ich wanderte mit meinen Händen zu seinen Schultern hinab, welche natürlich von seinem Shirt überdeckt waren. Trotzdem fühlten sie sich so kräftig an.

Kurz darauf standen unsere Gesichter wieder voreinander und wir lächelten beide. "Zum Glück durfte ich dich entführen, Ava", schmunzelte Lando. "Ich sollte dich aber langsam wieder zurückbringen." Er hob mich von der Bank auf und trug mich zurück vor die Zimmertüre. "Das Gespräch vorhin hat echt gutgetan, danke Lando. Und auch danke, dass du mir anbietest bei dir zu wohnen. Ich werde darüber nachdenken." Ich konnte nicht aufhören zu lächeln. "Du kannst immer zu mir kommen und mit mir reden, egal was es ist." Er nahm meine Hand und küsste sie. "Und wenn du mein Angebot nicht annimmst, dann weiss ich nicht, was mit dir nicht stimmt." Lando stiess ein lautes Lachen aus. 

Wir beide küssten uns zum Abschied. Ich wollte gerade an der Tür klopfen, da ich keinen Schlüssel mitgenommen hatte. Lando war schon fast bei der Treppe angelangt, als ich ihm nochmals rief: "Lando, ich... ich lie... Ich freue mich, dir morgen beim Rennen zuzusehen." Was war das denn? Omg, wie peinlich. Er nickte mir verwirrt zu und ging dann die Treppe runter. Was hatte ich getan? Das wird morgen so unangenehm.

Only you (Lando Norris Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt